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Musikfans aus aller Welt feierten Bach in Leipzig +++ Dresdner Musikfestspiele 2002 - Sehnsucht und Abschied +++ "Laky" mit neuen Kinderliedern auf Tour im Nordosten

Musikfans aus aller Welt feierten Bach in Leipzig
Das Leipziger Bachfest hat sich in diesem Jahr mit der Frage beschäftigt, welchen Einfluss die französische Musik auf das Schaffen des berühmten Komponisten hatte. Dazu standen siebzig Veranstaltungen auf dem Programm, die keineswegs nur barock waren - auch Jazzabende und ein Open Air begeisterten das Publikum.
Mit einem Konzert in der Thomaskirche ist am Sonntagabend das Leipziger Bachfest 2002 zu Ende gegangen. Die Veranstalter werteten das Festival als Erfolg, mussten aber einräumen, dass sich die Erwartungen mit 38.000 Besuchern nicht vollständig erfüllten. Ursprünglich hatten sie mit zweitausend Gästen mehr gerechnet. Drei Viertel der Festivalgäste kommen nach wie vor von außerhalb, ein Großteil aus dem Ausland. Bach-Archiv-Geschäftsführer Heß sprach von einem ungebrochenen Interesse. Aus seiner Sicht bewährte sich die Entscheidung, das Festival in diesem Jahr erstmals von vier auf zehn Tage zu verlängern. Künftig müsse aber schon früher mit der Werbung begonnen werden.
Die 70 Veranstaltungen des Bachfestes standen in diesem Jahr unter dem Motto "Bach und die französische Musik". Als künstlerische Höhepunkte wertete Heß das vom Publikum umjubelte Pasticcio von Lully-Opern "Les Divertissements de Versailles" mit "Les Arts Florissants" unter Leitung von William Christie und die Aufführung der großen Motetten von Michel-Richard de Lalande mit mehreren französischen Ensembles. Zahlreiche Konzerte wie beispielsweise das Crossover "Bach now!", bei dem der Thomanerchor gemeinsam mit dem Jazzpianisten Joachim Kühn aufgetreten war, waren ausverkauft.
Beim traditionellen Open Air am Sonnabend erlebte das Festival seinen Höhepunkt Mehr als 8000 Musikfans aus aller Welt haben am Samstagabend das traditionelle Open-Air-Spektakel des Bachfestes erlebt. Es erklang Musik von Johann Sebastian Bach klassisch pur bis frei improvisiert vorgetragen. "Ein schöner Erfolg, zumal auch das Wetter mitgespielt hat", sagte Organisator Bernhard Heß. Musikalisch mit von der Partie waren Superstar Charlie Mariano (Saxophon), Johannes Schenk & Friends, die fünf Stimmwunder des Ensembles Mosaïque, das Gitarren-Trio Christian Rover mit einem für diesen Abend konzipierten Programm, das Leipziger Barockorchester um Konzertmeisterin Constanze Beyer und die äußerst vitale LeipzigBigBand unter Leitung von Frank Nowicky und mit einzigartigen Arrangements von David Timm. Bis nach Mitternacht erklatschte sich das Publikum Zugaben. Bereits im vergangenen Jahr feierten 8000 Musikfans "Bach on Air".
Die Zukunft der Bachfeste Das Bach-Archiv organisiert die Konzertreihe seit mittlerweile vier Jahren im Auftrag der Stadt. Trotzdem wird etwa die Hälfte des Budgets von 1,25 Millionen Euro über Sponsorengelder finanziert. Der städtische Zuschuss beträgt derzeit 600.000 Euro. Kulturdezernent Girardet will das Musikfestival künftig stärker von Bund und Land fördern lassen und versichert, dass sich die Stadt nicht noch weiter aus der Finanzierung zurückzieht. Die Veranstalter sind jedoch mit der fehlenden Planungssicherheit unzufrieden. Sie verweisen darauf, dass dadurch das Programm in Mitleidenschaft gezogen wird, wie es auch in diesem Jahr der Fall gewesen sei. Künftig soll die Pflege des Bachschen Erbes auch durch eine Chorherrenstiftung gefördert werden. Wer Chorherr werden will, muss mindestens 50.000 Euro einzahlen.
Motto 2003: "Bach in Leipzig - Zwischen Tradition und Neubeginn" Der fünfte Jahrgang des Festivals soll unter dem Titel "Bach in Leipzig - Zwischen Tradition und Neubeginn" stehen. Dabei geht es um die Leipziger Zeit des Barockkomponisten und den Anfang des bürgerlichen Musiklebens in der Stadt. Außerdem wird es einen organisatorischen Neubeginn geben: Der bisherige künstlerische Leiter, Thomaskantor Biller, erhält zusätzliche Unterstützung. An seiner Seite werden der Direktor des Bach-Archivs, Wolff, und der frühere Intendant der Berliner Philharmoniker, Weingarten, stehen. Zahlreiche prominente Interpreten haben bereits zugesagt: So stehen beispielsweise Ton Koopman, Philipp Herreweghe, Gustav Leonhard und Christian Tetzlaff auf der Gästeliste.

