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13.9.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Essen: NRW-Theater helfen dem Schauspielhaus Bochum +++ Berlin: Stipendien für Berliner Schriftstller +++ Berlin: Berliner Volksbühne zeigt Schlingensief-Uraufführung +++ Dresden: Christine Hoppe erhält Erich-Ponto-Preis +++ Dresden: Internationale Rilke-Gesellschaft tagt in Dresden +++ Essen: Der Deutsche Theaterpreis «Der Faust» und seine Nominierten


Essen: NRW-Theater helfen dem Schauspielhaus Bochum
Die Nachricht über einen verheerenden Brand im Außenlager des Schauspielhauses Bochum in den Morgenstunden des 12. September 2006 hat die Theaterkollegen in der gesamten Region schwer erschüttert.
Kollegen sagen den Bochumer Kollegen jegliche Unterstützung zu: "Wir helfen, wo wir können und öffnen unseren kompletten Fundus für Euch" erklärte die Geschäftsführung der Theater und Philharmonie Essen GmbH (TUP) schon am Vormittag.
Diesem Hilfsangebot haben sich die anderen öffentlichen Bühnen der Kulturhauptstadt Ruhrgebiet 2010 spontan angeschlossen: Das Theater Dortmund, das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, das Theater Oberhausen, das Theater Hagen, das Theater an der Ruhr Mülheim/Ruhr, das Landestheater Burghofbühne Dinslaken und das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel bieten jegliche Hilfe an.
Nicht nur das Ruhrgebiet zeigt sich solidarisch: Auch das Düsseldorfer Schauspielhaus und die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, die Oper und das Schauspiel Köln sowie die Wuppertaler Bühnen, die Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach, das Theater Aachen, die Städtischen Bühnen Münster, das Rheinische Landestheater Neuss und das Landestheater Detmold werden das Schauspielhaus Bochum nach Möglichkeit unterstützen, damit der Spielbetrieb in Bochum wie geplant am 23. September mit der Eröffnungspremiere (Rosmersholm) beginnen kann.
Das 2500 Quadratmeter große Lager war am Dienstagmorgen in Flammen aufgegangen und brannte bis auf die Außenmauern nieder - Bühnenbilder, Materialien sowie wertvolle Technik war hier gelagert worden. Die Brandursache ist noch unklar.
Quelle: ZDFTheaterkanal
s. auch: http://www.nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid…

Berlin: Stipendien für Berliner Schriftstller
Berliner Schriftsteller können sich noch bis zum 30. September für ein Stipendium der Stiftung Alfred-Döblin-Preis bewerben. Es beeinhaltet neben der kostenlosen Unterkunft im Alfred- Döblin-Haus in Wewelsfleth (Schleswig-Holstein) eine monatliche Unterstützung in Höhe von 1100 Euro, teilte die Stiftung am Dienstag in Berlin mit. Das im Kreis Steinburg gelegene Alfred-Döblin-Haus hat Literaturnobelpreisträger Günter Grass dem Land Berlin zur Förderung von Schriftstellern überlassen. Der deutscher Schriftsteller und Arzt Döblin (1878-1957) schrieb unter anderem den Roman «Berlin Alexanderplatz».

Berlin: Berliner Volksbühne zeigt Schlingensief-Uraufführung
Berlin (ddp). Die Berliner Volksbühne zeigt heute die Uraufführung einer neuen Arbeit von Regisseur Schlingensief mit Schauspielerin Jenny Elvers-Elbertzhagen in der Hauptrolle. Eine «begehbare Installation» nennt Schlingensief seine Aufführung «Kaprow City». Die 34-Jährige wird darin in der Rolle der Lady Diana zu sehen sein. Die Schauspielerin hatte jüngst für ihre Rolle einer verzweifelten Mutter in dem Kinofilm «Knallhart» von Detlev Buck viel Kritikerlob geerntet.
«Kaprow City» wird nach Angaben des Theaters nach mehreren Aufführungen in Berlin in London fortgesetzt, wo Schlingensief einen Film über die letzte Stunde von Lady Di dreht.

Dresden: Christine Hoppe erhält Erich-Ponto-Preis
Dresden (ddp-lsc). Die Schauspielerin Christine Hoppe erhält in diesem Jahr den Erich-Ponto-Preis des Dresdner Staatsschauspiels. Vor allem die Intensität ihrer Darstellung und die Vermittlungsfähigkeit zwischen Bühne und Publikum seien Gründe für ihre Auswahl gewesen, sagte der Vorsitzende des Fördervereins Staatsschauspiel Dresden, Achim Mehlhorn am Dienstag. In insgesamt 53 Rollen war die 37-Jährige am Staatsschauspiel zu sehen. «Sie war und ist Teil des Gesichts dieses Hauses», fügte Intendant Holk Freytag hinzu.
Die Auszeichnung wird am 20. September im Anschluss an die Vorstellung «Wer hat Angst vor Virginia Wolf» im Schauspielhaus verliehen. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert. Derzeit ist Hoppe auch in den Inszenierungen «Der Zauberberg», «Prinz Friedrich von Homburg» und «Faust I» zu erleben.
Hoppe wurde 1968 in Dresden geboren. Sie studierte vier Jahre lang an der Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch» in Berlin. Danach war sie kurzzeitig an den Städtischen Theatern Chemnitz tätig und arbeitet seit 1991 am Staatsschauspiel.
Der Förderverein lobt den Preis in Würdigung und Erinnerung an den langjährigen Schauspieler des Staatsschauspiels und zeitweiligen Generalintendanten der Dresdner Bühnen, Erich Ponto, aus. Der Preis soll herausragende Mitglieder des Ensembles ehren.

