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Chemnitz: Großes Interesse an Schultheaterwoche +++ Dresden: Deutsche und polnische Autoren diskutieren über Literatur nach 1990 +++ Jena: Schillerstadt präsentiert sich am Rheinfall Schaffhausen
Chemnitz: Großes Interesse an Schultheaterwoche
Chemnitz (ddp-lsc). Das Chemnitzer Schauspielhaus ist ab Sonntag für sechs Tage fest in der Hand von Hobby-Mimen. Für die Teilnahme an der Chemnitzer Schultheaterwoche wählte die Jury 21 Schülerensembles aus 38 Bewerbungen aus, wie Dramaturgin Heike Vieth von den Städtischen Theatern Chemnitz am Montag sagte. Selbst nach Bewerbungsschluss seien weitere Meldungen eingegangen. Damit habe die siebte Auflage der Theaterwoche ein Rekordinteresse verzeichnet.
An den Schultheatertagen beteiligen sich Gymnasien, Mittel-, Grund- und Förderschulen sowie zwei außerschulische Einrichtungen aus der Region Chemnitz und dem Erzgebirge. Sieben Gruppen sind erstmals dabei. Beliebteste Inszenierungen seien zeitgenössische Themen, Märchen und Musicals, sagte Vieth. Einige Schülertheater hätten auch selbst Stücke geschrieben. Zehn Vorstellungen, darunter die Eröffnung am Sonntag mit dem Musical «Die Moskitos sind da» vom Johannes-Kepler-Gymnasium Chemnitz, seien bereits ausverkauft.
Nach Angaben des Chemnitzer Chefdramaturgen Karl-Hans Möller ist Sachsen bundesweit beispielgebend in der Schultheaterarbeit. Neben Chemnitz würden auch die Bühnen in Leipzig, Dresden, Bautzen oder Plauen-Zwickau entsprechende Veranstaltungen begleiten. In Chemnitz sei zudem die Unterstützung durch die Stadt vorbildlich. So sei es selbstverständlich, dass die Zuschauer nur einen symbolischen Preis von einem Euro Eintritt zahlten und dass Regisseure, Dramaturgen, Schauspieler und Theatertechniker für die Schüler Workshops anböten. Einzelne Projekte von Schultheatertagen sollen Möller zufolge auch in die Bewegung «Sachsen für Demokratie und Toleranz» eingebracht werden.
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Dresden: Deutsche und polnische Autoren diskutieren über Literatur nach 1990
Dresden/Breslau (ddp-lsc). Deutsche und polnische Schriftsteller diskutieren ab Freitag in Breslau über die Literatur der beiden Länder nach 1990. Zu der zweitägigen Autorentagung «Was ist Osten, was ist Westen? Rolle und Zukunft literarischer Regionen» werden unter anderem die polnische Romanautorin Olga Tokarczuk und der deutsche Schriftsteller Christoph Hein erwartet, wie die Sächsische Akademie der Künste in Dresden mitteilte. Geplant seien Vorträge und Diskussionen zum Beispiel über die heutige Bedeutung von Literaturregionen in Deutschland und Polen.
Die Konferenz wird den Angaben zufolge von der Sächsischen Akademie der Künste und vom Willy-Brandt-Zentrum der Universität Breslau erstmalig veranstaltet. Finanziert werde sie unter anderem von der Kulturstiftung des Freistaates mit bis zu 5000 Euro. Polnisch-sächsische Autorentreffen haben nach Veranstalterangaben eine lange Tradition. Zudem gebe es durch die Zeitschriften «Odra» und «Ostragehege» eine jahrelange produktive Zusammenarbeit zwischen Schriftstellerkreisen in Breslau und Dresden.
Jena: Schillerstadt präsentiert sich am Rheinfall Schaffhausen
Jena (ddp). Das thüringische Jena präsentiert sich in der Schweiz als Schillerstadt. Zum 200. Todestag Friedrich Schillers (1759-1805) wolle die Stadt, in der der Dichter die längste zusammenhängende Zeit seines Lebens verbrachte, beim 2. Wort- und BildFestifall in Schaffhausen von sich reden machen. Vor der gewaltigen Kulisse des Rheinfalls werde der Eigenbetrieb JenaKultur vom 27. Juni bis 3. Juli auf «Literaturbooten» verschiedene Angebote unterbreiten, sagte dessen Leiterin Margret Franz am Montag in Jena.
So fänden Lesungen und Podiumsdiskussionen statt. Dafür habe man so bekannte Erzähler wie den Literatur-Club-Moderator Roger Willemsen, den Schauspieler Matthieu Carriere und den Autor Rüdiger Safranski gewonnen, dessen Schiller-Biografie den diesjährigen Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essayistik erhielt.
JenaKultur bringt nach Worten von Franz drei Schiller-Projekte an Europas größten Wasserfall. Das ist zum einen Christian Weirich, der sehr erfolgreich Texte von Schiller rappt, zum anderen die von Jens-Fietje Dwars kuratierte Ausstellung, die dem «Jenaer Schiller» gewidmet und zuvor in der Goethe Galerie der Saalestadt zu sehen ist. Mit von der Partie ist auch der Weimarer Puppenspieler Henning Hacke mit seiner «Wilhelm Tell»-Version für Kinder.