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12.1.: theater aktuell +++ theaterfestival

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Berlin: Bisher 9000 Unterschriften für Erhalt der Kudamm-Bühnen gesammelt +++ Hannover/Braunschweig: Theaterfestival Theaterformen bleibt erhalten +++ Dresden: Staatsschauspiel zeigt «Hartz IV» als Musical +++ Bochum: Schauspielhaus lädt zum 6. Schülertheatertreffen Ruhrpott +++ Berlin: Komödie mit Katharina und Anna Thalbach feiert Premiere


Berlin: Bisher 9000 Unterschriften für Erhalt der Kudamm-Bühnen gesammelt
Berlin (ddp). Unter den Freunden der Berliner Kudamm-Bühnen wächst der Widerstand gegen die geplante Schließung der beiden Häuser. Bisher seien an den Kassen rund 9000 Unterschriften für den Erhalt von Theater und Komödie am Kurfürstendamm gesammelt worden, sagte am Mittwoch Direktor Martin Woelffer der Nachrichtenagentur ddp. Zahlreiche Anrufer hätten darum gebeten, leere Unterschriftenlisten zugeschickt zu bekommen, um selbst Unterstützer zu werben. Er freue sich über die große Solidarität, betonte Woelffer. Die beiden rund 80 Jahre alten Max-Reinhardt-Theater seien darauf angewiesen, dass viele Menschen sich offensiv für ihr weiteres Bestehen einsetzten.
Zu den Unterstützern gehört auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Woelffer wird ihn am Donnerstagvormittag zu einem Rundgang durch beide Bühnen empfangen.
Der Eigentümer des Kurfürstendamm-Karrees, der zur Deutschen Bank gehörende Immobilienfonds DB Real Estate, hat den Mietvertrag für die beiden traditionsreichen Bühnen zum 31. Dezember 2006 gekündigt. Der Komplex soll umgebaut werden.

Hannover/Braunschweig: Theaterfestival Theaterformen bleibt erhalten
Hannover/Braunschweig (ddp-nrd). Das Theaterfestival Theaterformen in den Städten Hannover und Braunschweig bleibt erhalten. Neuer Festivalleiter wird der 37 Jahre alte bisherige Kurator der Wiener Festwochen, Stefan Schmidtke, wie der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann (CDU), am Mittwoch in Hannover mitteilte.
Trotz schwieriger Haushaltslage sei es gelungen, zunächst bis zum Jahr 2010 eine finanzielle Förderung durch das Land zuzusichern, sagte Stratmann. «Damit ist Planungssicherheit für die Theaterformen als kulturellem Meilenstein in der niedersächsischen Kulturlandschaft gewährleistet», fügte der Minister hinzu.
Die Inszenierungen werden ab 2007 im jährlichen Wechsel in Hannover und Braunschweig stattfinden. Bisher fand das Festival gleichzeitig in beiden Städten statt. Nach Ansicht der Intendanten Wilfried Schulz und Wolfgang Gropper wird die enge Zusammenarbeit beider Spielstätten die Attraktivität des Festivals sowie der Staatstheater in Hannover und Braunschweig fördern. Zudem erhoffen sich beide durch die Kooperation einen Anstieg der Besucherzahlen.
Theaterformen gibt es bereits seit 15 Jahren, seit 1995 steht es in der Trägerschaft des Landes. Von den rund eine Million Euro, die als Etat für das Festival angestrebt werden, stellt das Land künftig jährlich rund 400 000 Euro zur Verfügung. Die Stadt Braunschweig beteiligt sich mit 330 000 Euro. Die Höhe des finanziellen Beitrags aus Hannover steht derzeit noch nicht fest. Der Hannoveraner Intendant Schulz betonte jedoch: «Wir sind sicher, dass diese Unsicherheit bald geklärt werden kann.» Keinesfalls solle deshalb ein Graben zwischen den Städten Hannover und Braunschweig entstehen.
Bührmann kritisierte zugleich, dass Minister Stratmann den vom Land geförderten kommunalen Theatern dirigistische Vorgaben für die Programmgestaltung machen wolle und zugleich massive Kürzungen bei den Landeszuschüssen plane. «Die Theater brauchen Planungssicherheit und künstlerische Freiheit», sagte die SPD-Politikerin.
«Das Land will den Landeszuschuss für fünf Jahre auf dem bisherigen Niveau einfrieren und Tariferhöhungen und sonstige Preissteigerungen nicht mehr abdecken», sagte Bührmann. Außerdem wolle das Kulturministerium den Theatern präzise Vorgaben zur Programmgestaltung machen. Sollten diese Vorgaben nicht eingehalten werden, drohe das Land mit Kürzung der Zuschüsse um weitere zehn Prozent pro Jahr, fügte sie hinzu.

