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Widerstand gegen Musik-Deal von Bertelsmann mit Vivendi

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Hamburg (ddp). Der Verkauf des Bertelsmann-Musikverlags BMG Music Publishing an den französischen Medienkonzern Vivendi stößt einem Zeitungsbericht zufolge in der Branche auf starke kartellrechtliche Bedenken.

Der weltweite Verband der unabhängigen Plattenfirmen, Impala, wolle bei der EU-Kommission gegen die Übernahme Front machen, schreibt die "Financial Times Deutschland" (Donnerstagausgabe). "Der Zusammenschluss hätte schwerwiegende Auswirkungen auf den Wettbewerb im Verlags- und Musikgeschäft", sagte Impala-Präsident Patrick Zelnik der Zeitung. Impala zeige sich zuversichtlich, dass die Unternehmen keine kartellrechtliche Freigabe für ihr Vorhaben erhalten werden. Der weltweit drittgrößte Musikverlag BMG Music Publishing bringt es zusammen mit dem Musikverlagsgeschäft der Vivendi-Tochter Universal Music auf einen Marktanteil von 25 Prozent und ist damit die neue Nummer eins vor EMI.

Impala war es laut dem Blatt erst im Juli gelungen, die EU-Kommission per Gerichtsbeschluss zu zwingen, die Fusion der Bertelsmann-Musiktochter BMG mit Sony Music zum weltweit zweitgrößten Musikkonzern erneut zu prüfen. Der Verband hoffe nun, dass Brüssel die Konzentration in der Musikbranche besonders kritisch unter die Lupe nehmen werde. Bertelsmann hat laut dem Bericht das Kartellrisiko an Universal abgegeben. "Egal wie das Kartellverfahren ausgeht, wir bekommen unser Geld bis zum Jahresende", zitiert das Blatt Bertelsmann-Finanzvorstand Thomas Rabe.

Bertelsmann hatte am Mittwoch bekannt gegeben, BMG Music Publishing für 1,6 Milliarden Euro an Vivendi zu verkaufen. BMG Music Publishing verfügt über die Rechte an rund einer Million Lieder, unter anderem von bekannten Stars wie Robbie Williams und Coldplay und vermarktet diese Rechte. Der in New York ansässige Verlag beschäftigt weltweit rund 550 Mitarbeiter.