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Berlin: Falk Walter ist Eigentümer des Metropol-Theaters +++ Potsdam: T-Werk veranstaltet «Theaterfrühling 2005»+++ Frankfurt/O. : Mit Kleist-Förderpreis geehrtes Stück hat Premiere +++ Berlin: Rettung vor Zerfall - 100 000 Bücher werden behandelt +++ Jena: Uraufführung «Mein junges idiotisches Herz»
Berlin: Falk Walter ist Eigentümer des Metropol-Theaters
Berlin (ddp-bln). Das Metropol-Theater hat einen neuen Eigentümer. Am Montag beurkundete der Liegenschaftsfonds den Kaufvertrag mit Falk Walter, Geschäftsführer der «Arena Berlin», für das renommierte Haus an der Friedrichstraße in Mitte. Anfang 2006 sollen das traditionsreiche Theater und der so genannte Admiralspalast als neuer Kulturtempel wieder entstehen, wie ein Sprecher des Liegenschaftsfonds mitteilte.
«In den rund anderthalbjährigen Verhandlungen mit Falk Walter wurde ein solides Konzept erarbeitet, das an die Historie und große Bedeutung des Metropol-Theaters anknüpft», betonte Liegenschaftsfonds-Geschaftsführer Holger Lippmann. Mit seinen zahlreichen Veranstaltungsorten wie der «Arena» und dem «Badeschiff» in Treptow, der «MS Hoppetosse» oder dem «Big Eden» habe Walter die Stadt immer wieder um neue Attraktionen bereichert.
Die Geschichte des Metropol reicht bis in das Jahr 1873 zurück. Auf dem Gelände entstand zunächst eine Badeanstalt, das so genannte Admirals-Gartenbad, nachdem eine Solequelle auf dem Gelände entdeckt worden war. Um die Jahre 1910/11 verdrängten ein Lichtspieltheater, Kegelbahnen, Cafes und eine Eislaufhalle Teile der Badeanlagen.
1955 zog das Ensemble des Metropol-Theaters aus der Behrenstraße in die Gebäude des Admiralspalastes. Das teilweise mehrstöckig bebaute Areal reicht heute von der Friedrichstraße bis zur Planckstraße und umfasst etwa 4785 Quadratmeter. Vor acht Jahren war das Haus geschlossen worden.
Potsdam: T-Werk veranstaltet «Theaterfrühling 2005»
Potsdam (ddp-lbg). Das T-Werk eröffnet am Donnerstag den diesjährigen Theaterfestival-Reigen in Potsdam. Beim «Theaterfrühling 2005» gastieren bis Sonntag 14 freie Theater aus Berlin und Brandenburg gastieren, wie ein Sprecher am Dienstag mitteilte. Das T-Werk hat seit dem vergangenen Jahr eine eigene Spielstätte auf dem Gelände der Schiffbauergasse.
Seither besuchten mehr als 20 000 Gäste die Vorstellungen. Das T-Werk zeigte elf Premieren, darunter fünf eigene Inszenierungen, und beteiligte sich an den internationalen Theaterfestivals «Unidram» und «WeltTraum». Zudem veranstaltete das T-Werk lange Theaternächte und zahlreiche Workshops.
Der «Theaterfrühling 2005» wird vom Berliner «theater 89» mit der bereits mehrfach auf Festivals ausgezeichneten Produktion «Londn-L.Ä.-Lübbenau» eröffnet. Das weitere Programm reicht vom klassischen Schauspiel über Maskentheater, Tanz und Figurentheater bis hin zu Lesungen und musikalischen Programmen. Das «Theater des Lachens» aus Frankfurt (Oder) wird mit «Der gestiefelte Kater» seine aktuelle Kindertheaterproduktion vorstellen. Ergänzt wird das Festivalprogramm von einer Kleist-Lesung der Berliner Schauspieler Joachim Schönfeld und Dominik Stein.
Frankfurt/O.: Mit Kleist-Förderpreis geehrtes Stück hat Premiere
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Das mit dem Kleist-Förderpreis 2004 geehrte Stück «Dreitagefieber» feiert in Frankfurt (Oder) Premiere. Das Kriminalstück wird am Mittwoch und Donnerstag jeweils um 20.00 Uhr gezeigt, wie das Kleist-Forum ankündigte. Der 26-jährige Nachwuchsdramatiker Daniel Mursa schildere darin eine Welt zwischen Fieberwahn und Wirklichkeit. Drei Geschwister müssen nach einer Erbschaft nicht mehr arbeiten, als die verloren geglaubte Schwester und mit ihr die Erinnerung an eine über Jahrzehnte verschwiegene Tat wieder auftaucht.