Dresden: Staatsschauspiel zeigt «Hartz IV» als Musical
Dresden (ddp). Das Dresdner Staatsschauspiel präsentiert am Freitag (13.1.06) die Uraufführung von «Hartz IV - Das Musical». Das Stück des Autors und Regisseurs Erik Gedeon stehe in Kontinuität mit der umstrittenen Inszenierung des Gerhart-Hauptmann-Werkes «Die Weber», sagte Intendant Holk Freytag am Mittwoch in Dresden. Intention der Aufführung ist nach Angaben Gedeons, «Musik aus ihrem Elfenbeinturm hinaus an den Abgrund heranzuführen». So habe er zwei totale Gegensätze, Musical und Arbeitsamt, mit dem ironischen Titel zusammengefasst.
Das Stück spielt in einem Arbeitsamt, dessen Schalter schon lange geschlossen sind. Zu den Melodien bekannter Musical-Erfolge wie «Phantom der Oper», «West Side Story», «Hair» oder «Jesus Christ Superstar» durchleben sieben Arbeitslose ihr Schicksal auf dem Amt. Wie die Menschen, die Arbeitslosengeld II beziehen, von «dem, was übrig bleibt», leben müssten, habe er auch das, was übrig war, verwertet, sagte Gedeon.
Für den Autor ist die Arbeitslosigkeit das zentrale Thema der Gesellschaft. In der Musik könnten die Menschen ihre Sehnsucht nach Gemeinschaft ausleben. Er habe jedoch nicht den Hauch einer Illusion, mit seinem Werk politisch etwas zu bewirken, sagte Gedeon. Ziel sei, das Thema aus der «Gettoisierung» herauszuholen.
Das Dresdner Staatsschauspiel will Beziehern des Arbeitslosengelds II den Gang in die Inszenierung ermöglichen. Nach Vorlage einer entsprechenden Bescheinigung erhielten «Hartz IV»-Empfänger eine Eintrittskarte für einen Euro. Die Regelung gelte für alle Vorstellung nach der Uraufführung am Freitag.
«Wie schon bei den Dresdner Webern soll auch bei dieser Inszenierung kein Interessent draußen bleiben, weil er möglicherweise den Eintrittspreis nicht bezahlen kann», begründete Marketingdirektorin Katharina Langsch den Rabatt. Karten für die Hälfte des regulären Preises erhalten weiterhin Schüler, Studenten, Rentner, Arbeitslose sowie Wehr- und Zivildienstleistende.
Weitere Aufführungen sind am 14., 21., 23., 25., und 28 Januar geplant.
http://www.staatsschauspiel-dresden.de

Bochum: Schauspielhaus lädt zum 6. Schülertheatertreffen Ruhrpott
Bochum (ddp-nrw). Das Schauspielhaus Bochum lädt im Mai wieder zum Schülertheatertreffen Ruhrpott ein. Wie das Theater am Mittwoch mitteilte, können sich Schüler der Klassen 8 bis 13 mit ihren Inszenierungen für die Veranstaltung bewerben. Erlaubt sind klassische Stücke, Musicals, Tanzperformances oder andere Formen von Theater.
Als Höhepunkt des 6. Schülertheatertreffens vom 3. bis 6. Mai ist die Verleihung des Ruhrpott-Oskars vorgesehen: Vergeben werden ein Publikums- und ein Jurypreis in Höhe von jeweils 1250 Euro. Zudem gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Workshops, Vorträgen und Diskussionen, bei dem Theaterprofis ihr Wissen an den Nachwuchs weitergeben.

Berlin: Komödie mit Katharina und Anna Thalbach feiert Premiere
Berlin (ddp-bln). Das Theaterstück «Ernst - Und Seine Tiefere Bedeutung» von Oscar Wilde feiert am 15. Januar in der Komödie am Kurfürstendamm Premiere. Im Mittelpunkt stehen die Dandys und Freunde Jack (Lucas Gregorowicz) und Algernon (Johannes Zirner), die sich beide eine zusätzliche Identität zugelegt haben, wie Theaterdirektor Martin Woelffer am Dienstag sagte. Das geht so lange gut, bis Frauen ins Spiel kommen.
Regie für die Komödie führt Katharina Thalbach. Sie ist auch in der Rolle der Lady Bracknell zu sehen, in der sie sich mit Andreja Schneider abwechselt. Katharina Thalbachs Tochter Anna spielt Gwendolen Fairfax, in die Jack verliebt ist. Sein Problem: Sie kennt ihn nur als sein Alter Ego «Ernst». Algernon benutzt den gleichen Namen, um sich Cecily (Karina Krawczyk) vorzustellen.
Das Stück wird bis 12. März gespielt. Karten können unter der Telefonnummer 885 911 88 bestellt werden. Sie kosten zwischen 12 und 39 Euro.
http://www.komoedie-berlin.de