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Berlin: Centaurentheater feiert mit «Cargo» Deutschlandpremiere +++ Berlin: Handke überreicht Serben im Kosovo 50 000 Euro
Berlin: Centaurentheater feiert mit «Cargo» Deutschlandpremiere
Berlin (ddp-bln). Das französische «Theatre du Centaure» feiert heute mit seinem Stück «Cargo» Deutschlandpremiere in Berlin. Zu sehen ist das Stück, in dem Schauspieler und Pferde gemeinsam auftreten, im Admiralspalast an der Friedrichstraße. Gezeigt wird nach Angaben einer Sprecherin der Compagnie aus Marseille eine Allegorie um Kommen, Bleiben und Gehen. Auf der Bühne stehen Camille und der friesische Hengst Graal (Helene), David Mandineau & der Esel KoKo (Daoud) sowie Manolo und der portugiesische Hengst Yudishtira (Yvan). Über Jahre hinweg leben und arbeiten die Schauspieler schon mit den Tieren. Diese Symbiose habe perfekte Centauren entstehen lassen.
Centauren sind Fabelwesen mit Pferdeleib und menschlichem Oberkörper. Den Sagen zufolge waren sie meist gebildet und von Bedeutende Künstler ließen sich von den geheimnisumwobenen Wesen inspirieren, beispielsweise Peter Paul Rubens und Pablo Picasso.
Auf der Bühne begibt sich das Ensemble auf eine Reise zwischen Illusion und Realität. Durch die Kombination von Bühnenszenen mit Projektionen entstehe etwas, das «nicht Theater und nicht Kino» ist, wirbt das Ensemble für sein Stück. Dabei gebe es wenig Text und viel Visuelles, das in der ganzen Welt verstanden werde.
Berlin: Handke überreicht Serben im Kosovo 50 000 Euro
Berlin (ddp). Der Schriftsteller Peter Handke hat der serbischen Enklave Velica Hoca im Kosovo am Osterwochenende 50 000 Euro gespendet. Dabei handelte es sich um das Preisgeld des «Berliner Heinrich-Heine-Preises», der dem österreichischen Dichter im Februar zuerkannt worden war. Laut einem Bericht der Tageszeitung «junge welt» (Dienstagausgabe) sagte Handke bei der Übergabe des privat gesammelten Preisgeldes: «Ich bedanke mich bei allen Einwohnern, dass sie hier geblieben sind und immer noch hier leben.»
Der Bürgermeister von Velica Hoca, Dejan Baljosevic, sagte laut dem Zeitungsbericht, ein Teil des Geldes werde für die Renovierung der orthodoxen Kirche verwendet. Zudem solle ein Gebäude für eine Peter-Handke-Stiftung eingerichtet werden, «in dem Künstler Bilder über unsere Situation malen können». In Velica Hoca leben den Angaben zufolge noch rund 650 Serben, die von der UN-Schutztruppe KFOR geschützt werden.
Handke war gemeinsam mit dem Intendanten des Berliner Ensembles, Claus Peymann, in den Kosovo gereist. Im vergangenen Jahr hatte der Dramatiker für Schlagzeilen gesorgt, als ihm der Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf verliehen werden sollte. Kritik daran gab es, weil Handke mehrmals öffentlich für den früheren serbischen Diktator Slobodan Milosevic Partei ergriffen hatte. Schließlich verzichtete Handke auf den Preis. Private Spender stifteten dann die Berliner Auszeichnung.
Dem Berliner Ensemble zufolge war es in der serbischen Enklave jahrelang zu Übergriffen auf die Bewohner gekommen. Heute lebten sie meist von Sozialhilfe und den wenigen Erträgen der umliegenden Felder, die ihnen noch geblieben seien.