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11.11.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Deutscher Architekturpreis für Baumeister des Bundeskanzleramtes +++ Kunstauktion für lesbisch-schwulen Kulturförderkreis elledorado +++ Zwanglose Geschichten und Bilder - Neue Zille-Ausstellung +++ Bonner Kunstpreis 2003 für Christoph Dahlhausen

Deutscher Architekturpreis für Baumeister des Bundeskanzleramtes
Berlin (ddp-bln). Im Bundeskanzleramt in Berlin wird am Dienstag der Deutsche Architekturpreis 2003 an die Baumeister des Gebäudes verliehen. Die mit 25 000 Euro dotierte Auszeichnung geht an die Berliner Architekten Axel Schultes, Charlotte Frank und Christoph Witt für den Entwurf und die Realisierung des Kanzleramtes. Zu der Preisverleihung wird nach Angaben der Veranstalter auch Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) erwartet. Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) hält die Laudatio.
Der Architekturpreis wurde vor 32 Jahren von der Essener Ruhrgas AG ins Leben gerufen. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre unter der Schirmherrschaft der Bundesarchitektenkammer ausgelobt. Die mit namhaften Architekten besetzte internationale Jury würdigte das Kanzleramt als einen Bau, bei dem «der \'Bauherr Demokratie\' und die Architekten den Mut zu einer unkonventionellen Lösung hatten».
Neben dem Hauptpreis vergibt die Jury 5 mit jeweils 5000 Euro dotierte Auszeichnungen und 15 Anerkennungen. Mit dem Preis sollen herausragende Bauten ausgezeichnet werden, die für die Gestaltung der Umwelt beispielhaft sind. In diesem Jahr wurden 464 Arbeiten eingereicht, die «einen repräsentativen Überblick über das Bauschaffen in Deutschland aus den letzten drei Jahren» bieten.
http://www.architekturpreis.de

Kunstauktion für lesbisch-schwulen Kulturförderkreis elledorado
Berlin (ddp-bln). Rund 40 Arbeiten von renommierten Künstlern werden am Sonntag bei einer Auktion in der Bar jeder Vernunft versteigert. Ein Teil des Erlöses aus dieser Art-Charity-Veranstaltung kommt dem lesbisch-schwulen Kulturförderverein elledorado zugute.
Es werden Arbeiten unter anderen von Hannes Steinert, Robert C. Rore, Erich Paproth, Martin von Ostrowski und Annette Berr versteigert. Interessierte können sich die Werke von 11.00 bis 13.00 Uhr während eines Brunchs im Spiegelzelt anschauen. Anschließend kommen die Gemälde, Fotografien und Zeichnungen unter den Hammer. Auf der Webseite www.artcharity.de können die Kunstwerke bereits vorab begutachtet und auch für sie geboten werden.
Ein Teil der Einnahmen aus dieser Aktion fließt der Gruppe «Rosa Reiter» zu, einer Selbsthilfegruppe, in der HIV-Positive die Möglichkeit bekommen, durch Malerei kreativ zu werden und Kraft zu schöpfen. Mit dem Geld werden neue Materialien und Farben eingekauft, da nicht alle Teilnehmer in der Lage sind, diese selbst zu finanzieren.
Ein weiterer Teil des Erlöses fließt in den Fördertopf von elledoradio. Seit der Gründung des Förderkreises 1998 konnten bereits mehr als 50 000 Euro durch Benefizaktionen und Spenden gesammelt und Einrichtungen wie die homosexuellen Beratungszentren Sonntagsclub und Mann-O-Meter, das Lesben Film Festival und der Teddy Award, der lesbisch-schwule Filmpreis der Berlinale, unterstützt werden.
Die Karten für den Brunch kosten 15 Euro, danach ist der Eintritt frei. Die Bar jeder Vernunft befindet sich in der Schaperstraße 24 in Wilmersdorf.

Zwanglose Geschichten und Bilder - Neue Zille-Ausstellung
Berlin (ddp-bln). Das Heinrich-Zille-Museum Berlin präsentiert ab 13. November 2003 in einer Sonderausstellung erstmals große Teile des Originalmanuskriptes sowie Vorzeichnungen und Studien zum grafischen Hauptwerk Zilles «Zwanglose Geschichten und Bilder». Das Werk erschien 1919 im Verlag Fritz Gurlitt als Folge von 50 Originallithographien in einer Auflage von 200 Exemplaren, sagte ein Museumssprecher am Montag. Für Zille-Kenner seien die Blätter eine kleine Sensation, denn noch nie konnte man einen so direkten Einblick in die Werkstatt des Künstlers gewinnen.
Der Künstler behandelte darin die Probleme der Großstadt, wie er sie sah - Kriminalität, Prostitution, Arbeitslosigkeit und Wohnungselend im damaligen Berlin. Der Zyklus, zu dem Zille auch die teils autobiographischen Texte schrieb, schildert in der Form kurzer Geschichten und auf literarisch-reportagehafte Weise die Zustände in «seinem Milljöh» ebenso wie die Strategien des Überlebens darin.
«Das glaubt ja keiner, was ich alles schon gesehen habe», schrieb Zille. Die «Zwanglosen Geschichten und Bilder» zeigen einen bedeutenden Ausschnitt aus diesem Erfahrungsschatz des Künstlers. Er hat diese Bilder und Texte an der Grenze von «Dichtung und Wahrheit» angesiedelt. Die handschriftlichen Texte und die bislang unveröffentlichten Zeichnungen zu den Lithographien geben darüber hinaus einen höchst authentischen Einblick in Zilles Arbeitsprozess, in seine ganz eigene Weise des Umgangs mit Bild und Text.
Neben den mehr als 30 Blättern zu den «Zwanglosen Geschichten und Bildern» zeigt das Museum bis 7. März 2004 eine neue umfangreiche Auswahl von Aquarellen, Zeichnungen und Druckgraphiken des Künstlers, die mit dem Zyklus in thematischer Verbindung stehen.
http://www.heinrich-zille-museum.de

Bonner Kunstpreis 2003 für Christoph Dahlhausen
Bonn (ddp-nrw). Der diesjährige Gewinner des Bonner Kunstpreises heißt Christoph Dahlhausen. Wie die Stadt am Montag mitteilte, wählte eine Fachjury den 44-Jährigen unter 15 Bewerbern aus.
Dahlhausen erhält den Preis für sein Werk «Durchsicht/Aussicht» aus Chlorfotopapier auf Glas mit Aluminiumwinkeln sowie für die Türarbeit «Quadrat für zwei Gläser». In Dahlhausens Werken spielen die Autonomie des Materials und das Licht eine Rolle.
Am 23. November wird der mit 5100 Euro dotierte Kunstpreis um 16 Uhr im Künstlerforum am Hochstadenring offiziell verliehen. Bis dahin sind Dahlhausens Werke sowie die Exponate der anderen Finalisten im Künstlerforum zu sehen. Die Stadt vergibt den Bonner Kunstpreis seit 1985 jährlich.