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10.10.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Regensburg zeigt österreichische Expressionisten +++ «Balmoral Stipendium» für 2003 vergeben +++ Museum Ludwig erinnert an Wolf Vostell +++ Glööckler präsentiert seine neueste Kunst


Regensburg zeigt österreichische Expressionisten
Regensburg (ddp). Als einzige Station in Deutschland zeigt die Städtische Galerie in Regensburg Werke aus der Expressionismus-Sammlung des künftigen Kunstmuseums Lentos im oberösterreichischen Linz. Noch vor der Eröffnung des Museums im Mai 2003 sind ab Donnerstag bis zum 1. Dezember 66 Arbeiten österreichischer Expressionisten zu sehen, darunter neben Klassikern wie Oskar Kokoschka, Egon Schiele oder Helene Funke auch zeitgenössische Stücke von Hermann Nitsch oder Arnulf Rainer.
Dabei gehe der Begriff Expressionismus weit über den Epochenbegriff hinaus und beziehe Werke vom Beginn des 20. Jahrhunderts über die Neuen Wilden der 80er Jahre bis zur Gegenwart mit ein, sagte der Direktor der Neuen Galerie der Stadt Linz, Professor Peter Baum, am Mittwoch in Regensburg. Die Sammlung demonstriere die verschiedenen Ausformungen dieser Kunstrichtung, die ein ganzes Jahrhundert hindurch dem «Impuls und der Sehnsucht nach kraftvollen, farbstarken Bildern» gefolgt sei, betonte er.
(www.museen-regensburg.de)

«Balmoral Stipendium» für 2003 vergeben
Mainz (ddp-swe). Neun Künstler haben am Mittwoch von Kulturminister Jürgen Zöllner (SPD) das «Balmoral Stipendium» 2003 erhalten. Sie würden im Februar für fünf beziehungsweise zehn Monate in das Künstlerhaus in Bad Ems einziehen, teilte Zöllner in Mainz mit. In diesem Jahr sei erstmals ein Stipendium weniger vergeben worden. Gleichzeitig wird nach Angaben des Ministers die monatliche Förderung um 240 auf 1240 Euro angehoben. Damit sei das Balmoral Stipendium im internationalen Vergleich «hoch dotiert» im Bereich der Bildenden Kunst.

Museum Ludwig erinnert an Wolf Vostell
Köln (ddp-nrw). Mit einer neuen Präsentation erinnert das Kölner Museum Ludwig an das Werk des Fluxus-Künstlers Wolf Vostell. Ab Freitag stellt das Museum die seit mehreren Jahren nicht mehr gezeigte Vostell-Installation «Hommage an Henry Ford und Jacqueline Kennedy» aus den Jahren 1963 bis 1967 aus. Der Künstler wäre am 14. Oktober 70 Jahre alt geworden.
In dieser Installation werden die Medien Malerei, Fernsehen, Licht und Ton collageartig vereinigt. Eine in das Werk integrierte elektronische Kamera macht den Betrachter zum Bestandteil der Arbeit. Vostell will damit deutlich machen, dass sich der Gewalt, die sich in einer Fotosequenz vom Attentat auf John F. Kennedy zeigt, niemand entziehen kann.
Wolf Vostell wurde am 14. Oktober 1932 in Leverkusen geboren. Nach seiner Ausbildung zum Photolitographen studierte er an mehreren Kunsthochschulen. Während seines Studiums entwickelte er das Gestaltungsprinzip der «Décollage», das einerseits auf zerrissenen Plakatwänden und andererseits auf den offenen Ablauf von Ereignissen beruht. Der Prozess wird zum Sinnbild des Lebens: Was gerade noch Gegenwart ist, hat im nächsten Moment seine Aktualität verloren. 1958 integrierte er zum ersten Mal das Medium Fernsehen in seine Objektbilder.
Von 1959 bis 1971 lebte Vostell in Köln. In dieser Zeit gründete er mit anderen Künstlern die Gruppe «FLUXUS». Häufig bedienten sie sich der Provokation, um das Publikum anzuregen, festgefügte Vorstellungen abzulegen.
Seit Mitte der 60er Jahre beherrschte das Thema Auto und Straßenverkehr zahlreiche Objekte und internationale Happenings des Künstlers. Aus dieser Zeit stammt eines seiner wohl bekanntesten Objekte in der Kölner Innenstadt, der «Ruhende Verkehr». In einer Aktion auf der Kölner Domstraße betonierte er einen Opel-Kapitän so ein, dass die Form des Autos an einen Sarg erinnert. Derzeit steht die Skulptur auf dem Mittelstreifen des Kölner Hohenzollernrings. 1971 zog Vostell von Köln nach Berlin. Dort starb er am 3. April 1998 im Alter von 65 Jahren.

Glööckler präsentiert seine neueste Kunst
Berlin (ddp-bln). Harald Glööckler hat am Mittwochabend im Berliner Szene-Cafe «Berio» seine neuesten Bilder präsentiert. «Ich bin Künstler und Visionär», sagte der Berliner Couturier und Maler.«Ich glaube, die Leute mögen meine Bilder, weil sie etwas Fröhliches ausstrahlen und gute Laune verbreiten.»
Zu Glööcklers Vernissage kamen rund 200 Gäste vorwiegend aus der Homosexuellen-Szene. Schrill gekleidete Transvestiten mit ihren schwindelerregende Highheels und wallenden Perücken waren unter den Gästen die Hauptattraktion. Außerdem kamen die Schauspielerin Barbara Schöne, die sich seit vielen Jahren aktiv für die Berliner Aids-Hilfe engagiert, die Entertainerin Gayle Tufts und der Visagist Rene Koch. Das Publikum feierte die abstrakte Kunst mit Begeisterung.