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11.1.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Essen: Neues Programm der Zollverein Konzerte +++Weimar: Junge Musikfreunde erleben an Kinderuni Welt der Oper +++ Hannover: Ballettdirektor Thoss verlässt die Staatsoper +++ Berlin: Australischer Regisseur mit neuem Blick auf «Figaros Hochzeit» +++ Gelsenkirchen: Uraufführung des Ballettstücks «Labyrinth»bald


Essen: Neues Programm der Zollverein Konzerte
Essen (ddp-nrw). Sieben zum Teil recht unterschiedliche Musikerlebnisse bietet das neue Programm der Zollverein Konzerte in Essen. Im ersten Halbjahr 2005 präsentieren die Veranstalter vom 22. Januar bis 18. Juni Musik, die von Schönberg, Schubert und Brahms bis zu kanadischem Funk und portugiesischem Jazz reicht.
Eröffnet wird der Veranstaltungsreigen am 22. Januar mit einer Hommage an Arnold Schönberg, die in Kooperation mit der Philharmonie Essen durchgeführt wird. In drei Konzerten und Lesungen beleuchten Schauspieler und Musiker das gesellschaftliche Umfeld und die Lebensumstände des in Wien geborenen Komponisten, der vor allem als Schöpfer der Zwölftonmusik bekannt wurde. So gibt es unter anderem eine musikalische Lesung mit dem Schauspieler Karl Michael Vogler und ein Konzert, das die Musik von «Schönbergs emigrierten Freunden» erklingen lässt.
Am 21. Februar widmet sich die Konzertreihe dem romantischen Komponisten Franz Schubert. Schriftsteller Peter Härtling wird aus seinem Buch «Schubert» rezitieren. Begleitet wird er von einem Gitarristen und einem Tenor, die Lieder aus «Der schönen Müllerin» anstimmen. Damit sollen die Zuhörer einen neuen Eindruck von Schuberts Werk erhalten, wie es hieß.
Ein weiterer Termin ist am 15. April der Auftritt der WDR Big Band, die gemeinsam mit den kanadischen Jazzgrößen Alain Caron und Paul Brochu funkige Töne anschlagen will. Am 25. Mai stellt dann die portugiesische Jazz-Künstlerin Maria Joao ihr neues Album in Essen vor. Und am 18. Juni gastiert der WDR Rundfunkchor Köln, der Marienlieder von Johannes Brahms vortragen wird.
http://www.stiftung-zollverein.de

Weimar: Junge Musikfreunde erleben an Kinderuni Welt der Oper
Weimar (ddp-lth). Die Welt der Oper können 100 Kinder am Mittwoch in Weimar erleben. In der dritten Vorlesung der Kinderuniversität der Musikhochschule «Franz Liszt» könnten die Heranwachsenden die Einstudierung einer Szene aus Mozarts «Hochzeit des Figaro» miterleben, teilte die Hochschule am Montag mit. Als Opernpublikum spielten die jungen Musikfreunde aber auch selbst eine wichtige Rolle und würden in das Geschehen um Figaro und den Grafen Almaviva teilweise mit einbezogen.
Im Mittelpunkt der Vorlesung steht den Angaben zufolge ein junger, noch unerfahrener Gesangstudent, der die Rolle des Grafen geben möchte. Hilfe komme unter anderem vom Komponisten Mozart selbst, der Handeln und Gefühle Almavivas in die weltberühmte Opernmusik übersetzt hat. Auch der Librettist Lorenzo da Ponte erkläre seine Intention, während der Dirigent dem Sänger die Einsätze gebe und der Regisseur die Bewegungen vermittle.
http://www.hfm-weimar.de

