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13.9.: kunst und architektur aktuell +++ kunst und architektur

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Schwerin: Besucherinteresse an umstrittener Breker-Schau ungebrochen +++ Hamburg: Kunsthalle zeigt erstmals Gegenwartskunst aus China +++ Dresden: Ausstellung zeigt 200 Meisterwerke der Moderne +++ Halle: 5. Große Kunstausstellung wird eröffnet +++ Dessau: Bauhaus zeigt moderne Architektur und Fotografie aus Ungarn +++ München: Maler Neo Rauch ist nicht mehr «ideologisch fixiert»


Schwerin: Besucherinteresse an umstrittener Breker-Schau ungebrochen
Schwerin (ddp-nrd). Der Besucherandrang zur umstrittenen Werkschau des Bildhauers Arno Breker (1900-1991) in Schwerin ist ungebrochen. Am Freitag werde der der 25 000. Besucher erwartet, teilte der Schweriner Kulturdezernent Hermann Junghans (CDU) am Mittwoch auf Anfrage mit. Bis zum Ende des Monats werde schätzungsweise eine Besucherzahl von 30 000 erreicht sein.
Die Schau zeigt rund 70 Werke Brekers, der als Lieblingsbildhauer Adolf Hitlers galt. Die Exponate stammen aus dem Besitz seiner Witwe, Charlotte Breker, die zur Eröffnung der Schau nach Schwerin gekommen war. Die Werkschau ist die erste Einzelausstellung Brekers nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Schau war ursprünglich für Sommer 2005 geplant gewesen, wegen des 60. Jahrestags des Kriegsendes aber verschoben worden.
Bereits Mitte August hatten mehr als 100 Künstler, Kulturschaffende und Kunstwissenschaftler von der Stadt Schwerin und dem Land Mecklenburg-Vorpommern das vorzeitige Ende der Werkschau in öffentlichen Räumen gefordert. Der Grafiker und Präsident der Berliner Akademie der Künste, Klaus Staeck, hatte wegen der Breker-Schau eine ihm für 2007 angebotene Ausstellung in Schwerin abgesagt. Weitere Kritiker verlangen eine Überarbeitung der Ausstellung.
Die Ausstellung «Zur Diskussion gestellt: Der Bildhauer Arno Breker» ist am 21. Juli eröffnet worden, sie ist bis zum 22. Oktober im Schleswig-Holstein-Haus zu sehen. Der Eintritt kostet acht und ermäßigt vier Euro.

Hamburg: Kunsthalle zeigt erstmals Gegenwartskunst aus China
Hamburg (ddp). Erstmals in Deutschland zeigt die Hamburger Kunsthalle eine umfassende Auswahl der weltweit größten Sammlung chinesischer Gegenwartskunst. Ab Donnerstag werden in «Mahjong - Chinesische Gegenwartskunst aus der Sammlung Sigg» mehr als 300 Werke von etwa 100 chinesischen Künstlern in der Galerie der Gegenwart zu sehen sein. «Bei dieser Ausstellung sind alle Stillagen und Gattungen vertreten», sagte Museumsdirektor Hubertus Gaßner am Dienstag in Hamburg.
Die Ausstellung umfasst ein Vierteljahrhundert chinesischer Avantgarde (1979-2005) und zeigt neben Malerei auch Installationen, Skulpturen sowie Dokumente von künstlerischen Aktionen. Die Schau beginnt mit Werken «aus dem strammen Kommunismus», wie der Schweizer Kunstsammler Uli Sigg sagte. Darüber hinaus würden Werke zu den Bereichen chinesische Avantgarde der 80er Jahre, zum Mythos Mao, zum alten China bis hin zur westlichen Kunst aus chinesischer Sicht ausgestellt.
Als einen Höhepunkt der Sammlung kündigte der Kunstsammler, der Botschafter in China, in der Mongolei und auch in Korea war, das Gemälde des nordkoreanischen Führers Kim Jong Il zusammen mit seinem Vater samt Nukleararsenal an. «Dies ist das einzige Bild, das die beiden Führer im Ausland repräsentiert», betonte Sigg. Das Er habe für den Erwerb des Bildes hart verhandeln müssen. Nur wenige Künstler dürften den Führer malen, sagte Sigg.
Die Sammlung Uli Sigg umfasst rund 1400 Werke und gilt als die größte Zusammenstellung chinesischer Gegenwartskunst der Welt. Die Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle wurde zuvor bereits im Berner Kunstmuseum gezeigt.
http://www.hamburger-kunsthalle.de

