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10.5.: film aktuell +++ filmpreise

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Cannes: 58. Filmfestspiele mit deutschem Wettbewerbsbeitrag +++ Berlin: Sechs Kinofilme ringen um deutschen Filmpreis Lola +++ Oberhausen: Netzwerk sieht Filmkultur in NRW bedroht +++ Surftipp: Filmportal.de - Internet-Portal zum deutschen Film


Cannes: 58. Filmfestspiele mit deutschem Wettbewerbsbeitrag
Cannes/Berlin (ddp). Zum 58. Mal werden die roten Teppiche für die internationalen Stars der Filmfestspiele in Cannes ausgerollt. Am Mittwoch startet das renommierte Festival an der französischen Cote d\'Azur. Eröffnet wird die monumentale Filmschau mit Dominik Molls in Frankreich produziertem Thriller «Lemming». Der deutsche Film wird von Regisseur Wim Wenders vertreten. Er tritt mit seiner neuen Produktion «Don\'t Come Knocking» im Wettbewerb um die Goldene Palme an. Ebenfalls in Cannes ist der deutsch-türkische Regisseur Fatih Akin («Gegen die Wand»), der zum Mitglied der Jury berufen wurde und seinen Film .
Wenders hatte die höchste Auszeichnung von Cannes 1984 für «Paris, Texas» bekommen. Wie bei diesem Film hat der Amerikaner Sam Shepard auch für «Don\'t Come Knocking» das Drehbuch geschrieben. Doch diesmal verkörpert er auch die Hauptrolle. Mit weiteren amerikanischen Stars wie Jessica Lange und Eva Marie Saint wurde der Film im Westen der USA gedreht, aber mit europäischem Geld finanziert. Deshalb kann er im Wettbewerb unter deutscher Flagge antreten. Im offiziellen Programm außer Konkurrenz läuft zudem Fatih Akins Dokumentarfilm «Crossing The Bridge - The Sound of Istanbul".
Wenders neuer Film handelt von Hollywoodstar Howard Spence, der schon bessere Zeiten gesehen hat. Nach einer durchzechten Nacht flieht er eines Morgens vom Set des Westerns, den er gerade dreht. Als er kurz darauf erfährt, dass er womöglich ein Kind hat, erscheint das wie ein Hoffnungsstrahl. Er macht sich auf die Suche nach Sohn oder Tochter - und entdeckt ein ganzes Leben, das er bisher verpasst hat, und eine Liebe, die er verloren glaubte.
Der Wenders-Film trifft auf harte Konkurrenz, denn mehr als die Hälfte der im Wettbewerb vertretenen Regisseure haben an der Cote d\'Azur bereits früher Preise gewonnen. Insgesamt vier amerikanische Filme sind zu sehen, wie die neuen Streifen von Gus Van Sant und Jim Jarmusch sowie die erste Regierarbeit von Hollywoodschauspieler Tommy Lee Jones. Auch David Conenberg und Lars von Trier schickten Beiträge für den Wettbewerb.
Cannes gelten als das weltweit bedeutendste und berühmteste Filmfestival. Es findet seit 1946 jährlich im Mai statt. Die diesjährigen Festspiele gehen bis 22. Mai. Im Vorjahr war mit «Die fetten Jahre sind vorbei» von Hans Weingartner erstmals seit elf Jahren wieder ein deutscher Film im Wettbewerb vertreten. Die Goldene Palme ging an Michael Moores Dokumentation «Fahrenheit 9/11».

