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10.3.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Halle: Stiftung Moritzburg zeigt Werke von Albert Ebert +++ Osnabrück: Schau mit Werken von Kokoschka-Schülerin Ruth Stahl +++ Bedburg: Museum zeigt Arbeiten von Lüpertz und Grünbein +++ Dresden: Zeitgenössische Kunst reflektiert Erinnerungskultur


Osnabrück: Schau mit Werken von Kokoschka-Schülerin Ruth Stahl
Osnabrück (ddp-nrd). Eine Ausstellung im Kulturgeschichtlichen Museum in Osnabrück würdigt die künstlerische Leistung der ehemaligen Kokoschka-Schülerin Ruth Stahl. Die Schau unter dem Titel «Bewegung und Farbe» wird am Sonntag eröffnet, wie die Stadtverwaltung Osnabrück am Donnerstag ankündigte. Die Aquarelle, Zeichnungen und Radierungen von Stahl sind bis zum 30. April zu sehen.
Der künstlerische Werdegang der gebürtigen Nürnbergerin hatte 1953 in der von Oskar Kokoschka gegründeten «Schule des Sehens» begonnen. In den 1970er Jahren entdeckte Stahl für sich erneut die Radiertechnik. Ihr technisches Können optimierte sie zu dieser Zeit an der Folkwangschule in Essen. Ihre Arbeiten zeichnen sich den Angaben zufolge durch Farb- und Lichtreflexe aus, die nach harmonischem Gleichklang streben.
http://www.osnabrueck.de

Halle: Stiftung Moritzburg zeigt Werke von Albert Ebert
Halle (ddp-lsa). Die Stiftung Moritzburg in Halle zeigt ab Samstag eine umfangreiche Ausstellung mit Zeichnungen und Druckgrafik des halleschen Malers Albert Ebert (1906-1976). Der 100. Geburtstag des Künstlers sei willkommener Anlass und eine schöne Verpflichtung, Eberts umfangreiches grafisches Werk der Öffentlichkeit zu präsentieren und ihm die verdiente kunsthistorische Anerkennung zukommen zu lassen, sagte Moritzburg-Direktorin Katja Schneider am Donnerstag in Halle. Ebert gehört zu den großen künstlerischen Einzelgängern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, werde jedoch manchmal fälschlicherweise vorwiegend als lokale Größe betrachtet.
Das Landeskunstmuseum Sachsen-Anhalts besitzt neben 16 Gemälden - 9 weitere sind im vergangenen Jahr durch eine Schenkung hinzugekommen und werden nun erstmalig gezeigt - zahlreiche Zeichnungen und fast die gesamte Druckgrafik Eberts. 2001 hatte die Moritzburg in einem umfassenden Schau rund 70 Ölgemälde des halleschen Malers vorgestellt. Die neue Ausstellung, zeigt bis 28. Mai 120 Zeichnungen und Grafiken. Vorgestellt wird ferner ein Katalog mit überarbeitetem Werkverzeichnis der Druckgrafik von Ebert.
http://www.moritzburg.sachsen-anhalt.de

Bedburg: Museum zeigt Arbeiten von Lüpertz und Grünbein
Bedburg (ddp-nrw). Die Auseinandersetzung mit dem Daphne-Thema steht im Mittelpunkt einer Ausstellung, die ab Sonntag im Museum Schloss Moyland gezeigt wird. Das Zentrum der Schau bildet die monumentale, farbige Außenskulptur «Daphne», die Markus Lüpertz im Jahr 2003 schuf, wie eine Museumssprecherin am Donnerstag mitteilte.
Über 100 Zeichnungen und grafische Blätter zeigen Lüpertz\' künstlerische Neuinterpretation der antiken Legende. «Daphne», ein Hauptwerk Lüpertz\' der vergangenen Jahre, ist die aktuellste Skulptur in einer Reihe von großen mythologischen Einzelfiguren, die seit Mitte der 1980er Jahre entstanden.
Der Legende zufolge war die Jagdnymphe Daphne aufgrund eines von Gott Eros verschossenen bleiernen Pfeils unfähig, sich zu verlieben. Als sie dennoch von Appollon bedrängt wurde, floh sie zu ihrem Vater, dem Flussgott Peneios, der sie zu ihrem Schutz in einen Lorbeerbaum verwandelte.
Ergänzt wird das Thema in der Ausstellung durch fünf Bronzeskulpturen und etwa 30 Zeichnungen zur «Judith», jener alttestamentarischen Heldin, die durch eine List ihr Volk von assyrischer Belagerung befreite. Beide Frauengestalten bezwangen auf unterschiedliche Weise vermeintlich unüberwindbare Gegner.
Alle Phasen der Entstehung der Bronzeskulptur «Daphne» hat der Fotograf Benjamin Katz mit seiner Kamera begleitet. Erstmalig präsentiert die Ausstellung eine umfangreiche Auswahl dieser Schwarz-Weiß-Fotografien.
Der Dichter, Essayist, Kritiker und Übersetzer Durs Grünbein schuf als Reaktion auf die antike Daphne-Dichtung sowie auf die Bronzeskulptur «Daphne» von Lüpertz den Gedichtzyklus «Daphne, großäugige», dessen Manuskriptseiten sowie die endgültige Textfassung ebenfalls Teil der Ausstellung sind.
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Ausstellung ist bis 11. Juni zu sehen.

Dresden: Zeitgenössische Kunst reflektiert Erinnerungskultur
Dresden (ddp-lsc). Das Kunsthaus Dresden beschäftigt sich in seiner neuen Ausstellung «Von der Abwesenheit des Lagers» mit Erinnerungskultur. In den Werken, die vorwiegend seit dem Jahr 1990 entstanden seien, werde gezeigt, welche Chiffre heute für die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus verwendet werden, sagte Kunsthaus-Leiterin Christiane Mennicke am Donnerstag. Das Lager stehe nicht nur als Metapher für Konzentrationslager in ihrer sozialen, politischen und architektonischen Präsenz sondern vorwiegend für den Prozess der schrittweisen Entrechtung und Verfolgung des menschlichen Lebens.
Die Ausstellung beschäftige sich nicht mit den historischen Ereignissen, sondern den verschiedenen Formen des Umgangs mit Gedenken. «Wir wollten keinesfalls die Shoa oder Situationen aus den Lagern bebildern, sondern, darstellen wie Erinnerungskultur funktioniert und welche Rolle sie spielt», unterstrich Mennicke.
Gerade in Dresden sehe man jedes Jahr zum Jahrestag der Zerstörung der Stadt, wie sich Erinnerung wandle und wie der Gedenktag von verschiedenen Seiten vereinnahmt werde. Deshalb beschäftige sich das Rahmenprogramm mit den regionalgeschichtlichen Aspekten. Ein in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Weiterdenken der Heinrich-Böll-Stiftung veranstaltetes Symposium beleuchtet am Beispiel Frauenkirche «Die (Fehl-)Konstruktion von Erinnerung». Führungen weisen zudem auf NS-Architektur in der Stadt hin. Die Ausstellung ist bis zum 7. Mai zu sehen.
http://www.kunsthausdresden.de