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12.3.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Berlin: Netrebko gibt in der kommenden Spielzeit Debüt an der Deutschen Oper +++ Berlin: Schlingensief inszeniert letzte Braunfels-Oper +++ Dessau: Kurt-Weill-Fest in Dessau mit neuem Besucherrekord +++ Bad Reichenhall: Mozartwoche hat begonnen


Berlin: Netrebko gibt in der kommenden SpielzeitDebüt an der Deutschen Oper
Berlin (ddp-bln). Die russische Sopranistin Anna Netrebko wird in der kommenden Spielzeit ihr Debüt an der Deutschen Oper Berlin geben. Sie ist im November drei Mal als Kurtisane Violetta in Giuseppe Verdis «La Traviata» in einer Repertoire-Inszenierung von Götz Friedrich zu erleben, wie Intendantin Kirsten Harms am Montag in Berlin sagte. In dieser Rolle hatte die Sängerin bereits bei den Salzburger Festspielen große Erfolge gefeiert. Daneben werde der gefeierte Tenor Jose Cura in der Spielzeit 2007/2008 an der Deutschen Oper sein Debüt als Dirigent geben. Insgesamt plant das größte der drei Berliner Opernhäuser acht Premieren in der kommenden Saison.
Als szenische Uraufführung wird Regisseur Christoph Schlingensief die 1944 entstandene Oper «Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna» von Walter Braunfels auf die Bühne bringen. «Schlingensief ist in ganz besonderer Weise interessiert an diesem Stoff», sagte Harms. Als Regisseur habe sie ihn auch deshalb gewählt, weil er «eine besondere Beziehung zum katholischen Mystizismus» habe. Und er habe zugesagt, «eine seriöse Arbeit» zu machen. Premiere ist am 27. April 2008.
Zur Eröffnung der Spielzeit 2007/2008 am 3. November wird Intendantin Harms eine Inszenierung der Oper «Cassandra» von Vittorio Gnecchi aus dem Jahr 1905, gemeinsam mit Richard Strauss´ «Elektra», auf die Bühne bringen. «Mein Interesse gilt auch in der kommenden Saison der vielfältigen Opernszene zu Beginn bis Mitte des 20. Jahrhunderts», sagte Harms.
Als weitere Premieren stehen Verdis «Aida» in der Regie des New Yorkers Christopher Alden, Eugen d´Alberts «Tiefland», Richard Wagners «Der fliegende Holländer» in einer Inszenierung von Tatjana Gürbaca, die konzertante Aufführung von Gioacchino Rossinis «La Donna del Lago» sowie als Sommerbespielung George Gershwins Oper «Porgy and Bess» auf dem Spielplan.
Trotz der anhaltenden Diskussion um die Finanzkrise der Berliner Opernhäuser setzt die Intendantin der Deutschen Oper auf eine Erweiterung ihres Kernrepertoires. Die «Zeit der Opern-Zerredungsdiskussion» sei vorbei, sagte sie. Von politischer Seite gebe es nach wie vor das Bekenntnis zu drei Opernhäusern in der Hauptstadt.

Berlin: Schlingensief inszeniert letzte Braunfels-Oper
Berlin (ddp-bln). Regisseur Christoph Schlingensief wird Walter Braunfels letzte, 1944 entstandene Oper «Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna» an der Deutschen Oper Berlin inszenieren. Die Premiere soll am 27. April 2008 stattfinden, wie die «Berliner Morgenpost» (Montagausgabe) berichtete. Intendantin Kirsten Harms plane zum Thema «Das Heilige erobert die Stadt» eine ganze Reihe von Veranstaltungen, die sich mit dem katholischen Mystizismus auseinander setzen sollen. «Ursprünglich sollte Schlingensief hierzu einen kleineren Beitrag leisten, doch die Gespräche dazu im Vorfeld waren so anregend, dass sich daraus eine große Zusammenarbeit ergab», sagte Harms.
Der Komponist und Pianist Walter Braunfels (1882-1954), Großvater des in Berlin lebenden Architekten Stephan Braunfels, war während der Nazizeit als «Halbjude» aus dem Direktorenamt der Kölner Musikhochschule entlassen worden. Er blieb in Deutschland, seine Werke durften in dieser Zeit aber nicht mehr aufgeführt werden.

Dessau: Kurt-Weill-Fest in Dessau mit neuem Besucherrekord
Dessau (ddp-lsa). Das 15. Kurt-Weill-Fest in Dessau verzeichnet einen neuen Besucherrekord. Erstmals in der Geschichte des Festivals seien mehr als 10 000 Karten verkauft worden, sagte Intendant Clemens Birnbaum am Samstag. Die Auslastung der Veranstaltungen habe bei 95 Prozent gelegen. Die Hälfte der Besucher kam den Angaben zufolge aus dem Großraum Dessau, die anderen Gäste reisten aus Deutschland sowie aus Japan, Kanada, Polen und den USA an. Der Komponist Kurt Weill (1900-1950) wurde in Dessau geboren
«Weill getanzt» sei sicher ein ungewöhnliches Motto für ein Musikfestival gewesen, zumal Weill selbst nur ein einziges Ballett geschrieben habe, räumte Birnbaum ein. Zu den Höhepunkten des zehntägigen Festivals, das am Sonntag zu Ende geht, gehörte die vom Publikum begeistert aufgenommene Inszenierung «Tango Palast» der Gregor-Seyffert-Compagnie am Anhaltischen Theater Dessau.
Die 16. Auflage des Festivals Ende Februar 2008 hat bislang noch kein Motto. Nach Angaben von Birnbaum laufen derzeit Gespräche mit Künstlern und Ensembles. Fest stehe, dass am Anhaltischen Theater ein Musical von Weill aus seiner amerikanischen Zeit zu sehen sein wird. Auch die Zusammenarbeit mit dem MDR-Sinfonieorchester und dem MDR-Rundfunkchor soll fortgesetzt werden. Ebenfalls zugesagt hat das Ensemble Modern, das auf der Bauhausbühne Strawinskys »Geschichte vom Soldaten« zeigen wird. Parallel zum Kurt-Weill-Fest 2008 soll es ein internationales Symposium zum Thema »Die Rezeption des Broadwaymusicals in Deutschland" geben.
http://www.kurt-weill-fest.de

Bad Reichenhall: Mozartwoche hat begonnen
Im oberbayerischen Bad Reichenhall hat die Mozartwoche begonnen. Bis zum kommenden Sonntag präsentiert die Reichenhaller Philharmonie im Alten Königlichen Kurhaus Glanzpunkte aus dem Schaffen von Wolfgang Amadeus Mozart. Neben der Linzer Sinfonie steht auch erstmals die Oper "Figaros Hochzeit" auf dem Programm der Philharmonie. Die Mozartwoche endet am Sonntag mit einer Matinee mit fünf hochkarätigen Solisten, unter ihnen die Konzertmeisterin des Tonhalle Orchesters Zürich, Julia Becker.

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