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Berlinale-Kamera für den Filmkomponisten Peer Raben +++ Dokumentarfilmpreis für «Russenbus»
Berlinale-Kamera für den Filmkomponisten Peer Raben
Berlin (ddp-bln). Der Komponist Peer Raben bekommt für seine Verdienste um den deutschen Film eine Berlinale-Kamera. Festival-Direktor Dieter Kosslick wird Raben die undotierte Auszeichnung am Donnerstag während einer Sondervorführung des Robert van Ackeren-Films «Die Reinheit des Herzens» überreichen, teilten die Berlinale-Veranstalter am Mittwoch mit. Laudatorin ist die Schauspielerin Elisabeth Trissenaar, Hauptdarstellerin dieses Films aus dem Jahr 1979. Für die Musik zu diesem Streifen erhielt Raben 1980 den Deutschen Filmpreis in Gold.
Raben sei ein «außergewöhnlicher Künstler», dessen musikalisches Gesamtwerk mit zahlreichen Film- und Theaterkompositionen, Chansons und Opern einen «wichtigen Platz, nicht nur beim Film, sondern in der zeitgenössischen Kunst allgemein einnimmt», hieß es.
Mit der Komposition der Musik für Rainer Werner Fassbinders «Liebe kälter als der Tod» 1969 hatte die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit beider Künstler begonnen. So zählen die Filmkompositionen für «Warnung vor einer heiligen Hure» (1971), «Lola» (1981), «Lilli Marleen» (1981) und «Die Sehnsucht der Veronika Voss» (1982) zu Rabens größten Erfolgen. Für die Internationalen Filmfestspiele Berlin komponierte er die Eröffnungsfanfare der Jahre 1962 bis 1999 sowie die Fanfare der 50. Jubiläums-Berlinale 2000.
Mit der Berlinale-Kamera werden Persönlichkeiten geehrt, denen sich die Internationalen Filmfestspiele Berlin verbunden fühlen. Sie wird seit 1986 von dem Berliner Juwelier David Goldberg gestiftet. In diesem Jahr war bereits der Berliner Filmproduzent Artur Brauner mit einer Berlinale-Kamera ausgezeichnet worden.
Dokumentarfilmpreis für «Russenbus»
Berlin (ddp). Der erstmals vergebene Planet & stern Dokumentarfilmpreis geht an den Dokumentarfilm «Russenbus - Fremde Brüder» von Axel Brandt und Irina Roerig. Im Rahmen der Filmfestspiele Berlin sollte die Auszeichnung am Mittwochabend verliehen werden. Anlass ist die Premiere des Films beim Berlinale Talent Campus im Haus der Kulturen der Welt, teilten die Veranstalter mit.
In ihrem Film dokumentieren Roerig und Brandt während einer 36-stündigen Busfahrt von Berlin nach Moskau die Schicksale von Reisenden zwischen zwei Welten. Jeden Abend fährt in Berlin ein Bus ab - an Bord sind Menschen, die sich ein Flugticket nicht leisten können: Frauen, deren Männer in Berlin arbeiten, während sie in die Heimat fahren, Männer, die ihre zurückgebliebenen Familien besuchen. Der Film zeige die Menschen im Hin und Her zwischen Zuhause und Wohlstand.
Stifter des Preises ist der Dokumentarfilmsender Planet in Zusammenarbeit mit dem Magazin «stern». Der Dokumentarfilmpreis ermöglicht Filmemachern die Realisierung eigener Projekte. Die Bewerber waren aufgefordert, Treatments zu Dokumentarfilmprojekten einzureichen. Eine international besetzte Jury aus Regisseuren, Autoren und Journalisten entschied über den Gewinner.