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10.5.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Dortmund: Theater Fletch Bizzel zeigt Programm baltischer Künstler +++ Berlin: Romanverfilmung «Gisela» feiert Premiere in der Volksbühne +++ Leipzig: Neue Saison am Schauspiel im Zeichen des 50. Jubiläums +++ Potsdam: Hans-Otto-Theater stellt Programm für die kommende Saison +++ Leipzig: Leipziger Student siegt im MDR-Literaturwettbewerb


Dortmund: Theater Fletch Bizzel zeigt Programm baltischer Künstler
Dortmund (ddp-nrw). Das Theater Fletch Bizzel in Dortmund präsentiert im Rahmen der 38. internationalen Kulturtage und des «scene-Festivals» im Mai ein Programm mit baltischen Künstlern. Das Programm sei in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Stadt Dortmund zusammengestellt worden, teilte das Theater am Dienstag mit.
Das Programm beginne am Donnerstag um 19.30 Uhr mit der Eröffnung einer Ausstellung des ungarischen Künstlers Dénes Kalev Farkas. Daran schließe sich um 20.30 Uhr die Aufführung von Anders Härms Performance mit dem Titel «Cooking and Shitting» an. Um 21.30 Uhr folge die deutsche Erstaufführung von «Dialogi», einem Stück des Letten Andrejs Jarovojs.
Der Höhepunkt des NRW-weiten Festivals finde am Sonntag ab 18.00 Uhr im Opernhaus Dortmund statt. Erstmalig präsentierten drei Gastländer an einem Abend Ensembles ihres Landes. Den Zuschauer erwarte unter anderem eine Ballettaufführung der lettischen nationalen Oper.
Die Karten für diesen und die anderen Abende kosten zwischen acht und 15 Euro und sind im Vorverkauf beim KulturInfoShop Dortmund oder im Theater Fletch Bizzel erhätlich.

Berlin: Romanverfilmung «Gisela» feiert Premiere in der Volksbühne
Berlin (ddp). Die Verfilmung des Romans «Gisela» von Anke Stelling und Robby Dannenberg feiert am 17. Mai in der Berliner Volksbühne Premiere. Der Film ist nach «Erste Ehe» das zweite Projekt von Isabelle Stever, wie die Volksbühne am Dienstag in Berlin mitteilte.
Die 34-jährige Stelling und der 1974 geborene Dannenberg studierten am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Mit ihrem ersten Roman «Gisela» (1999) wurden die beiden bekannt - und galten als junge Wilde der Erzählkunst. 2003 erhielten sie den Förderpreis zum Lessing-Preis des Freistaates Sachsen.
Wann «Gisela» in die Kinos kommt, ist nach Angaben der Volksbühne noch unklar. Derzeit wird nach einem Verleih gesucht.

Leipzig: Neue Saison am Schauspiel im Zeichen des 50. Jubiläums
Leipzig (ddp-lsc). Das Schauspiel Leipzig plant in der kommenden Saison 16 Premieren. Darunter sind zwei Uraufführungen, wie Intendant Wolfgang Engel am Dienstag in Leipzig sagte. Zugleich steht die Spielzeit 2006/2007 im Zeichen des 50. Jubiläums des Schauspielhauses. Wie zur Eröffnung der Spielstätte am 1. März 1957 werde auch das Jubiläum 2007 mit Friedrich Schillers «Wallenstein» begangen, sagte Engel, der selbst Regie führen wird.
Die Teile der Trilogie werden an den Spielorten Völkerschlachtdenkmal, «Haus Leipzig» sowie im Schauspielhaus aufgeführt. Die Premiere ist für den 3. März geplant. Dabei werden mehr als 100 Jugendliche aus Leipzig «Wallensteins Lager» spielen. Den eigentlichen Jahrestag des Hauses begeht die Bühne mit einem Festakt.
Als Uraufführungen sind das Stück «Tanzen!» von Fritz Kater (alias Armin Petras) am 7. Oktober und Lukas Holligers «Explodierende Pottwale» am 21. April geplant. Weitere Premierenstücke sind Gerhart Hauptmanns «Vor Sonnenuntergang» mit Friedhelm Eberle, «Der Kick» von Andres Veiel und Gesine Schmidt sowie «Orpheus, Illegal» des ukrainischen Schriftstellers Juri Andruchowytsch, der in diesem Frühjahr den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung erhielt.
Das Programm der neuen Spielzeit steht nach Angaben von Chefdramaturgin Heike Müller-Merten unter dem Leitmotiv «Ein jeder gibt den Wert sich selbst», einem Zitat aus «Wallenstein». Beabsichtigt sei, menschliche und gesellschaftliche Werte in einer Zeit des raschen Wandels zu reflektieren.
Für die laufende Spielzeit rechnet das Schauspiel mit mehr als 115 000 Zuschauern in 597 Vorstellungen. Derzeit verzeichne das Haus gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 9400 Besuchern, was einem Zuwachs von sieben Prozent entspreche, sagte Engel.
http://www.schauspiel-leipzig.de

