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10.5.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert (1)

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Rockballett "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" wird in Halle uraufgeführt +++ Schwarzwälder Musikparade zum Hesse-Jahr in Berlin +++ Tag der Mitteldeutsche Barockkunst in Quedlinburg +++ Langzeitdirigenten: Luisi und Arman bleiben dem MDR treu

Rockballett "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" wird in Halle uraufgeführt
Halle (ddp). Am Opernhaus Halle laufen die letzten Proben für das Rockballett "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" von Ralf Rossa, das am Freitag uraufgeführt wird. Die Musik wurde von der halleschen Rockband Pixelpack von Trotha komponiert, die auch live auf der Bühne spielt. Vorlage für das Ballett ist die 1886 erschienene Erzählung von Robert Louis Stevenson mit dem Titel "Der seltsame Fall das Dr. Jekyll und Mr. Hyde". Danach gelingt es Dr. Jekyll mit Hilfe eines Elixiers, seine Persönlichkeit zu spalten. Sein zweites Ich ist Mr. Hyde, über dessen grausame Verbrechen er immer mehr die Kontrolle verliert.
Jeder Mensch habe auch eine dunkle Seite, sagte Rossa der Nachrichtenagentur ddp. Ihn interessiere die Frage, wie ein normaler Mensch plötzlich zum Monster werden kann: Was geht in ihm vor und wann ist die Grenze erreicht und die moralische Sperre aufgehoben? Diesen Fragen gehe er in seinem Ballett nach. Er zeige deshalb keine Schauergeschichte aus dem viktorianischen England, sondern habe das Stück in der Gegenwart angesiedelt. Das Thema Gewalt sei fast allgegenwärtig, betonte er. Sein Ballett arbeite mit Gegensätzen, die an den Besucher Ansprüche stellen und seine Phantasie erfordern. Es gebe auch Gewaltszenen. Daher sei es kein kinderfreundliches Stück. Seine Zielgruppe sind 16-Jährige und Ältere.
Im ersten Teil des Balletts wird weitgehend Stevensons Geschichte nach Filmmusik von Erich Wolfgang Korngold erzählt. Schließlich habe es zu dieser Zeit noch keine Rockmusik gegeben, erklärt Rossa den Kontrast zum zweiten Teil mit den speziell dafür entstandenen Kompositionen der halleschen Rockband. Dieser Part spielt 100 Jahre später in der Gegenwart. Mr. Jekyll benötigt nun kein Elixier mehr, um sich zu verwandeln. Er rastet einfach aus. Nach "Macbeth", "The Wall" und "Nuevas Cruzes" ist "Mr. Jekyll und Mr. Hyde" bereits das vierte Rockballett am halleschen Opernhaus. Alle waren nach Angaben des Hauses sehr erfolgreich.

Schwarzwälder Musikparade zum Hesse-Jahr in Berlin
Berlin (ddp-bln). Schwarzwälder Musikklänge werden am kommenden Wochenende zum Hermann-Hesse-Jahr 2002 in Berlin zu hören sein. Rund 500 Musiker von sieben Trachtenkapellen aus dem baden-württembergischen Kreis Calw - Hesses Geburtsstadt - werden am Samstagvormittag "mit Pauken und Trompeten" vom Brandenburger Tor zum Gendarmenmarkt ziehen, wie die Veranstalter mitteilten. Nach einem Platzkonzert wollen einige der Blaskapellen ihre "musikalischen Grüße" auf einer Bootstour durch die Berliner Innenstadt darbieten.
Bereits am Freitag geben die Musikanten ein Konzert in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund. Zudem wollen einzelne Kapellen vor den Botschaften etwa von Österreich, Ägypten, Indien und China die Region Nordschwarzwald "musikalisch vorstellen".
Calw veranstaltet anlässlich des des 125. Geburtstags des Schriftstellers und Literatur-Nobelpreisträgers (1877-1962) eine Reihe von Veranstaltungen in der Hauptstadt. Auftakt war die Ausstellung "Weltreligionen - Weltfrieden - Weltethos", die am 18. April in der baden-württembergischen Landesvertretung eröffnet wurde.
Im Mai starten in Berlin zudem zwei weitere Ausstellungen zu Leben und Werk des Autors ("Der Steppenwolf", "Siddharta"). Außerdem finden im Rahmen des Hesse-Programms unter anderem Vorträge, Lesungen und Konzerte statt. Vom 17. Mai bis zum 31. Juli ist die Ausstellung "WeltFlechtWerk - Die Einheit hinter den Gegensätzen" in den Sonderausstellungshallen im Berliner Kulturforum zu sehen. Vom 18. Mai bis zum 1. September wird die Schau "Hesses Freund und Illustrator - Der Zeichner Gunter Böhmer (1911-1986)" im Museum Nicolaihaus präsentiert. Alle Veranstaltungen stehen unter der Schirmherrschaft von Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU).

Tag der Mitteldeutsche Barockkunst in Quedlinburg
Quedlinburg (ddp-lth). Tage der Mitteldeutschen Barockmusik werden für den 1. und 2. Juni in Quedlinburg vorbereitet. Die Ständige Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik plant an diesem Wochenende ein Symposium zur Musik um den Quedlinburger Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock sowie Konzerte mit Musik von Johann Heinrich Rolle, Emanuel Bach und Georg Philipp Telemann, sagte Geschäftsführerin Claudia Konrad am Dienstag in Quedlinburg. Außerdem seien ein musikalischer Festgottesdienst sowie eine Museumsführung vorgesehen.
Die Einrichtung zur Barockmusik mit Sitz am Kloster Michaelstein bei Blankenburg wird seit 1995 vom Bund und den drei Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen getragen. Neben eigenen Projekten werden unter anderem Veranstaltungen mit dem Dresdner Kreuzchor, um Georg Friedrich Händel sowie die Schütz-Tage unterstützt.
(www.staendige-konferenz-mbm.de)

Langzeitdirigenten: Luisi und Arman bleiben dem MDR treu
Der Italiener Fabio Luisi und der Brite Howard Arman haben am Dienstag ihre Chefdirigenten-Verträge bei den Klangkörpern des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS unterzeichnet. Danach bleibt Luisi nach dem 1. September 2004 für weitere fünf Jahre künstlerischer Leiter des MDR SINFONIEORCHESTERS. Arman wird ab 1. Mai 2003 für weitere zehn Jahre Chordirektor des MDR RUNDFUNKCHORES sein. Damit übernehmen sie nach einer Erklärung des MDR "auf lange Sicht die künstlerische Verantwortung für die weitere Profilierung von Orchester und Chor der Dreiländeranstalt".
Luisi ist seit 1999 künstlerischer Leiter des Sinfonieorchesters und unterschrieb einen bis August 2009 laufenden Vertrag. Luisi erklärte, er wolle das Orchester zurück in die "erste Liga der deutschen Rundfunkklangkörper" führen. Arman verantwortet seit 1998 den Chor und bleibt mit dem neuen Vertrag bis Ende April 2013. Er begründete sein Engagement beim MDR damit, dass ihm der Chor "musikalisch wie menschlich ans Herz gewachsen" sei.
Nach den Worten von MDR-Intendant Udo Reiter sind die beiden Künstler verantwortlich dafür, dass das künstlerische Niveau von Orchester und Chor "keinen internationalen Vergleich" scheuen müsse.
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