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Deutsche Bücherei: Jedes zweite Buch vom Säurefraß bedroht +++ 12. Göttinger Literaturherbst - 10. bis 19. Oktober 2003 +++ Literatur der Welt: Gioconda Belli, Nicaragua
Deutsche Bücherei: Jedes zweite Buch vom Säurefraß bedrohtmdr - In der Deutschen Bücherei in Leipzig ist jedes zweite Buch vom Säurefraß bedroht. Nach Angaben der Direktorin Schneider sind vor allem Werke betroffen, die vor den 1980er Jahren gedruckt wurden. Ursache dafür sei das säurehaltige Papier mit seinem hohen Holzanteil. Wie Schneider weiter sagte, vergilben säurehaltige Blätter nach spätestens 80 bis 100 Jahren und zerfallen. Die Bestände können nur gerettet werden, wenn ihnen die Säure wieder entzogen wird.
Dieser Vorgang ist jedoch aufwändig und langwierig. Die brüchigen und teilweise löchrigen Bücher werden schrittweise in einer so genannten Massenentsäuerungsanlage bearbeitet. Dafür so Schneider weiter, hat das Leipziger Zentrum für Bucherhaltung ein neues Verfahren entwickelt. In den vergangenen zehn Jahren seien so rund 640.000 Bücher aus dem Bestand der Deutschen Bücherei gerettet worden.
Im Gegensatz zu alten Büchern werden Werke, die in den vergangenen 20 Jahren gedruckt wurden, seltener vom Säurefraß befallen. Nach Angaben von Schneider sind 70 Prozent der jüngeren Bände auf säurefreiem Papier gedruckt und deshalb lange haltbar.
Die Deutsche Bücherei sammelt und archiviert seit mehr als 90 Jahren alle in Deutschland erschienenen Werke sowie die deutschsprachige Literatur im Ausland. Derzeit hat die Bücherei rund 10,2 Millionen Bücher im Bestand, inklusive einiger sehr alter Schriften. Täglich kommen etwa 1200 neue Bände hinzu. Die Deutsche Bücherei Leipzig bildet zusammen mit der Deutschen Bibliothek Frankfurt am Main und dem Deutschen Musikarchiv in Berlin die Nationalbibliothek Deutschlands.
Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/983619.html
12. Göttinger Literaturherbst - 10. bis 19. Oktober 2003
Das Göttinger Literaturfestival zeigt in einer Serie von Veranstaltungen und Medienprojekten eine jährliche Momentaufnahme der Gegenwartsliteratur.
Auch in diesem Jahr werden Gäste aus aller Welt ihre neuen Texte in Lesungen, Gesprächen und Performances vorstellen.
2003 stehen folgende Themen auf dem Programm:
- Junge deutsche Literatur
Florian Illies, Judith Hermann, Irina Denezkina mit Meret Becker als deutsche Stimme, Benjamin Lebert, Julia Franck, Alexa Hennig von Lange und Benjamin v. Stuckrad-Barre
- Zeitgeschichtliche Themen
Fritz J. Raddatz, Merlin Holland und Sten Nadolny
- Internationale Bestseller-Autoren
Margaret Atwood, Neil Gaiman und T.C. Boyle.
Am diesjährigen Literaturherbst nehmen insgesamt 33 Gäste aus sechs Ländern teil. Innerhalb von zehn Tagen finden insgesamt 25 Veranstaltungen im Saal des Alten Rathauses, im Deutschen Theater und erstmalig im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt statt. An dem Programm sind 18 der wichtigsten deutschen Buchverlage beteiligt.
Veranstalter Christoph Reisner in Kooperation mit dem Deutschen Theater in Göttingen und dem Kulturamt der Stadt Göttingen. Der Literaturherbst wird gefördert durch das Land Niedersachsen und die Stadt Göttingen.Büro: Christoph Reisner, Obere Masch Straße 15, 37073 Göttingen, Tel. 0551 - 486170, Fax 0551 - 44163,
E-Mail: hcreisner [at] aol.com (hcreisner[at]aol[dot]com), Internet: http://www.literaturherbst.com.
Veranstaltungsorte
Altes Rathaus, Markt 9. Deutsches Theater, Theaterplatz 11. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Bunsenstraße 10.
Zum Programm: http://www.literaturherbst.com/programm/content.html
Quelle:
http://www.literaturherbst.com
Literatur der Welt: Gioconda Belli, Nicaragua
In der Reihe "Literatur der Welt" präsentiert die Deutsche Welle am Freitag, 17. Oktober 2003, 19.00 Uhr, Funkhaus der Deutschen Welle, Kurt-Schumacher-Straße 3, Bonn, die Schriftstellerin Gioconda Belli aus Nicaragua.
Gioconda Belli wurde in Deutschland mit ihren Gedichten bekannt. Unter den Dichterinnen Nicaraguas hat sie einen besonderen Rang. Kaum eine andere Frau in Zentralamerika äußert sich heute so selbstbewusst und mit solcher sprachlicher Kraft zu ihren Wünschen und Phantasien ? seien diese politischer oder erotischer Natur.
Ihr Roman "Bewegte Frau" erhielt 1989 von der Friedrich-Ebert-Stiftung den Preis für das "politische Buch des Jahres". Heute gilt Gionconda Belli als "der bekannteste Name einer Generation von Schriftstellerinnen, die den Ausbruch aus der traditionellen Frauenrolle verknüpften mit radikalen Umwälzungen in der Gesellschaft".
Im August erschien ihr neuer Gedichtband "Ich bin Sehnsucht, verkleidet als Frau". Bei ihrer Lesung in Bonn wird Gioconda Belli Teile daraus vorstellen, auch einige ihre bekanntesten frühen Gedichte werden zu hören sein.
Das Ensemble "Grupo Sal" wird den Abend musikalisch gestalten.
Karten können telefonisch reserviert werden: Telefon 0228-429.2499.
Zur Person:
Gioconda Belli Jahrgang 1948, geboren in Managua/Nicaragua, Studium in Spanien und den USA, erste Gedichte erscheinen 1970, politisches Engagement in der Sandinistischen Befreiungsfront FSLN gegen die Somoza-Diktatur ihres Landes
1975 ins Exil, nach Sturz Somoza Rückkehr nach Nicaragua
Gioconda Belli ist Mutter von vier Kindern und lebt heute mit ihrem Ehemann
in Santa Monica/USA.
Quelle:
Deutsche Welle
Kommunikation
53110 Bonn
Tel. 0228-429 2049
Fax 0228-429 2046
Mail: dwkomm [at] dw-world.de (dwkomm[at]dw-world[dot]de)
Internet: http://www.dw-world.de