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10.10.: literatur aktuell +++ literatur

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Frankfurt (Main): Handel meldet zum Auftakt der 59. Frankfurter Buchmesse Umsatzplus +++ Wien: Wien plant eigene internationale Buchmesse +++ Frankfurt (Oder): Kleist-Festtage eröffnet - Förderpreis 2007 geht an Claudia Grehn +++ Aachen: Aachener Erzählkunstfestival lädt zum Träumen ein +++ Bad Lauchstädt: «Festspiel der Deutschen Sprache» im Goethe-Theater


Frankfurt (Main): Handel meldet zum Auftakt der 59. Frankfurter Buchmesse Umsatzplus
Frankfurt/Main (ddp). Mit einem neuen Ausstellerrekord hat am Dienstag die 59. Frankfurter Buchmesse begonnen. Auf der weltgrößten Literaturschau präsentieren sich bis Sonntag 7448 Aussteller. Gegenüber dem Vorjahr ist die Ausstellerzahl noch einmal um 176 gewachsen. Die Kapazität der Hallen sei bis zum Maximum ausgeschöpft, berichtete Buchmessen-Direktor Juergen Boos. Für Optimismus sorgt in Frankfurt nicht nur das große Ausstellerinteresse. Auch die wirtschaftliche Entwicklung stimmt die Verlage positiv.
Laut dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat sich die Branche nach negativen Umsatzzahlen zu Beginn dieses Jahrzehnts wieder gefangen. In diesem Jahr betrage das Plus in den Hauptvertriebswegen für Bücher bereits über vier Prozent. Unterstützt werde die Entwicklung von einem neuen Interesse an deutschsprachiger Literatur. So befanden sich im ersten Halbjahr unter den 20 meistverkauften Büchern zehn deutsche Schriftsteller.
Bei der diesjährigen Buchmesse sind Aussteller aus 108 Ländern vertreten. Die zahlenmäßig größte Gruppe unter den ausländischen Anbietern bilden die Verlage aus den USA und Großbritannien. Einen Boom erlebt Asien. China hat seine Präsentationsfläche um knapp 30 Prozent gesteigert.
Im Fokus der diesjährigen Messe steht allerdings eine vergleichsweise kleine Region: Das nordspanische Katalonien und seine Kultur ist Gastland. Weitere Schwerpunkte sind die Themen Bildung und Digitalisierung. «Wir wollen die immense öffentliche Aufmerksamkeit während der Messetage aktiv nutzen und die 290 000 Besucher und 11 000 Journalisten auf die Themen lenken, die wir für essenziell halten», sagte Boos. Zu diesen Themen gehörten neben der Alphabetisierung und Leseförderung der Dialog der Kulturen sowie die Freiheit des Wortes anstelle von Zensur und Autorenverfolgung. In dieser Rolle als «Plattform für politische Diskussionen» sehe die Buchmesse eine wichtige Aufgabe. «Die Zeiten, in denen die Buchmesse als Eventmesse wahrgenommen und genutzt wurde, scheinen vorbei», sagte Boos.
Von Mittwoch an bis einschließlich Freitag steht die Frankfurter Buchmesse dem Fachpublikum offen. Am Wochenende sind die Hallen dann für jedermann geöffnet. Den Höhepunkt und Abschluss bildet am Sonntag die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an den israelischen Historiker Saul Friedländer.
Guido Heisner


Wien: Wien plant eigene internationale Buchmesse
Die Frankfurter Buchmesse bekommt Konkurrenz: Die Stadt Wien hat für den nächsten Herbst eine eigene internationale Messe angekündigt. Unter dem Namen \'Buch Wien\'soll sie als Literatur-Treffen für Zentral- und Osteuropa dienen, wie ein Sprecher mitteilte. Begleitend ist eine Lesefestwoche vorgesehen, bei der Autoren an ungewöhnlichen Orten in der Hauptstadt aus ihren Werken vortragen.
Quelle: Deutschlandradio Kultur