Dresden: Internationale Rilke-Gesellschaft tagt in Dresden
Berlin/Dresden (ddp-lsc). Die Internationale Rilke-Gesellschaft tagt ab 20. September fünf Tage lang auf Schloss Eckberg in Dresden. Die zweijährlichen Tagungen fänden stets an einem europäischen Ort statt, der mit dem Dichter Rainer Maria Rilke (1875-1926) in besonderen Zusammenhang zu bringen sei, wie die Gesellschaft am Dienstag in Bern mitteilte. Das Programm der Tagung mit Vorträgen und Exkursionen spiegele Rilkes Verbindungen zu Dresden, ihren Galerien und Persönlichkeiten wider.
Der Österreicher Rilke zählt zu den bedeutendsten Lyrikern deutscher Sprache und verfasste Erzählungen, den Roman «Die Aufzeichnungen» und Aufsätze zu Kunst und Kultur. Die Rilke-Gesellschaft besteht seit 1974 und hat etwa 350 Mitglieder aus 20 Ländern.
http://www.rilke.ch


Essen: Der Deutsche Theaterpreis «Der Faust» und seine Nominierten
Essen (ddp). Der neue Deutsche Theaterpreis «Der Faust» wird am 24. November im Essener Aalto Theater vergeben. Die Auszeichnung ist benannt nach der wohl bekanntesten deutschen Bühnenfigur. Dies soll nach Angaben der Organisatoren deutlich machen, dass vor allem die Arbeit der Schauspieler gewürdigt werden soll. Der nicht dotierte Preis wurde vom Deutschen Bühnenverein, der Kulturstiftung der Länder, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ausgelobt.

Neben George Tabori, der in Essen für sein Lebenswerk ausgezeichnet wird, werden Künstler in acht weiteren Kategorien den Preis erhalten. Die weiteren Gewinner werden erst am 24. November bekannt gegeben.

Für die Auszeichnung nominiert wurden:
-- Beste Regie Schauspiel:
Jürgen Gosch für «Macbeth», Düsseldorfer Schauspielhaus
Volker Lösch für «Die Weber», Staatsschauspiel Dresden
Barbara Wachendorff für «Ich muss gucken, ob ich da bin», Schlosstheater Moers

-- Beste darstellerische Leistung Schauspiel:
Nicole Heesters für die Rolle der Honor in «In allen Ehren«, Kammerspiele Hamburg
Alexander Scheer für die Titelrolle in »Othello«, Hamburger Schauspielhaus
Katharina Schüttler für die Titelrolle in »Hedda Gabler«, Schaubühne Berlin

-- Beste Regie Musiktheater:
Dietrich Hilsdorf für »Jephta«, Theater der Stadt Bonn
Andreas Kriegenburg für »Orpheus und Eurydike«, Theater Magdeburg
Jossi Wieler für »Doktor Faustus«, Staatsoper Stuttgart

-- Beste Sängerdarstellung-Leistung Musiktheater:
Franz Grundheber für die Titelrolle in »Simon Boccanegra«, Staatsoper Hamburg
Evelyn Herlitzius für die Titelrolle in «Salome», Staatsoper Dresden
Nina Stemme für die Rolle der Isolde in «Tristan und Isolde», Bayreuther Festspiele

-- Beste Choreografie:
Tomasz Kajdanski für «Tschaikowski», Landestheater Eisenach
Meg Stuart für «Replacement», Volksbühne Berlin
Stephan Thoss für «Zwischen Mitternacht und Morgen: Schwanensee», Staatstheater Hannover/Aalto Theater Essen

-- Beste darstellerische Leistung Tanz:
Thiago Bordin für Romeo in «Romeo und Julia», Hamburger Staatsoper
Lucia Lacarra für Sophie in «Die silberne Rose», Bayerisches Staatsballett
Marijn Rademaker für seine Solodarbietung in «Äffi», Staatsoper Stuttgart

-- Beste Regie Kinder- und Jugendtheater:
Volker Metzler für «the killer in me is the killer in you my love», Theater Junge Generation Dresden
Rüdiger Pape für «Die Nibelungen», Ömmes & Oimel Köln
Klaus Schumacher für «Mutter Afrika», Deutsches Schauspielhaus Hamburg

-- Beste Ausstattung Kostüm/Bühne:
Olaf Altmann für «Faust», Deutsches Theater Berlin
Katrin Brack für «Iwanow», Volksbühne Berlin
Achim Freyer für «Medée», Nationaltheater Mannheim