Berlin: Sechs Kinofilme ringen um deutschen Filmpreis Lola
Berlin (ddp). Sechs Kinofilme kämpfen in diesem Jahr um die höchste deutsche Auszeichnung im Film, die Lola. Nominiert sind «Agnes und seine Brüder», «Alles auf Zucker», «Der neunte Tag», «Der Wald vor lauter Bäumen», «Die fetten Jahre sind vorbei» und «Sophie Scholl - Die letzten Tage». Eine Chance auf die Lola als bester männlicher Hauptdarsteller können sich August Diehl («Der neunte Tag»), Bruno Ganz («Der Untergang»), Henry Hübchen («Alles auf Zucker») und Ulrich Matthes («Der neunte Tag») machen, wie Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) am Montag in Berlin sagte.
Als beste Hauptdarstellerinnen wurden Hannelore Elnser («Alles auf Zucker»), Julia Jentsch («Sophie Scholl - Die letzten Tage») und Jessica Schwarz («Kammerflimmern») nominiert.
Die Mitglieder der Filmakademie haben in ihrer jeweiligen Sektion über die zu nominierenden Filme (sechs Spielfilme, zwei Kinder-/Jugendfilme, zwei Dokumentarfilme) und Einzelleistungen der Filmschaffenden geheim und schriftlich abgestimmt. Das Auswahlverfahren zum Deutschen Filmpreis wurde erstmals erprobt.
Der Filmpreis Lola ist die renommierteste und höchst dotierte Auszeichnung für den deutschen Film und wird am 8. Juli in der Berliner Philharmonie vergeben. Im Rahmen des Deutschen Filmpreises 2005 werden von Kulturstaatsministerin Christina Weiss insgesamt 2,86 Millionen Euro vergeben.

Oberhausen: Netzwerk sieht Filmkultur in NRW bedroht
Oberhausen (ddp-nrw). Das «Netzwerk Filmkultur NRW» sieht die kulturelle Vielfalt des Films an Rhein und Ruhr bedroht. Grund dafür seien Pläne der Düsseldorfer Staatskanzlei, filmkulturelle Einrichtungen unter dem Dach der Filmstiftung NRW zu organisieren, sagte eine Sprecherin am Montag anlässlich der 51. Internationalen Kurzfilmtage in Oberhausen. Die geplante Zusammenlegung könne Filmhäuser, Filmwerkstätten und Medienzentren im Extremfall in ihrer Existenz bedrohen.
Würden die Pläne umgesetzt, erhöhe sich in jedem Falle der wirtschaftliche Druck auf die Einrichtungen, warnte die Sprecherin. Eine aktuelle von filmkulturellen Institutionen in Auftrag gegebene Studie belege jedoch, dass mit wenig Mitteln bereits optimale Effekte erzielt würden. Alle Einsparmöglichkeiten, etwa beim Personal oder dem Technikankauf sowie der -ausleihe, würden ausgeschöpft.
Das Netzwerk Filmkultur ist ein Zusammenschluss von 16 Institutionen - darunter die Duisburger Filmwoche, die Filmhäuser in Köln und Bielefeld, das Filmfestival Münster, das Medienzentrum Rheinland und des Dortmunder Festival «femme totale».

Surftipp: Filmportal.de - Internet-Portal zum deutschen Film
Berlin (ddp). Aus Anlass des 60. Jahrestages des Kriegsendes präsentiert filmportal.de eine Auswahl der deutschen Filme zum Themenkomplex Faschismus, Zweiter Weltkrieg und Holocaust.
Einer der wichtigsten deutschen Spielfilme, die kurz nach Kriegsende die Nazivergangenheit zum Thema machten, ist Kurt Maetzigs Tragödie «Ehe im Schatten» von 1947. Der Film nach einer wahren Begebenheit erzählt von einem Schauspielerehepaar, das vom NS-Staat in den Tod getrieben wird. Im Internet kann man zeitgenössische Kritiken nachlesen und in Filmplakaten oder Szenenbildern blättern.
Neben dem aktuellen Themenschwerpunkt, verfügt das Internet-Portal über Informationen zu 30 000 deutschen Kinofilmen, die seit 1895 entstanden sind. 3000 von ihnen werden ausführlich mit Inhaltsangaben, Kritiken, Fotos oder Plakaten vorgestellt. Mehr Informationen unter http://www.filmportal.de