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12.4.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Museen im Aufwind - Über 100 Millionen Besucher im Jahr +++ Starfotograf Mick Rock veröffentlicht Buch «Blood & Glitter» - Ausstellung in Berlin


Museen im Aufwind - Über 100 Millionen Besucher im Jahr
Wiesbaden (ddp). Die Museen in Deutschland entwickeln sich wieder zu einem Besuchermagneten. Nach einem Rückgang Mitte der 90er Jahre verzeichneten die Einrichtungen im Jahre 2002 bundesweit 101,2 Millionen Gäste, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Damit habe die Zahl der Museumsbesuche um 4,3 Prozent über dem Niveau von 1990 gelegen.
Am häufigsten wurden den Angaben zufolge die Museen in Bayern (20,5 Millionen Gäste), Nordrhein-Westfalen (14,3 Millionen) und Baden-Württemberg (14,1 Millionen) besucht. Bei den Städten (ohne Stadtstaaten) liegen demnach München (4,2 Millionen Besuche), Köln (2,2 Millionen), Dresden und Heidelberg (je 1,8 Millionen) an der Spitze, berichtete die Wiesbadener Behörde unter Berufung auf den Museumsbericht 2004.

Starfotograf Mick Rock veröffentlicht Buch «Blood & Glitter» - Ausstellung in Berlin
Berlin (ddp). Er war der Haus- und Hof-Fotograf David Bowies. Er fotografierte den Rocksänger in Slip und hochhackigen Plateauschuhen auf der Bühne, mit Rougepinsel in der Hand am Schminktisch, auf Partys mit Lou Reed und Iggy Pop. Starfotograf Mick Rock begleitete die Ikonen der 70er Jahre wie kein zweiter mit der Kamera. Am Freitag erscheint sein Buch «Blood & Glitter» mit rund 300 Fotos und Anekdoten über die damaligen Stars. Eine Auswahl dieser Bilder ist jetzt auch im Kulturkaufhaus Dussmann in Berlin in einer Ausstellung zu sehen, die der New Yorker am Montagabend offiziell eröffnen wollte.
«Ich habe Bowie vor allem als lebendes Kunstwerk wahrgenommen, das ständig mutierte und sich anpasste», sagt der 55-Jährige über sein damaliges Lieblingsmotiv. Wenn er einen Künstler aufregend fand, blieb er dran «wie ein Spürhund». So spürte er auch Bowie bei einem Konzert auf, als dieser noch kaum bekannt war. «Mich hat es umgehauen», erinnert sich der Rock\'n-Roll-Fotograf, der seine Karriere 1972 mit einer Bowie-Aufnahme startete.
«Ich war zur perfekten Zeit am perfekten Ort», blickt Rock zurück. «Zu der Zeit gab es nur wenige hippe Fotografen und ich war der Einzige, der so auf Wimperntusche stand.» Die perfekte Zeit, das war für ihn der Glam-Rock: Unter diesem Namen wurden Glitzer-Makeup, bizarre Kostüme und theatralische Bühnenshows bekannt. Es sei ihm nicht darum gegangen, ein großer Fotograf zu sein, sagt Rock. Die Glam-Rocker seien die Menschen gewesen, zu denen er sich hingezogen gefühlt habe - «und ich habe sie zu Legenden gemacht».
In seinen Fotosessions sucht Rock nach «dem Geheimnisvollen» in seinen Motiven. «Ich versuche, eine magische Tür zu öffnen», sagt er. Er mag den Surrealismus und die Mythologie - und will in seinen Aufnahmen ein bisschen davon rüberbringen. Die nackte Realität interessiert ihn nicht. «Bei den Fotosessions schien Zauberei im Spiel zu sein», sagte Debbie Harry mal über ihre Arbeit mit Rock.
Zu den in «Blood & Glitter» abgebildeten Fotos gehören auch Lou Reed mit blond gefärbten Haaren, Iggy Pop mit nacktem Oberkörper, Truman Capote Arm in Arm mit Andy Warhol im Weihnachtsmannkostüm sowie Porträts der transsexuellen Glam-Ikone Amanda Lear. Über diese Bilder sagt Rock: «Es ist wie mit den Frauen, ich liebe sie alle.» Einige der Aufnahmen aus dem im Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf erscheinenden Bildband sind zuvor noch nie gezeigt worden.
Der 55-Jährige fotografiert noch immer - Model Kate Moss, R.E.M.-Sänger Michael Stipe oder die Band Chemical Brothers. Nie verlässt Rock das Haus, ohne zumindest eine kleine Digitalkamera in der Tasche zu haben. Aus seinen täglichen Schnappschüssen soll auch ein Buch entstehen. Vorher steht jedoch ein anderes größeres Projekt an: Im kommenden Monat reist Rock für ein Shooting zu Marilyn Manson. Darauf ist der 55-Jährige besonders stolz: Der Schockrocker lade erstmals einen Fotografen in sein Haus in Los Angeles ein.
Nadine Emmerich
http://www.mickrock.com