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Deutsche Welle zieht von Köln nach Bonn +++ Der Kinoprogrammpreis - Filmtheater als Kulturstätte +++ Filmfestival Moskau zeigt Sonderreihe mit deutschen Filmen +++ Filmfest München geht in 21. Runde - Werke aus 30 Ländern im Programm
Deutsche Welle zieht von Köln nach Bonn
Bonn (ddp). Die «heiße Umzugsphase» der Deutschen Welle (DW) von Köln nach Bonn hat begonnen. DW-Intendant Erik Bettermann und die Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann (SPD) packten am Dienstag beim Transport der ersten Umzugskartons in den Neubau persönlich «symbolisch» mit an. Bis Mitte September werden 250 Umzugswagen fast 10 000 Kubikmeter Ladung nach Bonn transportieren. Der DW-Umzug ist eine Premiere in Deutschland: Zum ersten Mal zieht ein ganzer Sender bei laufendem Sendebetrieb um.
Die Deutsche Welle wird am 27. Juni mit einem Festakt im früheren Plenarsaal des Bundestages ihren 50. Geburtstag feiern. Ehrengast und Festredner wird Bundespräsident Johannes Rau sein. Gleichzeitig wird auch die Einweihung des neuen Funkhauses im Schürmannbau gefeiert.
Der Gebäudekomplex war 1993 vom Weihnachtshochwasser des Rheins völlig unterspült worden und galt jahrelang als Deutschlands bekannteste Bauruine. Jetzt werden in den ganz in Weiß erstrahlenden Gebäuden die rund 1500 Mitarbeiter der Deutschen Welle in nagelneu und technisch «vom feinsten» gestalteten sieben Sendekomplexen und neun Produktionsstudios arbeiten können.
Die DW ist die reichweitenstärkste Institution auswärtiger Medien- und Kulturarbeit der Bundesrepublik. Sie hat den Auftrag, ein umfassendes Bild des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens in Deutschland zu vermitteln. Die DW sendet via Radio, Fernsehen und Internet in vielen Fremdsprachen und hat Mitarbeiter aus mehr als 60 Ländern.
Der Kinoprogrammpreis - Filmtheater als Kulturstätte
Berlin (ddp-lbg). Das Filmboard Berlin-Brandenburg und der Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF) verleihen seit fünf Jahren den Kinoprogrammpreis. Geehrt werden Filmtheater, deren Programme «jenseits des Mainstreams liegen», wie Andreas Kramer vom HDF sagte. Es gehe dabei um Streifen mit kulturellem Anspruch und nicht um «Hau-drauf-Filme». Darüber hinaus werden jene Häuser ausgezeichnet, die den Kinobesuch zum Event machen. So wurde bei der Vorführung eines Stummfilms die Musik von einem Pianisten live gespielt, erinnerte sich Kramer. In einigen Kinos runden das Filmerlebnis Gespräche mit Schauspielern, Regisseuren oder Produzenten ab oder entsprechende Ausstellungen ergänzen den Kinobesuch. In jedem Fall geht es Kramer zufolge um die Auseinandersetzung mit dem Inhalt des Streifens.
Die Bewerbungsunterlagen wurden diesmal an rund 150 Filmtheater in der Region verschickt. Beteiligt haben sich 45 Kinos. Für ihren «Beitrag zum Erhalt der Filmkultur» erhalten insgesamt zehn Lichtspielhäuser eine Prämie in Höhe von je 7500 Euro.
Erstmalig wird in diesem Jahr wird auch ein mit 15 000 Euro dotierter Spitzenpreis vergeben. Damit wird ein Filmtheater geehrt, das sich durch Kreativität und Innovationen auszeichnet. Der Kinoprogrammpreis soll nach Vorstellungen der Initiatoren motivieren und belohnen zugleich.
Filmfestival Moskau zeigt Sonderreihe mit deutschen Filmen
München (ddp). Das 25. Internationale Film Festival Moskau (20. bis 29. Juni ) zeigt in der Sonderreihe «Focus Germany» 14 deutsche Beiträge. Eröffnet wird die Sektion mit Wolfgang Beckers Erfolgsfilm «Good Bye, Lenin!» in Anwesenheit des Regisseurs, wie die Export-Union des deutschen Films in München mitteilte. Auf dem Programm stehen zudem unter anderem «Solino» von Fatih Akin, «Scherbentanz» von Chris Kraus und «Babij Jar» von Jeff Kanew.
Zudem werden in den Nebenreihen des Festivals fünf weitere deutsche Filme oder deutsch-internationale Koproduktionen präsentiert. Schauspieler Moritz Bleibtreu ist Mitglied der internationalen Jury. Das Moskauer Filmfestival ist eines der derzeit elf «A-Festivals» auf der Liste, die von der internationalen Produzentenvereinigung FIAPF jedes Jahr neu herausgegeben wird.
Filmfest München geht in 21. Runde - Werke aus 30 Ländern im Programm
München (ddp-bay). Das Filmfest München geht von 28. Juni bis 5. Juli in die 21. Runde. Das Festivalzentrum Gasteig und die sechs anderen Filmtheater präsentieren in diesem Jahr Werke aus insgesamt 30 Ländern, ein Schwerpunkt liegt traditionell auf deutschen Kino- und TV-Filmen. In diesem Jahr lädt das nach der Berlinale zweitgrößte deutsche Festival zu Streifzügen durch die Filmszene Lateinamerikas und des Balkan.
Auf den Leinwänden der Festivalkinos wird der russische Schauspieler Oleg Jankovskij besonders präsent sein. Die Festivalmacher zollen seiner 35-jährigen Filmkarriere Tribut und zeigen neben seinem neuesten Streifen «Ljubovnik» («Der Liebhaber») aus dem Jahr 2002 vier weitere, die der 1944 geborene Schauspieler selbst ausgewählt hat. Jankovskij war unter anderem in Werken von Andrej Tarkovskij und Ilya Averbach zu sehen.
In der Sektion «Videoart & Experimentalfilm» schlägt das Festival eine Brücke zur Ausstellung «Grotesk! - Kunst der Frechheit» im Münchner Haus der Kunst. Das Filmfest präsentiert Arbeiten der Künstlerin und Filmemacherin Ulrike Ottinger und des Videokünstlers Christian Jankowski, die beide in der Schau im Haus der Kunst vertreten sind.
Mit der Reihe «Münchner Filmgeschichten» würdigt das Festival seinen Austragungsort als Stadt des Films. Die Hommage entstand in Zusammenarbeit mit dem Münchner Filmmuseum und umfasst Stummfilme, Werke bekannter Münchner Regisseure sowie ausländische Filme, die in München gedreht wurden.
Das 21. Münchner Filmfest stehen unter dem Motto «Träume mit offenen Augen» - ein Appell der französischen Regisseurin Agnes Varda, die 1991 beim Münchner Filmfest zu Gast war. Das Filmfest München feierte 1983 Premiere. Nach der Berlinale ist es das zweitgrößte Filmfestival in Deutschland. Seit 1983 hat das Filmfest München mehr als 1,2 Millionen Besucher angelockt.
http://www.filmfest-muenchen.de