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Zwei deutsche Filme für Oscar nominiert +++ Nominierungen für die 75. Oscar-Verleihung am 23. März 2003
Zwei deutsche Filme für Oscar nominiert
Der Musikfilm "Chicago" geht als großer Favorit ins diesjährige Rennen um die Oscars. Die Geschichte über den gnadenlosen Kampf zweier Nachtklubsängerinnen um Ruhm und Macht wurde in dreizehn Kategorien nominiert - unter anderem auch als bester Film. Als härtester Konkurrent gilt der Streifen "The Hours" über das Leben der Schriftstellerin Virginia Woolf. Auch ein deutscher Betrag hat die Chance, den wichtigsten Filmpreis der Welt zu gewinnen: "Nirgendwo in Afrika" von Caroline Link wurde als bester ausländischer Film nominiert. Die Regisseurin verfilmte den autobiografischen Roman von Stefanie Zweig über das Leben einer deutsch-jüdischen Familie im Exil. Link war vor fünf Jahren schon einmal für einen Oscar nominiert worden. Ihr Film "Jenseits der Stille" ging aber schließlich leer aus.
Stefanie Zweig sprach nach der Nominierung von einer großen Ehre. "Allerdings sind uns die Amerikaner im Moment nicht besonders wohlgesonnen", so die Autorin. Deshalb glaube sie nicht daran, dass ein deutscher Film mit dem Preis ausgezeichnet wird, zumal noch nie ein deutscher Film den Oscar erhalten habe. Auch in der Kategorie bester Kurztrickfilm wurde ein deutscher Beitrag nominiert: "Das Rad", produziert von Schülern der Filmakademie Baden-Württemberg. Der Streifen handelt von zwei Steinfiguren in einer Steinwüste, in der plötzlich Menschen auftauchen.
Als Kandidaten um den Titel "beste Schauspielerin" treten unter anderem Renée Zellweger als verruchte Nachtklub-Sängerin in "Chicago" und Nicole Kidman für ihre Rolle in "The Hours" an. Bei den Männern sind beispielsweise Daniel Day-Lewis ("Gangs of New York") und Adrien Brody ("Der Pianist") im Rennen. Auf die Krönung in dieser Kategorie kann auch Jack Nicholson hoffen, der zum zwoelften Mal für einen Oscar nominiert wurde und damit seinen eigenen Rekord übertraf. Bei den Frauen sitzt derzeit Meryl Streep im Olymp der meisten Nominierungen. Und auch in diesem Jahr gehört sie wieder zu den Anwärterinnen auf den Filmpreis, zum mittlerweile dreizehnten Mal.
Bevor die Nominierungen veröffentlicht wurden, galt die höchste Alarmstufe. In bewährter Weise wurden alle Mitarbeiter ab Montagabend im Hauptsitz der US-Filmakademie eingeschlossen. "Alle Computer, Telefone und Faxgeräte wurden ausgeschaltet, um jeden Kontakt zur Außenwelt zu unterbinden", sagte eine Sprecherin. Auf diese Weise sollte verhindert werden, dass frühzeitig Informationen durchsickern. Und auch dieses Jahr ging die Rechnung auf: Heftige Spekulationen im Vorfeld - doch in einigen Fällen kam alles ganz anders als erwartet.
http://www.mdr.de/nachrichten/boulevard/554198.html
Nominierungen für die 75. Oscar-Verleihung am 23. März 2003
Berlin/Los Angeles (ddp). Die Nachrichtenagentur ddp dokumentiert einen Auszug der Nominierungen für die 75. Oscar-Verleihung:
Bester Film:
«Chicago», Regie: Rob Marshall
«Gangs of New York», Regie: Martin Scorsese
«The Hours», Regie: Stephen Daldry
«Herr der Ringe: Die zwei Türme», Regie: Peter Jackson
«Der Pianist», Regie: Roman Polanski
Bester Regisseur:
Rob Marshall / «Chicago»
Martin Scorsese / «Gangs of New York»
Stephen Daldry / «The Hours»
Roman Polanski / «Der Pianist»
Pedro Almodóvar / «Sprich mit ihr»
Bester männliche Hauptdarsteller:
Adrien Brody in «Der Pianist»
Nicolas Cage in «Adaptation»
Michael Caine in «The Quiet American»
Daniel Day-Lewis in «Gangs of New York»
Jack Nicholson in «About Schmidt»
Beste männliche Nebenrolle:
Chris Cooper in «Adaptation»
Ed Harris in «The Hours»
Paul Newman in «Road to Perdition»
John C. Reilly in «Chicago»
Christopher Walken in «Catch me if you can»
Beste weibliche Hauptdarstellerin:
Salma Hayek in «Frida»
Nicole Kidman in «The Hours»
Diane Lane in «Unfaithful»
Julianne Moore in «Far from Heaven»
Renée Zellweger in «Chicago»
Beste weibliche Nebendarstellerin:
Kathy Bates in «About Schmidt»
Julianne Moore in «The Hours»
Queen Latifah in «Chicago»
Meryl Streep in «Adaptation»
Catherine Zeta-Jones in «Chicago»
Bester ausländischer Film:
«El Crimen del padre Amaro» (Mexiko), Regie:
«Hero» (China), Regie: Zhang Yimou
«Mann ohne Vergangenheit» (Finnland), Regie: Aki Kaurismäki
«Nirgendwo in Afrika» (Deutschland), Regie: Caroline Link
«Zus & Zo» (Niederlande), Regie: Paula van der Oest
Bester Dokumentarfilm:
«Bowling for Columbine», Regie: Michael Moore and Michael Donovan
«Daughter from Danang», Regie: Gail Dolgin and Vincente Franco
«Prisoner of Paradise», Regie: Malcolm Clarke and Stuart Sender
«Spellbound», Regie: Jeffrey Blitz and Sean Welch
«Winged Migration», Regie: Jacques Perrin