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Deutsches Rundfunkarchiv feiert 50-jähriges Bestehen +++ Deutscher Film-Export stark gestiegen +++ Leni Riefenstahl erwägt Klage wegen Verfilmung ihres Lebens
Deutsches Rundfunkarchiv feiert 50-jähriges Bestehen
Frankfurt/Main (ddp). Das Deutsche Rundfunkarchiv (dra) in Frankfurt am Main feiert sein 50-jähriges Bestehen. Neben Hörspielen sammelte die Einrichtung in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche politische und zeitgeschichtliche Tondokumente. Eine Perle der Sammlung sei etwa die Rede von Queen Elizabeth II. bei der Beerdigung von Prinzessin Diana, sagte die stellvertretende Leiterin des Frankfurter Archivs, Anke Leenings.
Auch die Ansprachen des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. und des deutschen Kaisers Wilhelms II. vom Ende des 19. Jahrhunderts seien auf Tonträgern vorhanden. Die älteste Aufnahme sei jedoch die im Jahre 1880 von Thomas Alva Edison nachgesprochene Version seines ersten Tondokuments. Am Dienstagabend (19.00 Uhr) wird in der Goldhalle des Hessischen Rundfunks in Frankfurt die Ausstellung «re:play» zum 50. Geburtstag des Deutschen Rundfunkarchivs eröffnet.
(Deutsches Rundfunkarchiv im Internet: www.dra.de)
Deutscher Film-Export stark gestiegen
Hennef (ddp). Deutsche Fernseh- und Kinofilme erfreuen sich im Ausland zunehmender Beliebtheit. Nach Untersuchungen der Internationalen Medienhilfe (IMH) in Hennef bei Köln wurden im vergangenen Jahr rund 7750 deutsche Filme exportiert. Im Jahr 2000 waren es nur etwa 4900 Streifen, wie die Organisation am Montag mitteilte. 1990 lag die Zahl der ins Ausland verkauften deutschen Filme bei 350, im Jahr 1998 bei 6700.
Durch die Verkäufe erzielten deutsche Film-Exporteure der IHM zufolge im vergangenen Jahr Lizenzerlöse in einer Höhe von rund 67 Millionen Euro. Die meisten Produktionen wurden 2001 an Fernsehsender in Frankreich verkauft. Der größte Umsatz wurde allerdings mit Abnehmern in den USA erwirtschaftet.
Die IMH ist nach eigenen Angaben die weltweit größte Organisation zur Beratung von Medien und zur Entwicklung von «zukunftsorientierten Medienkonzepten». Sie führt regelmäßig Untersuchungen und Umfragen im Medienbereich durch.
Leni Riefenstahl erwägt Klage wegen Verfilmung ihres Lebens
Hamburg (ddp). Die Regisseurin Leni Riefenstahl steht der Hollywood-Verfilmung ihres Lebens mit großer Skepsis gegenüber. Die wegen ihrer Nähe zum Nazi-Regime umstrittene Künstlerin sagte der «Bild am Sonntag», die Amerikaner machten den Film ohne ihre Mitarbeit - «mit dem Risiko, dass ich klage, wenn es zu schlimm wird.» Sie befürchte, «dass aus Sensationsgründen Mythen hineinkommen , wie so oft bei Hollywood-Filmen». Die fast 100-Jährige fügte hinzu: «Ich habe bereits 50 Prozesse geführt und alle gewonnen.»
Riefenstahl sagte weiter, sie habe zunächst nichts gegen den für 2003 geplanten Film mit Jodie Foster in der Hauptrolle gehabt: «Ich halte Jodie Foster für eine große Schauspielerin. Als sie mich anrief und mir das Projekt vortrug, war ich sehr erfreut. Es sollte ein Vertrag gemacht werden. Doch er scheiterte, weil ich eine Sicherheit wollte, dass meine Memoiren wahrheitsgetreu verfilmt werden.» Riefenstahl wird am 22. August 100 Jahre alt.