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Chemnitz: Museumschefin erhält hohe französische Ehrung +++ Düsseldorf: NRW präsentiert sich auf Kunstmesse in Moskau +++ Berlin: 4. Berlin Biennale wird bis 5. Juni verlängert +++ Mülheim: Kunstmuseum zeigt Arbeiten von Paul Thuile +++ Düsseldorf: Erste Installation von Spencer Tunick in Deutschland +++ Köln: 111 000. Besucher in Kölner Dalí-Ausstellung erwartet
Chemnitz: Museumschefin erhält hohe französische Ehrung
Chemnitz (ddp). Die Generaldirektorin der Kunstsammlungen Chemnitz, Ingrid Mössinger, wird mit der höchsten Auszeichnung Frankreichs geehrt. Mössinger sei vom Präsidenten der Republik Frankreich zum Ritter im Orden der Ehrenlegion ernannt worden, teilte der Chemnitzer Oberbürgermeister Peter Seifert (SPD) am Dienstag mit. Damit danke das Nachbarland der Museumschefin für deren Engagement im Dienst der deutsch-französischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kunst. Seinen besonderen Ausdruck habe dies mit der Ausstellung «Picasso und die Frauen» 2002/03 in Chemnitz gefunden.
Der Orden der Ehrenlegion wurde 1802 von Napoleon I. gestiftet und seitdem von allen Regierungen Frankreichs gleichermaßen anerkannt.
Düsseldorf: NRW präsentiert sich auf Kunstmesse in Moskau
Düsseldorf (ddp-nrw). Nordrhein-Westfalen wird sich vom 17. bis zum 21. Mai erstmalig mit Galerien auf der Art Moscow präsentieren. «Im Osten entstehen neue Kunstmärkte, die wir erschließen wollen. Wir hoffen, dass Galeristen, aber auch Künstler aus NRW in Osteuropa gute Chancen haben», sagte Wirtschaftsministerin Christa Toben (CDU) am Dienstag in Düsseldorf.
Die Art Moscow, eine Messe für zeitgenössische Kunst, feiert den
Angaben zufolge in diesem Jahr ihr zehntes Jubiläum. In den vergangenen Jahren habe sich die Messe erfolgreich etabliert. Sowohl die Besucher- als auch die Umsatzzahlen seien rasch angestiegen. 61 Galeristen, darunter 16 aus Deutschland, 11 davon aus NRW, werden laut Thoben in diesem Jahr auf der Messe ausstellen.
Das Land fördert den gemeinsamen Messeauftritt unter anderem durch Zuschüsse zu den Flächen- und Standbaukosten sowie den Reise- und Transportkosten. Durch den Messeauftritt soll über NRW als einen der wichtigsten Kunsthandelsstandorte in Deutschland informiert werden. Von den insgesamt rund 600 bis 700 Galerien in Deutschland haben etwa 380 ihren Sitz an Rhein und Ruhr.
Berlin: 4. Berlin Biennale wird bis 5. Juni verlängert
Berlin (ddp-bln). Die 4. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst wird verlängert. Die seit 25. März laufende Ausstellung mit dem Motto «Von Mäusen und Menschen» werde noch bis 5. Juni gezeigt, teilten die Veranstalter am Dienstag in Berlin mit. Ursprünglich sollte die Schau nur bis 28. Mai laufen.
Bei der Berlin Biennale zeigen in öffentlichen und privaten Gebäuden, Räumen und Plätzen entlang der Auguststraße in Berlin-Mitte rund 70 internationale Künstler ihre Arbeiten. Dazu gehören Installationen, Videokunst, Zeichnungen und Fotos.
Mülheim: Kunstmuseum zeigt Arbeiten von Paul Thuile
Mülheim (ddp-nrw). Im Treppenhaus des Kunstmuseums Mülheim werden ab Mittwoch Arbeiten des Südtiroler Künstler Paul Thuile gezeigt. Unter dem Titel «Zeichnerische Interventionen» sind dabei spontane Wandzeichnungen und deren Fotografien zu sehen, wie ein Museumssprecher am Dienstag mitteilte. Das Treppenhaus sei schmal und «wenig einladend». Mit der ersten Präsentation dieser Art wolle man «den Unort des Treppenhauses», zu einem Ort zu machen, an dem sich der Besucher gerne aufhalte.
