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Bad Hersfeld: 57. Bad Hersfelder Festspiele eröffnet +++ Magdeburg: Studenten lesen aus Werken Magdeburger Autoren +++ Weimar: Petra Morsbach mit Literaturpreis der Adenauer-Stiftung geehrt
Bad Hersfeld: 57. Bad Hersfelder Festspiele eröffnet
Bad Hersfeld (ddp). Mit einer umjubelten «Faust II»-Premiere haben am Wochenende die Bad Hersfelder Festspiele begonnen. Es ist die 57. Spielzeit in der osthessischen Stadt. Neben «Faust II» kommen bis zum 5. August das Musical «Les Misérables», die Shakespeare-Komödie «Wie es euch gefällt» und «Faust I» auf die Bühne. Gespielt wird in der romanischen Stiftsruine aus dem 9. Jahrhundert.
Das für die Freilichtaufführungen auf zwei Stunden eingekürzte Goethe-Drama «Faust II» wurde mit üppigen Lichteffekten ausgestattet und von Konstantin Wecker mit einer Bühnenmusik hinterlegt. Den meisten Applaus bei der Premiere am Samstagabend erntete Schauspieler Rufus Beck in seiner Rolle des Mephisto.
Vergangenes Jahre hatte die Wiener Schauspielerin und Regisseurin Elke Hesse die Intendanz in Hersfeld übernommen. Der von ihr auf den Spielplan gesetzte «Faust I» bekam 2006 fast ausnahmslos gute Kritiken und steht für diese Saison als Wiederaufnahme auf dem Spielplan. Eine «Lange Faust-Nacht» soll am 7. Juli beide «Faust»-Teile hintereinander zeigen. Zu allen «Faust»-Aufführungen hat Konstantin Wecker eine Bühnenmusik geschrieben.
Bad Hersfeld zählt zu den bedeutendsten Festspielorten in Deutschland. Gespielt wird außer in der Ruine der Stiftskirche, die seit 1968 von einem 1400 Quadratmeter großen Zeltdach überspannt wird, im Schloss Eichhof. Auf den Brettern des Festivals bewegten sich in den vergangenen Jahrzehnten Künstler wie Lil Dagover, Paula Wessely, Ida Ehre, Mario Adorf, Klaus Maria Brandauer und Will Quadflieg.
Magdeburg: Studenten lesen aus Werken Magdeburger Autoren
Magdeburg (ddp-lsa). Zu einer Nacht der Literatur lädt das Institut für Germanistik der Otto-von-Guericke-Universität für 20. Juni in die Magdeburger Innenstadt ein. Zum Jahr der Geisteswissenschaften wolle das Institut mit dieser Veranstaltung die Magdeburger zu einer Auseinandersetzung mit dem «reichen literarischen Kapital» ihrer Stadt anregen, sagte Literaturdozent Holger Dainat der Nachrichtenagentur ddp. An den sechs Stationen werden nur Werke von Autoren vorgetragen, die in enger Beziehung zur Stadt stehen.
Im Stundentakt führt die literarische Zeitreise ab 18.00 Uhr den Zuhörer vom Alten Markt über das Allee-Center, das Hundertwasserhaus und den Dom zum Hasselbachplatz. Den Abschluss bildet ab cirka 23.00 Uhr die «Geistesrunde in der Geisterstunde» im Literaturhaus. Dort folgen weitere Lesungen, Vorträge und Präsentationen. Dazu werden auch Landtagsabgeordnete als Lesende und Gesprächspartner erwartet.
An den einzelnen Stationen tragen die angehenden Germanisten und ihre Dozenten sowie das Studenten-Kabarett «Prolästerat» aus Werken von Georg Kaiser, Hermann Bote, Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Friedrich Gottlieb Klopstock, Heinrich Zschokke, Mechthild von Magdeburg, Walther von der Vogelweide, Erich Weinert und Ronald M. Schernikau vor. Dabei werden die Lesungen szenisch gestaltet und musikalisch begleitet.
Die Nacht der Literatur bildet den Auftakt für das Jahr der Geisteswissenschaften. Höhepunkt wird das 2. Internationale Zschokke-Symposium Anfang November sein.
Weimar: Petra Morsbach mit Literaturpreis der Adenauer-Stiftung geehrt
Weimar (ddp). Die Autorin Petra Morsbach («Plötzlich ist es Abend», «Gottesdiener») ist am Sonntag in Weimar mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung geehrt worden. Morsbach sei für ihre hohe Originalität und stilistische Begabung ausgezeichnet worden, teilte die Stiftung in Berlin mit. Ihre Romane suchten «den Ort, wo der Mensch im Wertewandel der globalisierten Moderne geistig, historisch und sozial beheimatet sein kann». Der seit 1993 jährlich vergebene Preis wurde im Weimarer Musikgymnasium Schloss Belvedere überreicht.
Die 1956 in Zürich geborene und heute in Starnberg lebende Schriftstellerin veröffentlichte bislang vier Romane und einen Essayband. Den mit 15 000 Euro dotierten Literaturpreis der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung bekamen bisher unter anderen Walter Kempowski, Louis Begley und Daniel Kehlmann.