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10.1.: film aktuell +++ filmfestival

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Berlin: Deutscher Filmpreis wird am 4. Mai in Berlin verliehen +++ Genf: Filmproduzent Carlo Ponti ist tot +++ Essen: Spießrutenlauf für Helge Schneider +++ Berlin: 25 europäische Shooting Stars auf der Berlinale +++ Stuttgart: 28. Saarbrücker Max-Ophüls-Filmfestival startet mit Kurzfilmreihe

Berlin: Deutscher Filmpreis wird am 4. Mai in Berlin verliehen
Berlin (ddp-bln). Der wichtigste deutsche Filmpreis, die Lola, wird am 4. Mai in Berlin verliehen. Moderiert werde die Gala im Palais am Funkturm, zu der wieder das Who-is-Who der Filmbranche erwartet wird, bereits zum dritten Mal von Michael «Bully» Herbig, teilte die Deutsche Filmakademie am Mittwoch in Berlin mit.
Am 16. März werden die Nominierungen für die Lolas bekannt gegeben. Bereits am 15. Januar wird die Vorauswahl verkündet. Vom 18. bis 25. April werden die nominierten Filme im Zuge des Lola-Festivals noch mal in 20 deutschen Städten gezeigt.
Die in 16 Kategorien zu vergebende Lola ist die renommierteste und mit insgesamt 2,8 Millionen Euro höchst dotierte Auszeichnung für den deutschen Film. Nach der Wahl durch die mehr als 800 Mitglieder der Deutschen Filmakademie wird der Preis von Kulturstaatsminister Bernd Neuman (CDU) verliehen.
Das ZDF zeigt die Gala am 4. Mai ab 21.15 Uhr. In den Vorjahren hatte die ARD die Veranstaltung übertragen.

Genf: Filmproduzent Carlo Ponti ist tot
Genf (ddp). Der italienische Filmproduzent Carlo Ponti ist tot. Der Ehemann von Schauspielerin Sophia Loren starb in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 94 Jahren in einem Krankenhaus in Genf, wie italienische Medien berichteten. Ponti hatte in seiner Karriere ab den 40er Jahren rund 140 Filme produziert, darunter Klassiker wie «La Strada» von Federico Fellini oder «Blow-up» von Michelangelo Antonioni. Mit Sophia Loren war er seit 1966 verheiratet. Das Paar hat zwei Söhne, Carlo jr. und Edoardo. Die Beisetzung solle im engsten Kreis stattfinden, hieß es.

Essen: Spießrutenlauf für Helge Schneider
Essen (ddp-nrw). Ans Mikrofon wollten sie ihn dann doch nicht lassen. Dabei war er der eigentliche Star des Abends, der schon Tage vor der Premiere am Dienstagabend einiges an Porzellan zerschlagen hatte. Hauptdarsteller Helge Schneider bekam seinen Ehrenplatz oben auf der Empore des altehrwürdigen «Lichtburg»-Kinos in Essen - gut sichtbar für die Kameras, aber außer Reichweite jeder möglichen Spontaneinlage.
Für die Begrüßungsworte hatten die Filmproduzenten auf einen besser berechenbaren Laudator zurückgegriffen. WDR-Intendant Fritz Pleitgen versicherte den knapp 1200 Premierengästen sein volles Vertrauen in die angemessene und «befreiende» Komik der Hitler-Satire «Mein Führer», die er bis dahin allerdings selber noch nicht kannte. Pleitgen beließ es bei der spöttischen Bemerkung, Schneider habe «auch etwas» zur öffentlichen Debatte über den Film «beigetragen».
Wovon Pleitgen sprach, dürfte kaum einem der Zuschauer entgangen sein, hatte Schneider mit seinen Äußerungen über den «Hitler-Quatsch», von dem er nichts mehr hören wolle, doch den Höhepunkt in einer breiten Mediendebatte über den Film gesetzt. Das Drehbuch fände er mau und die endgültige Version des Films gefalle ihm auch nicht, hatte der Komiker aus Mülheim an der Ruhr einer Schweizer Journalistin erzählt.
So geriet denn auch der rote Teppich zur Essener Premiere am Dienstagabend für den Hauptdarsteller eher zum Spießrutenlauf durch das Spalier der Kamerateams. Wie er das denn nun genau gemeint habe, wollten alle von ihm wissen. Wäre es um etwas weniger Persönliches gegangen, hätte der geübte Improvisator das wohl als Herausforderung verstanden. Hier aber ging es darum, sich selbst nicht zu verleugnen - was Schneider bei allen Bemühungen, die Wogen zu glätten, dann auch nicht tat. «Ich habe den Film erst einmal gesehen, und ich fand ihn nicht gut», wiederholte Schneider seine Kritik, um sie anschließend in zahlreichen Varianten zu relativieren: Mit seinen eigenen Platten ginge es ihm manchmal genauso, er sei eben «mehr so von alter Facon» und könne mit einem schnellen Schnitt, wie er bei heutigen Filmen üblich sei, nichts anfangen und sei «vielleicht auch ein bisschen zu anspruchsvoll».
Regisseur Dani Levy bemühte sich seinerseits, Schneiders Querschüsse abzumildern. Er finde es gut, wenn über seinen Film gestritten werde, sagte er und vermied jede Retourkutsche. Ganz im Gegenteil schätze er weiterhin an seinem Hauptdarsteller, «dass er ehrlich ist und dass er sich selber einbringt».
Am Mittwochabend sollte es eine zweite Premiere in Berlin geben, dann allerdings ohne Helge Schneider. Am Donnerstag startet der Film mit bundesweit 250 Kopien im regulären Kinoprogramm.


