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Berlin: Yasmina Reza bekommt «Welt»-Literaturpreis 2005 +++ Rostock: Schenkung erweitert Theaterzettel-Sammlung +++
Berlin: Yasmina Reza bekommt «Welt»-Literaturpreis 2005
Berlin (ddp). Die französische Schriftstellerin Yasmina Reza bekommt für ihr Lebenswerk den Literaturpreis 2005 der Tageszeitung «Die Welt». Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung wird am Montag in Berlin übergeben, wie der Verlag mitteilte. Die Laudatio hält Regisseur Dani Levy («Alles auf Zucker!»).
Die Jury urteilte, Reza zeichne sich aus «durch eine kämpferische Kritik an den Auswüchsen der Spaßgesellschaft, ohne darum das Bedürfnis nach geistreicher Unterhaltung zu vernachlässigen». Die Französin sei einer der wenigen Schriftstellerinnen, «die Literatur noch als sprachliches Kunstwerk ernst nehmen».
Reza wurde 1959 in Paris geboren. Sie studierte zunächst Soziologie und Theaterwissenschaft, bevor sie Schauspielschülerin wurde. Ihr Debüt als Dramatikerin feierte sie 1987 mit dem Stück «Gespräche nach einer Beerdigung». Die Inszenierung brachte ihr den wichtigsten Theaterpreis des Landes, den Prix Molière, und machte sie mit einem Schlag bekannt. Auch ihr zweites Stück, «Reise in den Winter» (1989) bekam den Prix Molière.
Mit dem Stück «Kunst» (1994) wurde Reza zu einer der meistgespielten Theaterautorinnen der Gegenwart. Die Produktion wurde in fast 40 Sprachen übersetzt und rund um den Globus aufgeführt. In Deutschland spielten es bislang rund 100 Theater. Seit Ende der 90er Jahre schreibt die Französin auch Romane. Zu den bekanntesten zählen «Eine Verzweiflung» und «Adam Haberberg».
Der «Welt»-Literaturpreis 2005 wird bereits zum siebten Mal verliehen. Die bisherigen Preisträger sind Bernhard Schlink, Imre Kertész, Pat Barker, Leon de Winter, Jeffrey Eugenides und Amos Oz.
Rostock: Schenkung erweitert Theaterzettel-Sammlung
Rostock (ddp-nrd). Das Rostocker Stadtarchiv erhielt jetzt rund 50 Theaterprogramme aus den Spielzeiten von 1935/36 bis 1939/40. Damit werde eine Lücke in der umfangreichen Rostocker Theaterzettel-Sammlung geschlossen, sagte Stadtarchivar Hans-Werner Bohl. Gerade aus dieser Zeit waren bisher im Stadtarchiv keine Unterlagen vorhanden. Überlassen wurden die Dokumente dem Stadtarchiv von Heinz Niebuhr, einem Rostocker Wirt und passionierten Sammler verschiedenster Zeitdokumente. Die sogenannte Theaterzettel-Sammlung des Stadtarchivs mit etwa 9000 Zetteln, Programmen und Plakaten zur Rostocker Bühne gilt als eine der größten in Deutschland. Ältestes Exemplar ist ein Theaterzettel von 1520.