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Beutekunst: Moskau bestätigt Rückgabe +++ «Usedomer Kunsthaus» - Domizil für einheimische Künstler +++ Chagall-Retrospektive wird im Pariser Grand Palais eröffnet
Beutekunst: Moskau bestätigt Rückgabe
Der russische Kulturminister Michail Schwydkoj hat gestern die beabsichtigte Rückgabe einer im Zweiten Weltkrieg verschleppten Sammlung von Graphiken und Zeichnungen an die Bremer Kunsthalle bestätigt. Die Sammlung falle nicht unter das umstrittene Beutekunst-Gesetz und gelte daher als "illegal ausgeführt". Entsprechend müsse sie an ihren Herkunftsort zurückgegeben werden. Einen Termin nannte der Minister noch nicht.
«Usedomer Kunsthaus» - Domizil für einheimische Künstler
Zinnowitz (ddp-nrd). Das «Usedomer Kunsthaus» hat bereits drei Monate nach seiner Eröffnung einen vollen Ausstellungskalender. Mecklenburg-Vorpommerns jüngste Galerie im Ostseebad Zinnowitz will vor allem Künstlern aus dem Land und dem norddeutschen Raum eine Plattform für professionelle Präsentationen bieten, wie das Malerehepaar Brigitte und Reinhard Meyer mitteilte.
Gegenwärtig werden in der Gründerzeitvilla Bilder und Skulpturen von Hartmut Hornung gezeigt. Beim 1. Usedomer Mai-Salon sollen Werke von Künstlern der Insel vorgestellt werden, die im vergangenen Jahr entstanden. Für Juni wird zu einer langen Nacht der Künste eingeladen. Nachwuchstalente werden im Herbst in der neuen Galerie ausstellen. Höhepunkt des Jahres wird im Dezember eine Schau mit Grafiken von Günter Grass und Armin Müller-Stahl sein.
Chagall-Retrospektive wird im Pariser Grand Palais eröffnet
mdr - Nur wenige Künstler des 20. Jahrhunderts sind so populär geworden wie Marc Chagall (1887-1985). Und doch gibt es Arbeiten des russisch-französischen Malers, die der breiten Öffentlichkeit bislang weniger vertraut sind. Die umfassende Retrospektive wird am Freitag im Pariser Grand Palais eröffnet. Sie trägt den Titel "Chagall connu et inconnu" (Chagall bekannt und unbekannt).
Zu sehen sind bis zum 23. Juni mehr als 180 Gemälde und Zeichnungen, darunter die farbigen Illustrationen zu den Fabeln des französischen Dichters La Fontaine (1621-1695). Sie entstanden in den Exil-Jahren 1922-1930. Mit seinen Gouachen versuchte der aus einer jüdischen Familie stammende Künstler, seiner Wahlheimat Frankreich näher zu kommen. Die Ausstellung setzt ihren Schwerpunkt auf eben diesen französischen, "unbekannten" Chagall.
Weniger bekannt sind auch die Arbeiten aus den Jahren 1948 bis 1960 im letzten Saal der Retropektive. Chagall schuf sie nach seiner Rückkehr aus Amerika, wohin er 1941 vor den deutschen Okkupanten geflohen war. In diesen Jahren wurden seine Farben leuchtender, seine Kompositionen wieder fantastischer. So knüpft er mit dem Gemälde "Paar vor blauer Landschaft", das eine Frau und einen Mann in der Luft schwebend zeigt, an seine russische Zeit an. Das Motiv des fliegenden Paars war schon 1914/1918 eins von Chagalls Lieblingssujets.