Frankfurt (Oder): Kleist-Festtage eröffnet - Förderpreis 2007 geht an Claudia Grehn
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Die Kleist-Festtage und Theatertage der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt sind am Dienstagabend in Frankfurt (Oder) eröffnet worden. Sie wünsche, dass Frankfurt mit dem Doppelfestival als weit ausstrahlender Kleist-Festivalstandort bundesweit und darüber hinaus wahrgenommen werde, sagte Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) in einem Grußwort. Zum Auftakt wurde der diesjährige Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker an Claudia Grehn übergeben. Die 26-Jährige, die Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin studiert, wurde für ihr Stück «Heimlich bestialisch» geehrt.
In dem Stück gehe es um Verzweiflung, Idealismus, den Verlust der Ideale, würdigte Laudator Roland Schimmelpfennig. Dies seien Kleist\'sche Themen. Der von der Stadt Frankfurt (Oder) und der Dramaturgischen Gesellschaft Berlin vergebene und mit 7670 Euro dotierte Preis ist mit einer Uraufführungsgarantie verbunden. Das Stück wird nach Angaben der Veranstalter 2008 am Landestheater Württemberg-Hohenzollern Tübingen/Reutlingen erstmals inszeniert. Insgesamt hatte es 47 Einsendungen gegeben.
Bei dem bisher einmaligen Doppelfestival stehen bis zum Sonntag 33 Veranstaltungen auf dem Programm, darunter Theateraufführungen, Lesungen und Konzerte. Neun Theater und zwei Orchester aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt stellen dabei den in Frankfurt (Oder) geborenen Dichter und Dramatiker Heinrich von Kleist (1777-1811) in den Mittelpunkt ihrer Inszenierungen. Dazu gehören drei Uraufführungen. So zeigt das Neue Theater Halle am Mittwoch erstmals «Herrmanns Schlacht». Veranstalter sind die Messe und Veranstaltungs GmbH, der Deutsche Bühnenverein Landesverband Ost und das Kleist-Museum.


Aachen: Aachener Erzählkunstfestival lädt zum Träumen ein
Aachen (ddp-nrw). Zum Zuhören und Träumen lädt ab dem 1. November das Aachener Erzählkunstfestival «Zwischen-Zeiten» ein. Elf Erzähler aus neun Ländern entführten die Zuschauer mit ihren wahren Geschichten, Volkserzählungen oder Märchen in andere Welten, teilten die Veranstalter am Dienstag mit. Insgesamt finden in Aachen und Umgebung 28 Veranstaltungen statt. Dabei können die Zuhörer unter anderem den belgischen Clown-Erzähler Joe Baele erleben. Auch das Fingerkünstlerduo Rhebus, das seine Künste auf der kleinsten Bühne der Welt präsentiert, soll die Zuschauer zum Staunen bringen.
Am 2. November laden gleich zehn Erzähler und eine Musikerin zu einer «Langen Nacht der Geschichten» ein. Das Programm «Geschichten aus der Luft gegriffen» richtet sich am 3. November besonders an Großeltern und ihre Enkel. «Im Schatten des Olivenbaums» warten am 4. November nicht nur Geschichtenerzähler und Musiker, sondern auch ein Drei-Gang-Buffet auf die Besucher.
Der Vorverkauf für die Eintrittskarten läuft. Die Tickets sind unter anderem unter der Telefonnummer 0241/51 57 743 erhältlich. Weitere Vorverkaufsstellen sowie Eintrittspreise und das vollständige Programm gibt es im Internet unter http://www.maer.de


Bad Lauchstädt: «Festspiel der Deutschen Sprache» im Goethe-Theater
Bad Lauchstädt (ddp-lsa). Die deutsche Sprache rückt am 19. Oktober im Goethe-Theater Bad Lauchstädt in den Mittelpunkt. Zum «Festspiel der Deutschen Sprache» würden namhafte Gäste aus der gesamten Bundesrepublik erwartet, kündigte die Staatskanzlei am Dienstag in Magdeburg an. Auf dem Programm steht um 19.00 Uhr eine Lesung mit der Schauspielerin Corinna Harfouch sowie den Schauspielern Otto Schenk, Axel Milberg und Peer Roggendorf. Sie lesen Texte von Johann Wolfgang von Goethe, Hans Magnus Enzensberger, Rainer Maria Rilke, Erich Kästner, Heiner Müller, Gottfried Benn, Peterlicht sowie Alfred Polgar.
«In einer Zeit voller Meetings, Info-Points, Hotlines oder Shopping-Centren ist es wichtig, die deutsche Sprache in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken», sagte Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU), der Schirmherr der Veranstaltung. Heutzutage sei es nicht mehr selbstverständlich, die deutsche Sprache zu pflegen und zu bewahren. In Sachsen-Anhalt gebe es keinen besseren Austragungsort für ein «Festspiel der Deutschen Sprache» als das geschichtsträchtige Goethe-Theater, fügte Böhmer hinzu.