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«Leonce und Lena» ist Aufführung des Jahres +++ Andreas Kollender erhält Literaturpreis Ruhrgebiet +++ Berliner Zentralbibliothek bekommt Kant-Sammlung +++ Wolgast-Preis 2005 für Thomas Ahrens
«Leonce und Lena» ist Aufführung des JahresBerlin (ddp-bln). Die Mitglieder der TheaterGemeinde haben die Inszenierung von Georg Büchners «Leonce und Lena» am Berliner Ensemble (BE) zur Aufführung des Jahres 2003 gewählt. Der Preis wird am Sonntag im Anschluss an die Aufführung des Stücks im BE offiziell verliehen, wie am Mittwoch ein Sprecher sagte.
Die Inszenierung von Robert Wilson (Regie, Bühne, Lichtkonzept) interpretiert Büchners «Leonce und Lena» als lichtes musikalisches Märchen. Die Musik und Liedtexte stammen von Herbert Grönemeyer. Die Kostüme entwarf Jacques Reynaud. In den Hauptrollen spielen Markus Meyer (Leonce), Judith Strößenreuter (Lena), Walter Schmidinger (König Peter) und Stefan Kurt (Valerio).
Die TheaterGemeinde vergibt seit 1982 den Publikumspreis Aufführung des Jahres.
Andreas Kollender erhält Literaturpreis Ruhrgebiet
Bochum (ddp). Der in Duisburg geborene Autor Andreas Kollender erhält in diesem Jahr den Literaturpreis Ruhrgebiet. Wie der Regionalverband Ruhr (RVR) am Mittwoch in Bochum bekannt gab, wird der 40-jährige, derzeit in Hamburg lebende Schriftsteller die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung am Freitag in Bochum erhalten.
Kollender nimmt in seinen Werken nach Angaben des RVR den Leser auf fiktive Reisen mit. So erzählt er in seinem Debütroman «Teori» einen Ausschnitt aus dem Leben des Naturforschers und Reiseschriftstellers Georg Foster. In dem jüngsten Roman «Von der Wüste» schildert der Preisträger die Geschichte des Völkerkundlers Tadeus F. Appum.
Der RVR zeichnet seit 1986 jedes Jahr Schriftsteller mit dem Literaturpreis Ruhrgebiet aus, die im Revier leben oder arbeiten, oder die Region durch ihre Werke geprägt haben.
Berliner Zentralbibliothek bekommt Kant-Sammlung
Berlin (ddp-bln). Berlin wird um eine wertvolle Sammlung zum deutschen Philosophen Immanuel Kant reicher. Die Werke, die vom Kant-Forscher Gerhard Funke aus Mainz zusammengetragen wurden, erhalten einen neuen Platz in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB), wie ein Sprecherin am Mittwoch sagte. Offizielle Übergabe ist am 23. November.
Die ZLB erhält die Sammlung als Schenkung von der «Kulturstiftung zur Förderung der Berliner Landesbibliothek». Die Stiftung wiederum hatte die Werke von einem Antiquariat angeboten bekommen. Die neue Kant-Bibliothek umfasst 2800 Titel in 3286 Bänden sowie 61 zum Teil sehr seltene Erst- und Frühausgaben von Kant und zeitgenössischen Philosophen. Zudem gehöre Quellen- und Sekundärliteratur dazu, so dass man diese Sammlung als Spiegelbild der deutschen und europäischen Philosophiegeschichte bezeichnen könne, unterstrich die Sprecherin. Darin finden sich Namen wie Fichte, Hegel, Schelling, Schopenhauer, Nietzsche und Heidegger sowie die berühmter französischer Philosophen.
Wolgast-Preis 2005 für Thomas Ahrens
Frankfurt/Main (ddp). Der Autor Thomas Ahrens hat den Wolgast-Preis 2005 bekommen. Ahrens erhielt die Auszeichnung für sein Textbuch und Materialheft zu dem Theaterstück «Der Ball ist rund - ein Globalisierungskrimi für Menschen ab 10», wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte. Das Stück setze sich mit Ausbeutung in der Dritten Welt auseinander.
«Die Mischung aus Informationsvermittlung über wirtschaftspolitische Zusammenhänge, Liebesgeschichte, Fußballbegeisterung und Familiengeschichte» sei sehr überzeugend, begründete die Jury der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien (AJuM) in der GEW ihre Entscheidung für das Stück. Das Berliner Grips-Theater hatte «Der Ball ist rund» auf die Bühne gebracht.
Die AJuM verleiht den Wolgast-Preis alle drei Jahre. Er ist mit 4000 Euro dotiert. Ahrens wird die Auszeichnung beim GEW-Gewerkschaftstag im April 2005 in Erfurt entgegennehmen. Das Bildungs- und Förderungswerk (BFW) der GEW hat den Preis 1986 gestiftet, um die Darstellung der Arbeitswelt in der Kinder- und Jugendliteratur zu fördern. Heinrich Wolgast (1860 - 1920) gilt als «Stammvater der Jugendschriftenbewegung». Er war Volksschullehrer, Literaturpädagoge und Schulreformer.