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Pulheim: Umstrittenes Synagogen-Kunstprojekt ausgesetzt +++ New York: Bau des 9/11-Denkmals hat begonnen
Pulheim: Umstrittenes Synagogen-Kunstprojekt ausgesetzt
Nach massiver Kritik an der Kunstaktion des Spaniers Santiago Sierra, der am Sonntag Abgase in eine ehemalige Synagoge geleitet hatte, will die deutsche Stadt Pulheim das Projekt aussetzen. Das frühere jüdische Bethaus soll entgegen ursprünglicher Planung am nächsten Sonntag geschlossen bleiben, teilte ein Sprecher der Stadt gestern mit. Der spanische Künstler werde anreisen, um mit den Kritikern unter anderem vom Zentralrat der Juden und der Synagogengemeinde Köln zu sprechen.
Der 39-jährige Spanier leitete die Abgase von sechs Autos in das frühere jüdische Bethaus von Pulheim-Stommeln, um damit auf die "Banalisierung der Erinnerung an den Holocaust" aufmerksam zu machen. Die Aktion, bei der Besucher den Raum mit Gasmaske betreten konnten, sollte jeden Sonntag bis Ende April wiederholt werden.
New York: Bau des 9/11-Denkmals hat begonnen
Rund viereinhalb Jahre nach den Flugzeugattentaten auf das World Trade Center (WTC) in New York haben die Bauarbeiten zu einem Denkmal für die Opfer des 11. September 2001 begonnen. Gestern wurde dafür zunächst herumliegendes Geröll vom Ort des geplanten Mahnmals entfernt. Zwei Wasserbecken sollen dort, wo einst die beiden WTC-Türme standen, an die Terroropfer erinnern.
Das Denkmal mit dem Titel "Reflecting Absence" (Abwesenheit reflektieren) soll außerdem auf insgesamt drei unterirdischen Stockwerken Raum für das Gedenken an die Opfer bieten.
Die mit nur wenig Wasser gefüllten Bassins sollen die Leere darstellen, die durch den Tod der 2.749 Menschen hinterlassen wurde. Ausgewählt wurde der Entwurf des Architekten Michael Arad im Rahmen des größten Architekturwettbewerbs aller Zeiten. Zahlreiche Angehörige der Opfer kritisieren das Denkmal scharf. Sie möchten, dass die heute zu sehenden Original-"Abdrücke" der Zwillingstürme erhalten bleiben.