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UA: «Tompsons Musik» im Eiszeit Kino +++ Friedman greift Gibson wegen Film «Die Passion Christi» an
UA: «Tompsons Musik» im Eiszeit Kino
Berlin (ddp-bln). Das Eiszeit Kino bringt den Film «Tompsons Musik» am Samstag in Berlin zur Welturaufführung. Der Streifen nach der Kurzgeschichte von Judith Hermann aus «Sommerhaus, später» handelt von dem alternden Heinrich Tompson. Ein junges Mädchen, das wie er im ehemals prachtvollen Strandhotel am Meer absteigt, bringt sein Leben in Unordnung, sagte ein Sprecher.
Mit dem Streifen nach der Kurzgeschichte von Judith Hermann aus dem Buch «Sommerhaus, später» erlangte der Filmemacher Jakob Ziemnicki an der Filmakademie Baden-Württemberg sein Diplom. Auch für Kameramann Sten Mende und Produzent Georg Thorwarth, stellte er die Abschlussarbeit dar. Die Regie führte Peter Thorwarth. Gedreht wurde in Misdroy und Stettin in Polen.
Die öffentliche Premiere findet ab 18.00 Uhr im Eiszeit Kino in der Zeughofstraße 20 in 10997 Berlin statt. Der Kartenpreis beträgt vier Euro. Das Team, die Darsteller und Judith Hermann werden anwesend sein und sich Zuschauerfragen stellen.
Friedman greift Gibson wegen Film «Die Passion Christi» an
Hamburg (ddp). Der TV-Journalist und ehemalige Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, erhebt schwere Vorwürfe gegen den US-Regisseur Mel Gibson wegen seines umstrittenen Films «Die Passion Christi». In der «Bild»-Zeitung (Donnerstagausgabe) wirft er dem Filmemacher wegen der Darstellung von Juden als «Gottesmörder» einen «unverantwortlichen Rückschritt ins Mittelalter» vor. Antisemitismus komme hier «unter dem Deckmantel eines Films daher», sagte Friedman nach dem Besuch einer Vorab-Vorführung. Gibson versuche, «die Religionen aufeinander zu hetzen».
Friedmans Hauptsorge gilt jungen Kinogängern ohne tiefes religiöses Wissen. Ihnen werde in dem Film die Vorstellung vermittelt, «dass die Juden die Verantwortung für den Tod Jesu Christi haben», sagte er. Darin sehe er eine «explosive Brisanz, die wir nicht hinnehmen dürfen». Hollywood-Star Gibson gehe «unverantwortlich und hochgefährlich» mit den Errungenschaften des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) um. Die katholische Kirche hatte darin beschlossen, den Juden nicht länger die Schuld am Tod Jesu Christi vorzuwerfen.
Dankbar sei er deshalb jenen Kirchenvertretern, die die Defizite des Films offen ansprechen, sagte Friedman. Dass Kardinal Lehmann als Vorsitzender der Katholischen Bischofskonferenz sich distanziert habe, «ist für mich ein Beweis, dass der Respekt untereinander siegen wird».