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14.10.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Germanisches Nationalmuseum zeigt Aquarelle von Dürer bis Macke +++ Leipziger Bildermuseum präsentiert Klinger als erotischen Künstler


Germanisches Nationalmuseum zeigt Aquarelle von Dürer bis Macke
Nürnberg (ddp-bay). In einer neuen Sonderausstellung widmet sich das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg der Aquarellkunst der vergangenen Jahrhunderte. Das «herbstliche Highlight» erlaube erstmals einen Blick auf viele bisher nie oder nur selten gezeigte «Aquarellschätze» aus der Graphischen Sammlung des Museums, sagte Generaldirektor G. Ulrich Großmann am Dienstag. Die bunte Bilderschau trägt den Titel «In den hellsten Farben» und schlägt den Bogen über rund sechs Jahrhunderte von Albrecht Dürer bis hin zu August Macke.
Einen besonderen Stellenwert unter den über 100 Meisterblättern nimmt eine Folge von acht bisher unbekannten Rheinansichten ein, die der Maler Johann Christian Reinhart im späten 18. Jahrhundert schuf. Die malerische Reise von Mainz nach St. Goar ist eine Aufsehen erregende Neuerwerbung des Museums und wurde zu einem Drittel von der Kulturstiftung der Länder bezuschusst. Die Schau ist bis zum 25. Januar 2004 zu sehen. Danach verschwinden die wertvollen Zeichnungen wieder in der Graphischen Sammlung des Museums, um die lichtempfindlichen Blätter zu schützen und «für die nachfolgenden Generationen zu erhalten», wie Großmann betonte.
http://www.gnm.de

Leipziger Bildermuseum präsentiert Klinger als erotischen Künstler
Leipzig (ddp-lsc). «Erotische Einblicke» in das Werk Max Klingers gewährt von Donnerstag und bis zum 30. November das Museum der bildenden Künste in Leipzig. «Das Thema Erotik und Sinnlichkeit nimmt im Schaffen von Max Klinger eine zentrale Stellung ein», sagte Museumsdirektor Hans-Werner Schmidt am Dienstag in Leipzig. Im Zentrum der Ausstellung stehen die erstmals gezeigten skizzenhaften Zeichnungen Klingers (1857-1920) aus der Sammlung Siegfried Unterberger.
«Das Leipziger Museum der bildenden Künste besitzt die größte und vielfältigste Klingersammlung weltweit», fügte Schmidt hinzu. Die jetzt ausgestellten Skizzen stammten großteils aus den Jahren 1910 bis 1920. Die Sonderschau zeige, dass das letzte Jahrzehnt im Leben Klingers eine Art «sinnlicher Kulminationspunkt» gewesen sein müsse. Die Zeichnungen belegten, dass sich Klinger über die Schamkampagnen seiner Zeit hinwegsetzte, obwohl er die damals als anstößig geltenden Arbeiten unter Verschluss gehalten habe. Mehr als einmal hatten Werke Klingers Skandal und Entrüstung provoziert. Ein Leipziger Stadtführer zum Beispiel bezeichnete Klinger 1906 als «Schrecken der Sittlichkeitsvereine».
Gemälde, Plastiken und Zeichnungen von Max Klinger und seinen Zeitgenossen aus dem Bestand des Leipziger Museums ergänzen die Sonderschau, zu der ein dreisprachiger Katalog erschienen ist. Im nächsten Jahr werden die «Erotischen Einblicke» in Hamburg und Bologna zu sehen sein.
Der aus Südtirol stammende Bauunternehmer, Sammler und Mäzen Siegfried Unterberger, der seit mehr als zehn Jahren beruflich in Leipzig tätig ist, engagiert sich besonders für das Leipziger Bildermuseum. Vor knapp einem Jahr gründete er in Leipzig den Freundeskreis Max Klinger, dem inzwischen 70 Mitglieder angehören.
http://www.leipzig.de/museum_d_bild_kuenste.htm