Hannover: Ballettdirektor Thoss verlässt die Staatsoper
Hannover (ddp). Der Ballettdirektor der Staatsoper Hannover, Stephan Thoss, wird das Haus zum Ende der kommenden Spielzeit verlassen. Thoss werde seinen im Sommer 2006 auslaufenden Vertrag auf eigenen Wunsch hin nicht verlängern, teilte die Oper am Montag in Hannover mit. Grund seien unterschiedliche künstlerische Schwerpunkte, die eine Zusammenarbeit von Thoss mit dem designierten Intendanten Michael Klügl unmöglich machten.
Stephan Thoss sagte, der Wunsch Klügls nach einer stärker neoklassischen Ausrichtung des Balletts und einer deutlich verstärkten Mitwirkung des Ballettensembles in Musicalaufführungen verlange «eine künstlerisch grundsätzlich andere Ausrichtung des Ballettensembles». Thoss ist seit 2001/02 Ballettdirektor der Staatsoper. In dieser Zeit zeigte er unter anderem abendfüllende Handlungsballette wie die russische Trilogie «Nach Moskau», «Incantations» und «Zwischen Mitternacht und Morgen: Schwanensee». Zuletzt war sein Märchenballett «Es war einmal» zu sehen. Außerdem lud er Gastchoreographen ein und ermöglichte Mitgliedern des Ensembles, sich mit eigenen Choreographien vorzustellen.

Berlin: Australischer Regisseur mit neuem Blick auf «Figaros Hochzeit»
Berlin (ddp-bln). Der australische Regisseur Barrie Kosky wird in der Mozart-Oper «Hochzeit des Figaro» an der Komischen Oper in Berlin eine jüdische Hochzeit inszenieren. «Als ich die Polonaise hörte, die in der Hochzeitsszene getanzt wird, dachte ich spontan: Das klingt ja wie Klezmer», sagte Kosky der «Süddeutschen Zeitung» (Dienstagausgabe). Wenn man außerdem den Anspruch habe, auf der Bühne eine Welt von heute darzustellen, dann müssten darin auch Juden auftreten. «Ich glaube ohnehin, dass es längst dafür Zeit ist, vor allem in Deutschland, wo immer nur tote Juden auf der Bühne dargestellt werden», fügte er hinzu.
Für Kosky bildet sein eigener jüdischer Hintergrund einen idealen Zugang zum Theater. «Wenn man jüdisch erzogen wird, bekommt man quasi automatisch beigebracht, dass es viele verschiedene Meinungen und Interpretationen gibt», sagte der 37-Jährige. Das mache für ihn den Zugang zum Theater leichter.
Kosky gehört zu den wichtigsten Opernregisseuren seiner Generation. In der kommenden Saison ist er unter anderem für den neuen «Lohengrin» der Wiener Staatsoper verpflichtet. An der Komischen Oper Berlin hat sein «Figaro» am 23. Januar Premiere.

Gelsenkirchen: Uraufführung des Ballettstücks «Labyrinth»bald
Gelsenkirchen (ddp-nrw). Nach einem Libretto des französischen Schriftstellers Jean Genet choreografiert Bernd Schindowski sein neuestes Ballett «Labyrinth». Die Uraufführung findet am Samstag im Musiktheater im Revier zur Musik von Alfred Schnittke statt. «Labyrinth» basiert auf dem Libretto «Adame Miroir», das Genet Ende der 1940er Jahre schrieb. Im Mittelpunkt steht ein Matrose, der auf einem Jahrmarkt in ein Spiegellabyrinth gerät und sich in seinen Körper verliebt.
Für seine Inszenierung ließen sich Bernd Schindowski und der Bühnenbildner Manfred Dorra von den Raum- und Objektfindungen aus der Sammlung kinetischer Kunst des Gelsenkirchener Museums in Buer inspirieren. Besonders die Spiegelobjekte des Gelsenkirchener Künstlers Many Szejstecki sollen Genets facettenreiche Geschichte einfangen, wie eine Pressesprecherin am Dienstag auf ddp-Anfrage erläuterte.
Jean Genet wurde 1910 in Paris geboren. 1942 schrieb er im Gefängnis seinen ersten Roman, «Notre Dame des Fleurs», den er einem Mörder widmete. Eine Petition Jean-Paul Sartres und Jean Cocteaus an den französischen Staatspräsidenten erreichte die Begnadigung Genets. Genets Gedichte, Dramen und Romane wurden in Frankreich und anderen Ländern, zeitweise auch in der Bundesrepublik, verboten. Zu seinen bekanntesten Werken gehören der von Rainer Werner Fassbinder verfilmte Roman «Querelle» sowie die Theaterstücke «Die Zofen» und «Der Balkon».
http://www.musiktheater-im-revier.de
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