Dresdner Musikfestspiele 2002 - Sehnsucht und Abschied
Vom 16. Mai bis zum 9. Juni 2002 finden unter der Leitung des Intendanten Torsten Mosgraber an 25 Tagen die 25. Dresdner Musikfestspiele statt. In 80 Veranstaltungen - darunter 48 Eigenveranstaltungen - wird das Jahrgangsthema "Sehnsucht und Abschied" reflektiert. Neben Konzerten mit Musik aus den Bereichen Klassik, Neuer Musik, Jazz, Weltmusik und Crossover sind Operngastspiele, Aufführungen mit Film-Live-Musik und zwei Tanztheater-Produktionen, wovon eines ein Auftragswerk der Dresdner Musikfestspiele ist, geplant. Außerdem bringen sich Dresdner Kulturinstitutionen mit Eigenveranstaltungen ein, die sich direkt auf das Thema der Dresdner Musikfestspiele beziehen. Ca. 120.000 Besucher werden zu den 25. Dresdner Musikfestspielen erwartet.
Im Zentrum der 25. Dresdner Musikfestspiele, die sich dem Thema "Sehnsucht und Abschied" widmen, steht der Mensch. Dessen Wünsche, Hoffnungen und Bedürfnisse werden in unserer "globalisierten" Welt nur noch selten thematisiert. Kunst und Kultur bieten dem Einzelnen eine selten gewordene Möglichkeit, sich individuell auszudrücken und Emotionen zu erregen.
In 80 Veranstaltungen begeben sich Künstler aus allen Kontinenten auf eine Entdeckungsreise in die Innenwelten des Menschen. Gemeinsam mit den Besuchern spüren sie die Gefühle von Sehnsucht und Abschied, von der Macht des Übersinnlichen und der Sehnsucht nach der Ferne auf. Von der Sehnsucht nach Gott erzählen die Veranstaltungen von Ensembles aus verschiedenen Kulturen: Barocke Kantaten aus Deutschland werden ebenso erklingen wie eine Liturgie buddhistischer Mönche aus Japan und die von einem rasanten Tanz begleiteten religiösen Gesänge islamischer Derwische aus Damaskus. Mythen und Märchen bilden einen weiteren Schwerpunkt der kommenden Festspiele. So begegnet man mit Orpheus und Faust zu Legenden gewordenen mythischen Gestalten, die das künstlerische Schaffen von Monteverdi über Gluck bis in die Gegenwart inspirierten. Erstmalig sind bei den Dresdner Musikfestspielen Stummfilme - die "Märchen" der Neuzeit - mit Live-Musik zu erleben.
Dem Gesang und den unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten der menschlichen Stimme widmet sich die Reihe "Lieder der Sehnsucht". Außerdem reflektieren mehrere Veranstaltungen die jahrhundertealte Sehnsucht und Faszination nach dem fernen Asien. Das international renommierte Cloud Gate Dance Theatre aus Taiwan gastiert mit seiner poetischen Choreografie "Moon Water", in der das Bewegungssystem T\'ai Chi mit einer modernen Tanzsprache kombiniert wird. Dem Abschied widmen die Dresdner Musikfestspiele symbolisch ihre Abschlussveranstaltung: Mit Mozarts Requiem erklingt in der Kreuzkirche die wohl sagenumwobenste Totenmesse der Musikgeschichte.

"Laky" mit neuen Kinderliedern auf Tour im Nordosten
Stralsund/Greifswald (ddp-nrd). Mit einem "Kinder- und Familienmusiktheater wird der Sänger und Liedermacher Reinhard "Laky" Lakomy im Juni in Vorpommern gastieren. Geplant seien Konzerte in Stralsund und Greifswald, teilte die Musikorganisation Tom Wielgohs am Dienstag in Berlin mit.
Mit dabei sein werde auch die Künstlerin Carmen Hatschi, mit der "Laky" im Dezember vergangenen Jahres die CD "Traumzauberbaum 2" herausgegeben hat. Bei der Scheide handelt es sich um die Fortsetzung der für Kinder erstellten Liedersammlung "Traumzauberbaum", die Lakomy zusammen mit Monika Ehrhardt vor 20 Jahren produziert hatte. Die Geschichtenlieder waren seinerzeit in Millionenauflage abgesetzt und in meist ausverkauften Theater- und Konzerthäusern aufgeführt worden. Karten für die Konzerte können unter den Rufnummern 03831/2646124 und 03834/5722224 bestellt werden.

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