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Düsseldorf: NRW-Forum präsentiert ab 21. April Modefotos von Mario Testino +++ Dresden: Milbradt rät im Wettiner-Streit zu Gelassenheit +++ Bregenz: Kunsthaus zeigt «Mythos» mit Werken von Beuys und Barney +++ Münster: Werk für «skulptur projekte 07» vorgestellt +++ Dresden: Milbradt sieht im Dresdner Brückenstreit keine Kompromisslösung +++ Dresden: Gerhard Richter lehnt sächsischen Verdienstorden ab
Düsseldorf: NRW-Forum präsentiert ab 21. April Modefotos von Mario Testino
Düsseldorf (ddp-nrw). In knapp 40 Riesenformaten präsentiert das NRW-Forum Kultur und Wirtschaft in Düsseldorf ab dem 21. April Modefotos von Mario Testino. Darunter seien Aufnahmen von Popstar Madonna, Model Kate Moss oder der Schauspieler Gwyneth Paltrow und Jude Law, teilte das NRW-Forum am Mittwoch in Düsseldorf mit. Die Schau habe den Titel «Out of Fashion».
Testino werde zugeschrieben, die Ära der Supermodels beendet zu haben. Anstatt den hohen Gehaltsforderungen wie etwa von Linda Evangelista oder Naomi Campbell nachzukommen, habe Testino in den frühen 90er Jahre damals unbekannte Models wie Kate Moss gefördert.
Das NRW-Forum setzt mit der Schau nach eigenen Angaben seine Ausstellungen mit den großen Mode- und Glamourfotografen fort, von Peter Lindbergh und Herb Ritts über Guy Bourdin bis hin zu Testinos «Out of Fashion». Testino wird zur Eröffnung in Begleitung des früheren Top-Models Claudia Schiffer erwartet.
Dresden: Milbradt rät im Wettiner-Streit zu Gelassenheit
Dresden (ddp). Im Streit um neue Rückforderungsansprüche der Wettiner rät Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) zu Gelassenheit. Es sei richtig, dass die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden nun den Sachverhalt prüften. «Wenn es etwas länger dauert, soll man sich Zeit nehmen», sagte Milbradt am Mittwoch in Dresden.
Die Wettiner hatten zuletzt von den Kunstsammlungen die Herausgabe von 139 Gemälden gefordert. Dabei berufen sie sich auf eine Öffnungsklausel im Vertrag mit Sachsen von 1999, die Nachforderungen bei Kunstgegenständen möglich macht, auf deren Existenz es damals noch keine Hinweise gab. Die Kunstsammlungen hatten daraufhin Recherchen angekündigt, zugleich aber betont, dass die Überprüfung der Herkunft ihrer Bestände viel Zeit in Anspruch nehmen werde.
Bregenz: Kunsthaus zeigt «Mythos» mit Werken von Beuys und Barney
Bregenz (ddp). Das Kunsthaus Bregenz zeigt ab 2. Juni in der Ausstellung «Mythos» Werke von Joseph Beuys, Matthew Barney, Douglas Gordon und Cy Twombly. Zentrale Idee der Schau sei das Todesmotiv, teilten die Veranstalter mit. So werde Beuys\' Werk «Straßenbahnhaltestelle» gezeigt, eine aus einer rostigen Straßenbahnschiene und einem langen Kanonenrohr bestehende Arbeit. Beuys schuf diese 1976 als Installation für den deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig.
Der schottische Künstler und Turner-Preisträger Gordon schuf für «Mythos» eigens einen von 40 Sternen durchlöcherten Totenkopf. Der US-Medienkünstler Barney zeigt die bisher in Europa noch nicht ausgestellte, raumfüllende Skulptur «Cetacea» (2005). Der US-Maler Twombly steuert den Bildzyklus «Lepanto» (2001) bei – zwölf Bildtafeln über die blutige Seeschlacht von Lepanto 1571, bei der spanische, venezianische und päpstliche Truppen die Osmanen besiegten.
Die Ausstellung «Mythos» ist bis 9. September zu sehen.
