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12.4.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Bremen: Kresnik-Inszenierung «Amerika» hat am Samstag in Bremen Premiere +++ Göttingen: Max und Moritz trieben ihr Unwesen in Ebergötzen +++ Oldenburg: Frankenstein feiert Uraufführung


Bremen: Kresnik-Inszenierung «Amerika» hat am Samstag in Bremen Premiere
Bremen (ddp-nrd). Im stillgelegten Bremer Güterbahnhof hat am Samstag (20.30 Uhr) das Theaterstück «Amerika» Premiere. Inszeniert wurde das Schauspiel nach dem gleichnamigen Kafka-Roman von Regisseur Johann Kresnik. Dieser hatte bereits in der Vergangenheit mit ungewöhnlichen Spielorten für Aufsehen gesorgt. So wurden «Die letzten Tage der Menschheit» im ehemaligen U-Boot-Bunker Valentin und das Stück «Die zehn Gebote» in der Bremer Friedenskirche aufgeführt.
Insgesamt wirken zwölf Schauspieler, vier Musiker und mehr als 20 Statisten an der «Amerika»-Aufführung mit, bei der die Zuschauer in Form eines Prozessionstheaters gewissermaßen mit den Akteuren mitwandern. Hauptfigur des Stückes ist der aus Prag stammende Karl Rossmann, gespielt von Andreas Seifert, der mit großen Hoffnungen in die Neue Welt reist und an den harten Realitäten der amerikanischen Arbeitswelt scheitert.

Göttingen: Max und Moritz trieben ihr Unwesen in Ebergötzen
Göttingen (ddp-nrd). Für seine Bildergeschichte «Max und Moritz» hat der Humorist Wilhelm Busch Kindheitserlebnisse in Ebergötzen bei Göttingen verarbeitet. In dem Ort habe er die schönsten Jahre seiner Kindheit verbracht, bekannte Busch, dessen Geburtstag sich am Sonntag zum 175. Mal jährt.
«Hier beging der Lausbub jene Streiche, die er in \'Max und Moritz\' verewigte», sagt Susanne Simon. Die Germanistin leitet in Ebergötzen das Wilhelm-Busch-Museum. Es ist in jener Mühle untergebracht, deren Müller Max und Moritz am Ende ihrer Streiche «rickeracke mit Geknacke» schroten.
«Busch kam 1841 als Neunjähriger nach Ebergötzen, um bei seinem Onkel, einem Pfarrer, Privatunterricht zu nehmen», sagt Simon. Gleich am Tag nach seiner Ankunft habe «Moritz» Busch, der aus Wiedensahl bei Hannover stammt, Freundschaft mit «Max», dem Müllerjungen Erich Bachmann, geschlossen.
Gegenüber der Mühle zeigt Kurt Grohs vom Förderverein des Museums den Hof des Bauern Mecke, dem die literarischen Figuren Max und Moritz die Getreidesäcke aufschnitten. Im Haus daneben hielt Witwe Bolte ihr Federvieh. Hinter der Mühle lebte Schneider Böck, in dessen Brücke die Lausbuben «ritzeratze voller Tücke eine Lücke» sägten.

Oldenburg: Frankenstein feiert Uraufführung
Oldenburg (ddp-nrd). Eine Neuinszenierung von Mary Shelleys Klassiker «Frankenstein» feiert am Freitag Uraufführung am Oldenburgischen Staatstheater. Die Regisseure Marc Reisner und Kristo Sagor holen die Romanvorlage auf verschiedenen medialen Ebenen, etwa mit Videotechnik, in die heutige Zeit, wie das Theater am Mittwoch mitteilte.
Im Jahr 1818 schuf die damals 21-jährige Mary Shelley mit «Frankenstein oder der moderne Prometheus» einen Klassiker der Science-Fiction-Literatur. Es ist bis heute eines der berühmtesten Werke zum Thema künstliche Intelligenz und synthetisches Leben. Dabei wird geschildert, wie wissenschaftliche Allmachtsphantasien in einer menschlichen Katastrophe münden können.
Kristo Sagor ist einer der erfolgreichsten zeitgenössischen Dramatiker der jüngeren Generation. 2001 wurde er mit dem «Hallenser Dramatikerpreis» und dem Publikumspreis des «Heidelberger Stückemarkts» ausgezeichnet. Mit Marc Reisner arbeitete er 2006 bereits im Rahmen des intermedialen Projekts «Tell» am Nationaltheater Mannheim zusammen.
http://www.staatstheater.de