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14.11.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Dresden: Deutscher Karikaturenpreis an Gerhard Glück verliehen +++ Hamburg: Jüdische Familie schenkt Kunsthalle Gemälde +++ Chemnitz: Weltgrößte Cranach-Sammlung wird ausgestellt +++ Lübeck: Bild von Modersohn-Becker in der Kunsthalle St. Annen +++ Dresden: Sonderschau zeigt berühmtes Gemälde «Der heilige Sebastian»


Dresden: Deutscher Karikaturenpreis an Gerhard Glück verliehen
Dresden (ddp). Der Kasseler Künstler Gerhard Glück ist am Sonntag in Dresden mit dem Deutschen Karikaturenpreis ausgezeichnet worden. Glück arbeitet für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften. Der zweite Preis ging an den in Berlin lebenden Polen Adam Trepczynski. Der Informatiker und Computerspiel-Entwickler ist seit 2000 nebenberuflich Cartoonist und Illustrator. Der aus Bielefeld stammende Stephan Katz und der in Göttingen geborene Max Goldt (Katz & Goldt) belegten Platz drei. Sie veröffentlichten unter anderem in der «Zeit» und in der «Titanic», wie die Veranstalter am Sonntag mitteilten.
«Zur Sache, Schätzchen!» hieß das Thema des diesjährigen Wettbewerbs um den «Geflügelten Bleistift», zu dem 76 namhafte Karikaturisten insgesamt 400 Arbeiten eingereicht hatten.
Die mit insgesamt 10 000 Euro dotierte Auszeichnung, die von der «Sächsischen Zeitung» verliehen wird, gilt nach Angaben der Veranstalter als einer der bedeutendsten Satirepreise in Deutschland. Die «Sächsische Zeitung» lädt seit dem Jahr 2000 die besten deutschsprachigen Karikaturisten und Cartoonisten zum Wettstreit um den Preis ein.
Ab Montag sind die Karikaturen im Haus der Presse in Dresden zu sehen. Bis zum 15. Januar 2006 stellen die teilnehmenden Künstler aus Deutschland, Österreich, Frankreich und den USA ihre Arbeiten aus.
http://www.deutscherkarikaturenpreis.de

Hamburg: Jüdische Familie schenkt Kunsthalle Gemälde
Hamburg (ddp). Die Hamburger Kunsthalle erhält am Montag ein ungewöhnliches Geschenk. Mitglieder einer aus der Hansestadt stammenden und heute in den USA sowie Kanada lebenden jüdischen Familie übergeben dem Museum ein Gemälde des französischen Malers Auguste Herbin (1882-1960), wie das Haus mitteilte.
Hintergrund der Aktion sind Recherchen der Hamburger Kunsthalle, in deren Ergebnis das verschwundene Bild wieder aufgefunden wurde. Das Gemälde «Der Hafen von Bastia auf Korsika», das Herbin 1907 während seiner impressionistischen Phase geschaffen hatte, war der Familie des bedeutenden Hamburger Architekten Oscar Gerson 1938 von den Nationalsozialisten abgepresst worden. Nach 1945 hatte es ein anderer Eigentümer dann rechtmäßig erworben, seither hatte es sich in Privatbesitz befunden.
Aus moralischen Gründen habe sich der Eigentümer nun jedoch dazu entschlossen, das Gemälde der jüdischen Familie zurückzugeben. Als Reaktion auf diese Geste wiederum entschieden die Gersons, das bedeutende Werk der Hamburger Kunsthalle zu schenken, wie das Museum weiter mitteilte. Am Montag soll das Bild nun im Beisein zahlreicher aus den USA und aus Kanada angereister Mitglieder der Familien Oscar und Hans Gerson an das Haus übergeben werden.

Chemnitz: Weltgrößte Cranach-Sammlung wird ausgestellt
Chemnitz (ddp-lsc). Eine der größten Cranach-Ausstellungen aller Zeiten ist seit gestern in Chemnitz zu sehen. Die Ausstellung erinnert an die Berufung Lucas Cranachs des Älteren als Hofmaler nach Wittenberg vor 500 Jahren. Der größte Teil der 77 Bilder, die bis zum 12. März 2006 in Chemnitz zu sehen sind, stammt aus der Galerie Alte Meister und aus der Rüstkammer der Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden. Zusätzlich werden 17 Arbeiten auf Papier von Pablo Picasso zu Cranach-Themen gezeigt.

Lübeck: Bild von Modersohn-Becker in der Kunsthalle St. Annen
Lübeck (ddp-nrd). Ein lange Zeit im Privatbesitz befindliches Bild von Paula Modersohn-Becker ist seit gestern wieder öffentlich zugänglich. Ein unbekannter Mäzen hatte das Gemälde «Stehender und kniender Mädchenakt vor Sonnenblumen II» gestern der Stadt Lübeck gestiftet. Das in der Kunsthalle St. Annen restaurierte Werk ist dort für vorerst zwei Wochen in der Ausstellung «Exil und Moderne» zu sehen. Anschließend soll das Gemälde dauerhaft im Lübecker Behnhaus ausgestellt werden.
Das Werk hat eine bewegte Geschichte: Es überstand Intrigen, sollte in den 30er Jahren bereits von einem Lübecker Museum gekauft werden. Durch ein höheres Gebot erlangte jedoch ein Zwickauer Zahnarzt den Zuschlag. Anders als zwei andere Bilder der Malerin, die sich in einem Lübecker Museum befanden, entging das Werk dadurch der Bilderverbrennung durch die Nationalsozialisten.

Dresden: Sonderschau zeigt berühmtes Gemälde «Der heilige Sebastian»
Dresden (ddp-lsc). Nach vierjähriger Restaurationszeit ist das berühmte Gemälde «Der heilige Sebastian» von Antonello da Messina ab heute wieder in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister zu sehen. Dem Werk, das als eines der populärsten Aktmotive der Renaissance gilt, ist eine Kabinettsausstellung mit dem Titel «Das restaurierte Meisterwerk» gewidmet, wie die Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden mitteilten.
Die Sonderschau bis 5. Februar 2006 gebe auch Einblick in die Restauration des Gemäldes. Mit Fotos, Röntgen- und Fluoreszenzaufnahmen werden die einzelnen Arbeitsschritte erläutert. Ferner seien weitere Gemälde aus dem Barock und der Renaissance zu sehen, die den Heiligen Sebastian abbilden, darunter Werke von Malern wie Lorenzo Costa oder Annibale Carracci.