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Bochum: Positive Bilanz für Ruhrtriennale +++ Luzern: Vorverkauf für Lucerne Festival Piano 2005 beginnt +++ Peking: Wagners „Ring“ zum ersten Mal in China
Bochum: Positive Bilanz für Ruhrtriennale
Bochum (ddp). Die diesjährige Spielzeit der RuhrTriennale ist nachAngaben der Veranstalter ein Erfolg gewesen. Mit rund 70 000 Besuchern in den 120 Vorstellungen sei eine Gesamtauslastung von 82 Prozent erreicht worden, sagte Intendant Jürgen Flimm am Freitag in Bochum. Die erste Spielzeit der zweiten RuhrTriennale 2005 bis 2007 geht am Wochenende mit der «Wild Gospel Night» zu Ende.
Insgesamt führten Flimm und sein Team seit Mitte August 25 Produktionen an 14 Spielorten im gesamten Ruhrgebiet auf, davon 18 als Uraufführungen oder als exklusive Konzertabende. «Wir sind sehr glücklich darüber, dass unser Publikum so zahlreich und neugierig auf das wirklich nicht einfache Programm reagiert hat», sagte Flimm. Er trat in diesem Jahr die Nachfolge von Gérard Mortier an, der die erste RuhrTriennale in den Jahren 2002 bis 2004 geleitet hatte.
Nach Angaben von Festival-Geschäftsführer Jürgen Krings hat es die RuhrTriennale in ihrem vierten Jahr geschafft, sich in der Region und der europäischen Festivallandschaft endgültig fest zu etablieren. Nach dem diesjährigen Themenschwerpunkt «Romantik und Industrialisierung» steht die Triennale-Spielzeit 2006 unter dem Motto «Barock».
Luzern: Vorverkauf für Lucerne Festival Piano 2005 beginnt
Für das Lucerne Festival, Piano 2005, beginnt am kommenden Montag, 17. Oktober, der telefonische Kartenvorverkauf. Zu den Glanzlichtern des Festivals gehören fünf Uraufführungen.
Der amerikanische Pianist Emanuel Ax stellt romantische Balladen von Chopin, Liszt und Brahms ins Zentrum seines Rezitals. Zusätzlich hat Ax aber auch zwei bedeutende zeitgenössische Komponistinnen (Kaija Saariaho und Chen Yi) und einen Komponisten (Aaron Kernis) gebeten, einen aktuellen Beitrag zur Gattung Ballade und seinem spezifischem Programm als Uraufführungen beizusteuern.
Thomas Larcher ist sowohl Pianist als auch Komponist. Die doppelte Berufung hat dazu geführt, dass der Künstler sich besonders für zeitgenössische Klaviermusik einsetzt. In Luzern präsentiert er Uraufführungen eigener Werke und solche der englischen Komponistin Rebecca Saunders. Das Festival beginnt am 22. November.
http://www.lucernefestival.ch
Peking: Wagners „Ring“ zum ersten Mal in China
In China wird zum ersten Mal Richard Wagners «Ring des Nibelungen» aufgeführt. Das Projekt wird von hochkarätigen deutschen Künstlern realisiert. Der Erfolg ist allerdings ungewiss.
«Der Ring des Nibelungen» wird anlässlich des Pekinger Musikfestivals von den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle und dem Staatstheater Nürnberg aufgeführt.
Dabei befinden sich die europäischen Ensembles mit umgekehrten Vorzeichen in einer ähnlichen Situation wie die chinesische Operntruppe, die in Deutschland 2001 eine 19-stündige Aufführung der Kunqu-Oper «Der Päonien-Pavillon» realisierte: Einem Publikum, das über viel Sitzleder verfügen muss, wird ein episches Werk vorgesetzt, mit dessen mythischen und kulturellen Hintergründen es nicht vertraut ist.
Yu Long, der Direktor des Festivals, hat laut einem Bericht des Onlinedienstes Andante aber durchaus Verständnis, wenn das Publikum der 18-stündigen Darbietung nicht durchgehend mit voller Konzentration folgen wird. «Es ist keineswegs schlimm, wenn Zuschauer ab und zu ein Nickerchen machen», zitiert ihn Andante, «das gehört zum wertvollen Erlebnis einer ersten Begegung mit dem \'Ring\'.»