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Grönemeyer schreibt Musik für BE-Inszenierung +++ Bestsellerautor Howard Fast gestorben +++ Neue Kultur- und Tourismusinitiative startet in Quedlinburg
Grönemeyer schreibt Musik für BE-Inszenierung
Rockstar Herbert Grönemeyer hat Musik zu Georg Büchners "Leonce und Lena" komponiert. Sie wird erstmals im Berliner Ensemble zu hören sein, wo das Stück in der Inszenierung von Robert Wilson am 1. Mai Premiere hat und im gleichen Monat neun Mal auf dem Spielplan steht. Der Vorverkauf beginnt morgen.
Bestsellerautor Howard Fast gestorben
orf - Howard Fast hat fast 80 Bücher publiziert - das erste kam 1933 heraus. Exakt zu zählen ist deshalb so schwer, weil Fast, der am Mittwoch 88-jährig in den USA gestorben ist, auch unter dem Pseudonym E. V. Cunningham Science-Fiction veröffentlichte, dazu zahllose Zeitungs- und Magazinbeiträge, Kurzgeschichten, Theaterstücke, Drehbücher und Gedichte schrieb, die in Sammelbänden erschienen.
Dabei hatte es Fast in vieler Hinsicht viel schwerer gehabt als andere US-Schriftsteller. Er kam aus kleinsten Verhältnissen, war Sohn eines aus der Ukraine eingewanderten jüdischen Arbeiters und einer litauischen Einwanderin, die starb, als er acht Jahre alt war. Mit unterschiedlichsten Gelegenheitsarbeiten schaffte er es, sich in New York durch die High School zu schlagen.
Als er mit 17 seinen ersten Roman "Two Valleys" (Zwei Täler) veröffentlichte, war seine Grundrichtung schon gelegt: Historische oder historisierende Stoffe aus einem linken, später auch oft eindeutig marxistischen Blickwinkel.
Sein erster großer Erfolg war 1937 "The Children" (Die Kinder), zwei Jahre später dann "Conceived in Liberty" (In Freiheit empfangen), 1941 "The Last Frontier" (Die letzte Grenze) über die brutale Dezimierung der US-Indianer. 1943 folgte "Citizen Tom Paine" (Bürger Tom Paine), in dem er den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg kritisch beschrieb. Mit "Freedom Road" (Die Straße der Freiheit) hatte er 1944 in der damaligen Sowjetunion einen Riesenerfolg.
Im selben Jahr trat er der kommunistischen Partei bei. In der McCarthy-Ära wurde er unnachgiebig verfolgt und auch für drei Monate ins Gefängnis geworfen. Sein Name wurde auf die Schwarzen Listen gesetzt, er konnte nur noch in einem selbst gegründeten Verlag publizieren, und rechte Vereinigungen erzwangen die Entfernung seiner Bücher aus den Bibliotheken.
1954 erhielt er den Stalin-Preis. Nach dem 20. Parteitag der KPdSU 1956 äußerte er sich entsetzt über die dort offen gelegten Verbrechen des toten Diktators, brach mit dem Kommunismus und ging nach Hollywood, wo er Drehbücher schrieb. Sein 1951 - noch ganz aus linker Sicht - veröffentlichter historischer Roman "Spartakus" wurde 1959 von Stanley Kubrik mit Kirk Douglas in der Titelrolle verfilmt.
Zu Fasts größten Erfolgen gehörte dann aber in den 70er Jahren die mehrfach fortgesetzte Romanserie "The Immigrants" (Die Einwanderer), die auch erfolgreich fürs Fernsehen dramatisiert wurde. Mit vielen links-liberalen Bezügen wurde darin die Geschichte einer Familie vom Beginn des Jahrhunderts bis über die Vietnam-Ära hinaus nachgezeichnet.
Neue Kultur- und Tourismusinitiative startet in Quedlinburg
Quedlinburg (ddp-lsa). Das neue Kultur- und Tourismus-Projekt «Sachsen-Anhalt und das 18. Jahrhundert» startet heute mit einer Gedenkfeier zum 200. Todestag der Dichter Klopstock und Gleim in Quedlinburg. Dabei soll die Öffentlichkeit auch auf bedeutende Impulsgeber wie Bürger, Winckelmann, Novalis und Bach aufmerksam gemacht werden. Mit dem Festakt im Quedlinburger Schlossmuseum werde der Auftakt zu einer Zeitreise zu den reichen Kulturschätzen des 18. Jahrhunderts in Sachsen-Anhalt gegeben, sagte Museumschef Mühldorfer-Vogt. Das Quedlinburger Klopstock-Museum bereite für die nächsten Wochen Konzerte, literarische Programme und Vorträge vor.