Paul Thuile führt den Angaben zufolge seine Wandzeichnungen stets spontan an Ort und Stelle aus. Bei seinen Zeichnungen mit einem Minenstift steht er jeweils ganz dicht vor den Wänden, wobei die Zeichnungen nur das zeigen, was sich in seinem reduzierten Blickwinkel befindet und die Darstellungen nur so groß sind wie der Radius der zeichnenden Hand.
Thuile hat in Wien an der Hochschule für angewandte Kunst studiert und lehrt heute als freier Dozent an der Freien Universität in Bozen.
Die Schau ist bis zum 1. Dezember dienstags bis freitags von 11.00 bis 17.00 Uhr, donnerstags zusätzlich bis 21.00 Uhr, sowie am Wochenende von 10.00 bis 17.00 Uhr zu sehen. Der Eintritt kostet 2,50 Euro, ermäßigt 1,25 Euro.
Düsseldorf: Erste Installation von Spencer Tunick in Deutschland
Düsseldorf (ddp). Der amerikanische Installationskünstler Spencer Tunick wird am 24. September in Düsseldorf mit einer noch unbekannten Zahl nackter Menschen eine großräumige Körperskulptur erschaffen. Es ist sein erstes derartiges Projekt in Deutschland, wie das Museum Kunst Palast am Dienstag mitteilte.
Seit 1994 baut Tunick, Jahrgang 1967, mit nackten Menschen Körper-Installationen im öffentlichen Raum. An seinen Projekten, die er fotografisch dokumentiert, sind ausschließlich Freiwillige beteiligt. Bei seiner bisher größten Arbeit in Barcelona im Juni 2003 bewegte er 6000 Menschen zur Teilnahme.
Das Museum Kunst Palast betreut die geplante Installation und zeigt vom 30. September bis 12. November Fotografien vergangener Projekte des Künstlers sowie eine fotografische und filmische Dokumentation der Arbeit in Düsseldorf.
Interessierte können sich auf der Internetseite unter Angabe von Geschlecht und Alter für das Projekt registrieren. Jeder Teilnehmer der Aktion erhält eine limitierte Fotografie der Installation.
http://www.spencertunickinduesseldorf.de
Köln: 111 000. Besucher in Kölner Dalí-Ausstellung erwartet
Köln (ddp-nrw). Am Donnerstag wird im Kölner Museum Ludwig der 111000. Besucher der aktuellen Dalí-Ausstellung erwartet. Der Termin ist gleichzeitig der 102. Geburtstag des 1989 verstorbenen spanischen Künstlers, wie eine Museumssprecherin am Dienstag mitteilte. Während der Woche besuchen rund 7000 Menschen die Ausstellung, am Wochenende sind es etwa 5000. Das Publikumsinteresse sei trotz des derzeit sommerlichen Wetters anhaltend hoch.
Im Mittelpunkt der Schau steht das Gemälde «La Gare de Perpignan», das in Dalís Werk eine herausragende Stellung einnimmt. Der Bahnhof von Perpignan war Relaisstation für Reisende zwischen Spanien und dem europäischen Norden. Über die südfranzösische Stadt gelangten sowohl Dali selbst als auch viele seiner Freunde nach Paris. In Perpignan erlebte der Künstler 1963 eine halluzinatorische Vision, die ihn den Kleinstadtbahnhof zum «Zentrum der Welt» erklären ließ.
Über Perpignan war 1929 auch der Dichter Paul Eluard mit seiner Frau Gala nach Cadaqués zu Dali gekommen. Gala verließ ihren Mann und blieb bei dem Maler. Sie inspirierte ihn als Muse und wurde seine Lebensgefährtin.
Insgesamt zeigt die Schau bis 25. Juni 34 Ölgemälde und 3 Skulpturen von Dali, dazu 30 Zeichnungen und Studien sowie kleinere Arbeiten. Während ihres Aufenthalts bei Dali oder in Erinnerung an die Reise zu ihm schufen viele Künstler Gemälde, Zeichnungen, Fotografien, Filme und Publikationen. So versammelt die Schau auch Exponate von René Magritte, Man Ray, Marcel Duchamp, dem Filmemacher Luis Bunuel sowie der Dichter Paul Eluard, Andre Breton und Federico Garcia Lorca. Die Kölner Ausstellung läuft seit rund acht Wochen.