Der Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker wird jährlich von der Stadt Frankfurt, der Dramaturgischen Gesellschaft Berlin und dem Kleist-Forum an bis zu 35 Jahre alte Autoren verliehen. Die Auszeichnung ist mit 7670 Euro dotiert und mit einer Uraufführungsgarantie verbunden. Der 10. Preis wird im Oktober 2005 während der diesjährigen Frankfurter Kleist-Festtage verliehen. Die Bewerbungsfrist dafür lief am Dienstag ab.
Der 1979 in Hamburg geborene Mursa hatte von 2000 bis 2004 in der Deutschen Literaturwerkstatt Leipzig studiert. 2002 wurde sein Debütstück «Nach Bayeux» in szenischer Lesung bei den Autorentheatertagen am Hamburger Thalia-Theater präsentiert. Seit 2004 studiert er Kriminologie in Hamburg. Eine Jury hatte sein Stück «Dreitagefieber» unter 84 Einsendungen ausgewählt.
Berlin: Rettung vor Zerfall - 100 000 Bücher werden behandelt
Berlin (ddp-bln). Mindestens 100 000 Bücher der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) sollen in diesem und im nächsten Jahr vor dem Zerfall gerettet werden. Einen entsprechenden Auftrag zur Bestandserhaltung vergab die ZLB an das Unternehmen Preservation Academy Leipzig (PAL), wie die Landesbibliothek am Dienstag mitteilte. Die Finanzierung übernimmt den Angaben nach mit 2,6 Millionen Euro die Stiftung Deutsche Klassenlotterie. Behandelt werde insbesondere die so genannte Pflichtliteratur. Das sind Bücher, die in Berlin erscheinen und zu deren Aufbewahrung die Landesbibliothek gesetzlich verpflichtet ist.
Im Jahr 2003 wurden laut ZLB bereits 19 000 Bücher behandelt und in speziellen Magazinen untergebracht. Damals habe die 1806 gegründete «Berliner Magistratsbibliothek» im Mittelpunkt der Rettungsaktion gestanden. Zur Sicherung aller Bestände des Hauses, seien allerdings noch weitere Maßnahmen erforderlich, unterstrich die Generaldirektorin der Einrichtung, Claudia Lux.
Zahlreiche Bücher der großen Bibliothek sind den Angaben zufolge durch Papierzerfall und komplizierte Lagerbedingungen gefährdet. Insbesondere Schimmel beschädige die Bestände. Aber auch Übersäuerung stelle ein Problem dar. Zum Erhalt müssten Bücher mit Gamma-Strahlen bestrahlt, entsäuert und feingereinigt werden.
Die ZLB ging 1995 aus der Fusion der Berliner Stadtbibliothek und der Amerika-Gedenkbibliothek hervor. Einen wichtigen Schwerpunkt der Bestände bilden Historische Sammlungen, vor allem Gelehrtensammlungen aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
Jena: Uraufführung «Mein junges idiotisches Herz»
Jena (ddp-lth). Eine Uraufführung geht am Donnerstag am Theaterhaus Jena über die Bühne. Das Stück «Mein junges idiotisches Herz» von Anja Hilling in der Regie von Markus Heinzelmann feiert Premiere. Es sei nach dem preisgekrönten «Sterne» das zweite Stück der jungen Autorin, die derzeit an der Berliner Universität der Künste «Szenisches Schreiben» studiert, teilte die Jenaer Bühne mit.
«Mein junges idiotisches Herz» erzählt die Geschichte von sechs einsamen Menschen, die durch einen glücklichen Zufall aus ihrer Kommunikationslosigkeit gerissen werden. Plötzlich erinnern sie sich daran, wie schön es sein kann, mit einem anderen zu sprechen. Es sei ein tragikomisches Stück, das liebevoll und detailliert die Absurdität des Lebens in einer Großstadt beschreibe, kündigte die Bühne an.
Für Bühne und Kostüme der Jenaer Uraufführung zeichnen neben Marc Deggeller fünf Studentinnen der Hochschule für bildende Künste Dresden verantwortlich. Videoaufnahmen steuert Jan Müller bei und die Musik Vicki Schmatolla.
http://www.theaterhaus-jena.de