Berlin: 25 europäische Shooting Stars auf der Berlinale
Berlin (ddp). Die 25 europäischen Shooting Stars auf der Berlinale stehen fest: Deutscher Shootingstar ist der 27-jährige Schauspieler Maximilian Brückner («Schwere Jungs», «Wer früher stirbt, ist länger tot», «Sophie Scholl - Die letzten Tage»), wie die European Film Promotion (EFP) am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Die Nachwuchsdarsteller werden vom 10. bis 12. Februar während der Internationalen Filmfestspiele Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zu den weiteren Shooting Stars gehören die Österreicherin Sabrina Reiter, der Belgier Kevin Janssens, die Tschechin Klára Issa, der Däne David Dencik, der Este Rain Tolk, der Finne Tommi Eronen, die Französin Mélanie Laurent, die Griechin Panayota Vladi, der Ungar Péter Nagy, der Isländer Gísli Örn Gardarsson, der Ire Pádraic Delaney, die Italienerin Jasmine Trinca, der Luxemburger Jules Werner und die Niederländerin Halina Reijn.
Außerdem wurden ausgewählt der Norweger Nicolai Cleve Broch, die Polin Agnieszka Grochowska, der Portugiese Afonso Pimentel, die Rumänin Maria Popistasu, die Slowakin Tana Pauhofová, der Slowene Marko Mandic, der Spanier Óscar Jaenada, der Schwede Gustaf Skarsgard, der Schweizer Nils Althaus und die Britin Kate Dickie.
Die Organisation wählt jedes Jahr die größten Schauspielhoffnungen der EU-Mitgliedsländer aus. Frühere Shooting Stars waren unter anderen der neue Bond-Darsteller Daniel Craig sowie Franka Potente, Daniel Brühl und Ludivine Sagnier.

Stuttgart: 28. Saarbrücker Max-Ophüls-Filmfestival startet mit Kurzfilmreihe
Saarbrücken (ddp-rps). Das 28. Saarbrücker Max-Ophüls-Filmfestival startet am 15. Januar mit der Kurzfilmreihe «Heimat - im Fokus der Anderen». Die vier Kurzfilme wurden vom Festival selbst zum diesjährigen Themenschwerpunkt «Heimat» produziert. Junge Regisseure hatten die Möglichkeit, ihre Sicht auf das Thema Heimat zu realisieren, sagte Festivalleiterin Birgit Johnson am Mittwoch in Saarbrücken. Im Rahmen des Themenschwerpunktes «Heimat» werden in einer eigenen Filmreihe unter anderem «Angst essen Seelen auf» von Rainer Werner Fassbinder und «Alice in den Städten» von Wim Wenders präsentiert.
Während des Festivals soll außerdem der «Saar 07 Drehbuchpreis» an den Autor und Regisseur Elmar Freehls für sein Drehbuch «Summer of love» verliehen werden. Der mit 5000 Euro dotierte Preis ehrt ein unverfilmtes Drehbuch, in dem das Saarland mit seinen «spezifischen Themen ein unverwechselbare Rolle» spielt. Gestiftet wurde der Preis von dem aus dem Saarland stammenden Filmproduzenten Ralph Schwingel.
Beim 28. Max-Ophüls Filmfestival für den deutschsprachigen Nachwuchsfilm konkurrieren vom 15. bis zum 21. Januar je 16 Kurz- und Langfilme um den begehrten Nachwuchspreis.