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Verden (ddp-nrd). Zwei jugendliche Softwarepiraten sind der Verdener Polizei ins Netz gegangen. Die beiden 16 und 18 Jahre alten Täter hätten einen florierenden Handel mit Raubkopien von CDs, DVDs und Computerprogrammen betrieben.
Dabei seien die aus dem niedersächsischen Verden und aus Thüringen Stammenden sehr professionell vorgegangen, teilte die Polizei am Freitag mit. Der Schaden für die Software- und Filmindustrie wird auf rund eine Million Euro geschätzt. Die Hamburger Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) hatte vor dem Zugriff der Polizei zwei Jahre lang recherchiert.Per Internet hatten die beiden jungen Männer offen die illegalen Kopien angeboten. Die Betreiber verhielten sich dabei äußerst konspirativ. Interessenten bekamen nur mit Referenzen bereits registrierter Kunden die gewünschte Ware. Neukunden wurden zudem generell vorher telefonisch auf Festnetz kontaktiert. Handynummern wurden nicht akzeptiert.
Bei einer Durchsuchungsaktion kurz vor Ostern fand die Polizei rund 1000 Raubkopien sowie drei moderne Computeranlagen. Gegen die Täter wird wegen Softwarepiraterie ermittelt. Die Polizei weist darauf hin, das auch die Käufer ein Strafverfahren wegen Verletzung der Urheberrechte zu erwarteten haben.
Musiktauschbörse Napster entlässt weitere Mitarbeiter
Weitere 30 Mitarbeiter der seit Juli abgeschalteten Musiktauschbörse Napster haben am Donnerstag ihren Arbeitsplatz verloren. Nach US-Medienberichten sind dies die dritten Personaleinsparungen seit Oktober, als zunächst 16 Mitarbeiter der rund hundertköpfigen Belegschaft die Kündigung erhielten. Napster- Chef Konrad Hilbers bekräftigte in einer Erklärung, die Firma bereite den Neustart ihres Musikservices vor. Einsparungen seien allerdings unumgänglich.
Schwierigkeiten mit der Beschaffung von Lizenzen bei den großen Plattenlabels haben den Online-Start seit Monaten verzögert. Ein neuer Termin für die Einführung des kostenpflichtigen Abo-Services wurde am Donnerstag nicht bekannt gegeben.
Nach Klagen der Musikindustrie wegen Urheberrechtsverletzung musste Napster seit Frühjahr vergangenen Jahres geschützte Titel aus seinem Angebot herausfiltern. Im Sommer war die Tauschbörse wegen technischer Probleme vom Netz gegangen. Seit dem Herbst unterstützt der deutsche Medienkonzern Bertelsmann AG das Musikunternehmen in Kalifornien durch Millionen-Kredite beim Neustart als kostenpflichtiger Abonnenten-Dienst.