Dresden: Ausstellung zeigt 200 Meisterwerke der Moderne
Dresden (ddp). Die Sonderausstellung «Von Monet bis Mondrian» in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zeigt ab Samstag rund 200 Meisterwerke der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Darunter befinden sich Gemälde, Pastelle, Aquarelle, Zeichnungen, Grafiken und Skulpturen, die zwischen 1900 und 1945 von Dresdner Privatsammlern angekauft wurden und heute in Museen in Paris, London, New York und Zürich hängen. Die Arbeiten sind bis 14. Januar im Lipsius-Bau an der Brühlschen Terrasse zu sehen, wie die Staatlichen Kunstsammlungen am Dienstag mitteilten.
Die Ausstellung dokumentiert den Angaben zufolge das bürgerliche Engagement für die moderne Kunst in Dresden. Zu sehen sind Arbeiten aus 16 Sammlungen, darunter Werke von Künstlern wie Claude Monet, Edgar Degas, Auguste Renoir, Paul Cézanne, Vincent van Gogh, Max Liebermann, Otto Dix, Lovis Corinth sowie Marc Chagall, Paul Klee, Pablo Picasso, Wassily Kandinsky und Piet Mondrian. Ein Teil der Werke stammt aus Sammlungen, deren Bestände bislang kaum bekannt waren und nun erstmals öffentlich vorgestellt werden, darunter eine Sammlung von Viktor Klemperer.
http://www.skd-dresden.de

Halle: 5. Große Kunstausstellung wird eröffnet
Halle (ddp-lsa). Die 5. Große Kunstausstellung Halle wird am Donnerstag in der Kunsthalle Villa Kobe eröffnet. Mehr als 400 Künstler aus dem deutschsprachigen Raum hatten sich bei der Jury um eine Teilnahme beworben. 100 Kunstschaffende würden sich nunmehr mit 120 Werken an der Ausstellung beteiligen, teilte die Galerie am Dienstag mit. Das Spektrum reiche von traditioneller Grafik, Malerei und Plastik bis zu Videokunst, digital bearbeiteter Fotografie sowie Licht- und Rauminstallationen.
Zum fünfjährigen Bestehen der Kunstausstellung stiftet der Eigentümer der Villa Kobe den «Kunstpreis der Kunsthalle Villa Kobe» in Höhe von 1000 Euro. Der Preis wird während der Vernissage überreicht. Zur Finissage der Ausstellung am 29. Oktober verleihen die Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt den Publikumspreis.
Die Ausstellung ist donnerstags bis sonntags von 14.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet drei Euro, ermäßigt zwei Euro.
http://www.kunsthalle-halle.de

Dessau: Bauhaus zeigt moderne Architektur und Fotografie aus Ungarn
Dessau (ddp-lsa). Moderne Architektur und Fotografie aus Ungarn ist seit Dienstag im Dessauer Meisterhaus Muche/Schlemmer zu sehen. Die Ausstellung, in der neben Architekturmodellen auch mehr als 100 Schwarzweißfotografien zum ersten Mal in Deutschland gezeigt werden, ist bis zum 10. Dezember geöffnet, wie das Bauhaus mitteilte. Die abgelichteten Bauten der Avantgarde seien zwischen 1927 und 1950 entstanden. Die Schau gebe einen Überblick über die Moderne in Ungarn.
Kulturstaatssekretär Valentin Gramlich sagte laut einem vorab verbreiteten Redemanuskript, ungarische Künstler hätten durch ihr Wirken prägenden Einfluss auf die Entwicklung des Bauhauses gehabt. Der Ungar Maholy-Nagy habe am Bauhaus großes Ansehen genossen. Er gehöre zu jenen Modernen des jungen 20. Jahrhunderts, die sich parallel zu den «klassischen» Künsten mit den technischen Medien Fotografie und Film auseinander setzten.
«Licht und Form - Moderne Architektur und Fotografie in Ungarn 1927 - 1950» ist eine Ausstellung des Ungarischen Architekturmuseums Budapest und des Ungarischen Denkmalamtes. Sie ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
http://www.bauhaus-dessau.de

München: Maler Neo Rauch ist nicht mehr «ideologisch fixiert»
München (ddp). Der Leipziger Malerstar Neo Rauch glaubt nicht an die unbedingte Modernität in der Kunst. «Weil ich leider und Gott sei Dank nicht mehr 25 bin, das heißt also, nicht mehr politisiert und ideologisch fixiert», sagte Rauch der «Süddeutschen Zeitung» (Mittwochausgabe). Das Schöne am Älterwerden sei, dass "einem irgendwann nichts mehr peinlich ist». «Ich glaube, um in der Kunst überhaupt zu etwas Nennenswertem vorzudringen, muss man das Gefühl der Peinlichkeit so schnell wie möglich eliminieren», sagte der 46-Jährige. Das gelte aber nur auf dem Gebiet der Kunst.
Rauch gilt mit seiner großformatigen, gegenständlichen Malerei als erfolgreichster Vertreter der Neuen Leipziger Malerschule. Er wurde 1960 in Leipzig geboren und studierte an der dortigen Hochschule für Grafik und Buchkunst, an der er heute selber lehrt. Im November zeigt das Kunstmuseum Wolfsburg eine Retrospektive seiner Arbeiten, 2007 folgt eine Schau im New Yorker Metropolitan Museum.