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Korea will sich bei Buchmesse modern geben +++ Sigmund-Freud-Preis für Peter Sloterdijk +++ Argentinischer Schriftsteller Juan Jose Saer tot
Korea will sich bei Buchmesse modern geben
Frankfurt/Main (ddp). Das diesjährige Gastland der Frankfurter Buchmesse, Korea, will bei der weltgrößten Bücherschau ein modernes Bild von sich selbst zeichnen und auf «exotische Überraschungen» verzichten. Der Gastland-Auftritt solle einen umfassenden Überblick über die heutige koreanische Kultur vermitteln, sagte der Generaldirektor des Koreanischen Organisationskomitees, Hwang Chi-Woo, am Montag in Frankfurt am Main. Zu diesem Überblick gehöre Hip-Hop genauso wie moderne klassische Musik, zeitgenössische Fotokunst und ein Musical.
Die Gastland-Präsentation lässt sich Korea nach eigenen Angaben knapp zehn Millionen Euro kosten. Mehr als 200 Veranstaltungen in ganz Deutschland finden im Rahmen des Auftritts statt. In Frankfurt selbst werden während der Buchmesse vom 19. bis 23. Oktober mehr als 30 koreanische Autoren anwesend sein. Neben Veranstaltungen zur Literatur sind Theateraufführungen, Ausstellungen, Filmreihen und Performances geplant.
http://www.buchmesse.de
Sigmund-Freud-Preis für Peter Sloterdijk
Der Philosoph Peter Sloterdijk erhält den mit 12.500 Euro dotierten Sigmund-Freud-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Der Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay in gleicher Höhe geht an den Psychoanalytiker Hans Keilson, teilte die Akademie heute mit.
Beide Auszeichnungen werden gemeinsam mit dem Georg-Büchner-Preis am 5. November in Darmstadt verliehen. Dort wird die Jury auch ihre Entscheidung begründen.
Sloterdijk wurde 1947 in Karlruhe geboren und studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte. Seit fünf Jahren ist er Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in seiner Heimatstadt und lehrt dort Philosophie und Ästhetik.
In den vergangenen 25 Jahren hat er zahlreiche Bücher veröffentlicht, unter anderem "Kritik der zynischen Vernunft" und seine Trilogie "Sphären". Zuletzt legte er mit "Im Weltinnenraum des Kapitals" seine Gedanken zur Globalisierung vor.
Der 96 Jahre alte Hans Keilson stammt aus Freienwalde an der Oder. Während der Nazi-Diktatur floh er in die Niederlande, wo er im Untergrund überlebte. Bis heute praktiziert Keilson als Psychoanalytiker in Amsterdam. Sein literarisches Werk umfasst neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen auch Porträts aus der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus und des Exils.
Quelle: orf.at
Argentinischer Schriftsteller Juan Jose Saer tot
Der argentinische Schriftsteller Juan Jose Saer ist im Alter von 67 Jahren in einer Klinik in Paris gestorben. Nach Angaben seiner Angehörigen erlag er bereits am Samstag einer langen Krankheit. Der Autor ("Ermittlungen"), der seit 1968 in Frankreich lebte, hatte unter anderem zahlreiche Romane, Essays, Erzählungen und Gedichte verfasst.
Saer wurde als Sohn syrischer Einwanderer am 28. Juni 1937 in der argentinischen Provinz Santa Fe geboren. Er studierte Recht und Philosophie. Für sein Buch "La Ocasion" (Die Gelegenheit) wurde Saer 1988 mit dem renommierten spanischen Literaturpreis Premio Nadal ausgezeichnet, in Frankreich mit dem Prix France Culture.
"Ich kann mich nicht als jemand betrachten, der vor der argentinischen Diktatur in Exil geflüchtet ist, aber ich war ganz eindeutig dagegen", sagte Saer aus Anlass der spanischen Ehrung. Er lehrte damals an der Universität in Rennes.
Der Nadal-Preis, die älteste literarische Auszeichnung Spaniens, ist wegen der bedeutenden Preisträger mit großem Prestige verbunden. Er wurde 1944 von einem Freundeskreis des Herausgebers der Zeitschrift "Destino", Eugenio Nadal, geschaffen, der mit 27 Jahren starb.
Quelle: orf.at