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14.10.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Berlin: Harms will Brisanz und Gratwanderung in der Oper +++ Dresden: «Otello» eröffnet Spielzeit an der Semperoper +++ München: Nagano dirigiert Benefizkonzert des Bundespräsidenten in München


Berlin: Harms will Brisanz und Gratwanderung in der Oper
München (ddp). Die Intendantin der Deutschen Oper Berlin, Kirsten Harms, setzt trotz der umstrittenen Absetzung der Mozart-Oper «Idomeneo» in der neuen Spielzeit nicht auf Gefälligkeit. «Ich als Theatermacherin habe immer solche Spielpläne gemacht, die eine Gratwanderung waren, die viele Risiken eingingen - aber viel gewonnen haben an Diskussion, Akzeptanz, neuen Wegen», sagte die 50-Jährige der «Süddeutschen Zeitung» (Samstagausgabe). «Uns muss es um Freiräume gehen, Stoffe zu machen, auch Handschriften zuzulassen, die kontrovers und extrem sind, die nicht garantieren können, dass sie bei der Premiere ein Erfolg werden», betonte Harms. An ihrem Haus feiert am Sonntag die Oper «Germania» von Alberto Franchetti Premiere.
Harms wiederholte ihre Forderung nach einem neuen, «schlüssigen» Sicherheitskonzept für eine eventuelle Wiederaufnahme des «Idomeneo», der wegen befürchteter islamistischer Proteste aus dem Programm genommen worden war. «Denn ein Opernhaus ist nicht gewappnet gegen terroristische Gewalt. Das sind zwei Dinge, die miteinander nichts zu tun haben», sagte sie.
Ihre Entscheidung verglich die Intendantin mit einem asymmetrischen Krieg. Für künstlerische Fragen und Sicherheitsfragen gebe es keinen gemeinsamen Maßstab, sie seien nicht gegeneinander abzuwägen. «Es war mir vollkommen klar, dass es eine solche Art von Entscheidung ist und keine Entscheidung aus einer diffusen Angst-vor-irgendetwas-Einschätzung», betonte sie.

Dresden: «Otello» eröffnet Spielzeit an der Semperoper
Dresden (ddp-lsc). Mit der Premiere der italienischen Oper «Otello» startet die Dresdner Semperoper heute in ihre neue Spielzeit. Die Inszenierung von Vera Nemirova thematisiere auch die Hurrikans und Flutkatastrophen der vergangenen Jahre in Indien und New Orleans, teilte das Haus mit. Die bulgarische Regisseurin versetze die Handlung des Musikdramas von Verdi in eine große, moderne Hotelanlage.

München: Nagano dirigiert Benefizkonzert des Bundespräsidenten in München
München (ddp-bay). Der neue Bayerische Generalmusikdirektor Kent Nagano dirigiert am Sonntag (18.00 Uhr) im Nationaltheater in München das zweite Benefizkonzert des Bundespräsidenten in diesem Jahr. Auf dem Programm steht ein «Deutsches Stück für Hamlet» des zeitgenössischen Komponisten Wolfgang Rihm, der zur Zeit «composer in residence» an der Bayerischen Staatsoper ist. Nach der Pause erklingt Ludwig van Beethovens 7. Sinfonie. Der Erlös des Konzerts in Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler und seiner Frau geht an die Stiftung «Bündnis für Kinder - gegen Gewalt».
Im Anschluss an das Konzert können alle Gäste an einem Empfang in den Foyers der Staatsoper teilnehmen, zu dem der Bundespräsident und Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) eingeladen haben. Das «Benefizkonzert des Bundespräsidenten» wurde 1988 von Richard von Weizsäcker ins Leben gerufen und fand zunächst immer in Berlin statt. Seit 2006 gibt es die Konzerte zweimal jährlich, reihum in jedem Bundesland. Bayern ist nach Baden-Württemberg die zweite Station in diesem Jahr.


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