Münster: Werk für «skulptur projekte 07» vorgestellt
Münster (ddp-nrw). Für die Großausstellung «skulptur projekte münster 07» wird die britische Künstlerin Maria Pask eine Zeltstadt der Religionen errichten. Die in Amsterdam lebende Installationskünstlerin stellte ihr Projekt «Beautiful City» am Mittwoch in Münster vor. An 16 Tagen der Ausstellung würden Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften in der Zeltstadt im Münsteraner Schlosspark ihre Glaubenspositionen vorstellen, teilten die Ausstellungsmacher mit. Ziel sei nicht der offizielle Dialog zwischen den Religionen. Die subjektiven Standpunkte der Glaubensvertreter sollten vielmehr einen persönlichen Dialog mit den Zuhörern anstoßen.
Zu den Rednern aus dem In- und Ausland gehörten Christen, Buddhisten oder Baptisten ebenso wie Atheisten. Das Projekt appelliere nicht an eine Veränderung des eigenen Glaubenssystems, sondern zeige die Vielfalt und das Nebeneinander von Religion auf, hieß es.
Die «skulptur projekte 07» präsentieren zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum - Skulpturen, Plastiken, aber auch Filmprojekte oder Installationen. Am 16. Juni wird die vierte Ausgabe der Großausstellung eröffnet.
Seit 1977 laden die Kuratoren im zehnjährigen Turnus Künstler aus aller Welt ein, um ihre Werke in Münster entstehen lassen. Viele der Arbeiten bleiben der Westfalenmetropole anschließend erhalten: Mittlerweile zeigen rund 40 Skulpturen in der ganzen Stadt die Ergebnisse aus den vergangenen Jahren. 1997 kamen mehr als 500 000 Besucher zu den «skulptur projekten». Die Ausstellung dauert gut 100 Tage bis zum 30. September.
http://www.skulptur-projekte.de
Dresden: Milbradt sieht im Dresdner Brückenstreit keine Kompromisslösung
Dresden (ddp). Im Streit um den Bau der Dresdner Waldschlößchenbrücke sieht Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) trotz zahlreicher Appelle an seine Adresse keine Möglichkeit für einen Kompromiss. «Was von mir ständig gefordert wird, ist schlichter Rechtsbruch», sagte Milbradt am Mittwoch in Dresden. Weder der Bund noch das Land hätten das Recht, den Bürgerentscheid der Dresdner vom Februar 2005 außer Kraft zu setzen. Eine nochmalige Abstimmung der Dresdner lehnte er ab. Es könne nicht so lange gewählt werden, bis das Ergebnis stimme, sondern man müsse Mehrheiten auch dann akzeptieren, wenn sie sich irrten. Andernfalls würden die «Grundfesten der Demokratie erschüttert».
Unter Berufung auf die Dresdner Abstimmung vom Februar 2005, als Brücke und Welterbetitel noch nicht als miteinander unvereinbar galten, verfügte das sächsische Oberverwaltungsgericht am 9. März, dass die Stadt die Bauaufträge für die Elbquerung erteilen müsse. Gegen das Urteil legte die Kommune inzwischen Beschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht und dem sächsischen Verfassungsgerichtshof ein.
In einem vor einer knappen Woche bekannt gewordenen Brief an Milbradt hatte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) «erhebliche Zweifel» daran geäußert, «ob der Bund zulassen kann, dass die Waldschlößchenbrücke in der vom Welterbekomitee abgelehnten Form mit Mitteln finanziert wird, die aus dem Bundeshaushalt stammen». Milbradt sagte, Tiefensees Schreiben ändere nichts an der Sachlage.
Er halte den Brückenbau mit dem Weltkulturerbetitel für vereinbar, fügte er hinzu. Aus seiner Sicht sollte erst einmal der Brückenbau abgewartet werden.
Dresden: Gerhard Richter lehnt sächsischen Verdienstorden ab
Dresden (ddp). Der in Dresden geborene Maler Gerhard Richter hat den sächsischen Verdienstorden abgelehnt. Richter habe die Auszeichnung im Januar schriftlich zurückgewiesen, sagte der Protokollchef der Staatskanzlei, Christian Prokorni, der «Dresdner Morgenpost» (Mittwochausgabe). Über den Grund der Absage dürfe er aus Gründen der Diskretion jedoch keine Auskunft geben, zitierte das Blatt Prokorni weiter. Am Montag soll dem 75-jährigen Richter in Köln die Ehrenbürgerschaft der Stadt verliehen werden. Richter zählt zu den gefragtesten Malern der Gegenwart.