Potsdam: Hans-Otto-Theater stellt Programm für die kommende Saison
Potsdam/Berlin (ddp-lbg). Das Potsdamer Hans-Otto-Theater startet im Herbst im neuen Haus mit fünf Premieren an drei Tagen in die kommende Spielzeit. Am 22. September steht im «Neuen Theater am See» zunächst die Uraufführung von Thorsten Beckers «Katte» auf dem Programm, wie Intendant Uwe Eric Laufenberg am Dienstag in Berlin sagte. Am gleichen Tag wird die deutsche Erstaufführung von «Der Sicherheitsabstand» des französischen Autors Frédéric Blanchette geboten. Ebenfalls am Eröffnungswochenende zu sehen sind Lessings «Nathan der Weise», die Uraufführung des Stücks «Julia Timoschenko» sowie Thomas Bernhards «Am Ziel» mit Comedy-Diva Desirée Nick.
In den vergangenen zwei Jahren sei bei gestiegenen Besucherzahlen an vielen Orten in Potsdam Theater gespielt worden. «Ich hoffe, sie kommen auch alle in das neue Haus mit», sagte Laufenberg. Trotz einer Konstruktion aus Beton wirke der Bau «luftig und einladend». Nach Ansicht von Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) wird die neue Spielstätte in die Architekturgeschichte eingehen, sie sei «geradezu sensationell».
Laufenbergs Angaben zufolge rechnet das Hans-Otto-Theater in der kommenden Spielzeit mit rund 98 000 Besuchern, im Vergleich zu knapp 92 000 in dieser Saison. Da das neue Haus mehr Plätze habe als die bisherigen Spielstätten, müssten für eine ähnlich gute Auslastung wie bisher mehr Tickets verkauft werden, sagte der Intendant. Zurzeit liege die Quote bei 88 Prozent.
Besonders erfolgreiche Inszenierungen der laufenden Spielzeit wie «Frau Jenny Treibel» nach Theodor Fontane blieben weiterhin im Repertoire, sagte Laufenberg. Die Inszenierungen würden zum Teil für das neue Haus aufbereitet. Die erste Bühnenprobe in dem rund 26,5 Millionen Euro teuren Neubau werde am 1. Juni stattfinden.
Insgesamt werde es in der Spielzeit 2006/2007 13 neue Inszenierungen des Schauspiels sowie sechs neue Stücke für Kinder und Jugendliche geben. In der Reihe «Potsdamer Winteroper» wird zudem Mozarts «Così fan tutte» zu sehen sein. Ob diese Reihe auch in den kommenden Jahren fortgesetzt wird, sei derzeit aus finanziellen Gründen noch unklar, erläuterte Laufenberg.
Über den Bau der neuen Spielstätte, die unter dem Namen «Neues Theater am See» im Spielplan zu finden ist, war jahrelang diskutiert worden. Der Spatenstich für das Haus nach den Plänen des Kölner Architekten Gottfried Böhm erfolgte vor gut drei Jahren. «Potsdam hat sich goldrichtig entschieden», sagte die städtische Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer. In dem Theatersaal des Neubaus, der von Stadt und Land anteilig finanziert wurde, könnten künftig auch größere Veranstaltungen stattfinden. Bundespräsident Horst Köhler habe zugesagt, zur Eröffnung am 22. September nach Potsdam zu kommen.
Das Kulturministerium fördert die Ausstattung des Theaterareals in der Schiffbauergasse mit 550 000 Euro. Mit dem Geld sollten die elektroakustischen Anlagen, die Video- und Beleuchtungstechnik sowie die Feuerlöschanlage des Neubaus verbessert werden, sagte Kulturministerin Johanna Wanka (CDU). Außerdem kämen die Mittel dem Ausbau der Probebühne Reithalle A zugute.
Judith Csaba

Leipzig: Leipziger Student siegt im MDR-Literaturwettbewerb
Leipzig (ddp-lsc). Der Leipziger Student Thomas Pletzinger hat den Literatur- und Publikumspreis im elften Literaturwettbewerb des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) gewonnen. Nach einem dreistündigen öffentlichen Wettlesen um die beste Kurzgeschichte habe sich der 31-Jährige gegen sechs weitere Bewerber durchgesetzt, teilte der MDR am Dienstag in Leipzig mit. In seiner Geschichte «Bruck» gelinge dem Autoren auf unsentimentale und tragikkomische Weise die Darstellung eines ganzen, aufregenden Lebens, hieß es in der Begründung der Jury. Die Preise sind insgesamt mit 3500 Euro dotiert.
Den Angaben zufolge beschreibt Pletzinger in der Kurzgeschichte den Abend eines Charité-Patienten vor einer Beinamputation und verbindet diese äußere Handlung mit Erinnerungen aus einem bewegtem Leben. An dem Wettbewerb hatten sich etwa 2000 Autoren aus dem deutschsprachigen Raum beteiligt.