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Berlin: Archäologen sehen Kulturgüter im Irak in höchster Gefahr +++ Bonn: Kunst- und Ausstellungshalle zeigt Tutanchamuns Schätze +++ Bonn: Thraker-Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle
Berlin: Archäologen sehen Kulturgüter im Irak in höchster Gefahr
Berlin (ddp). Deutsche Archäologen warnen eindringlich vor einer Kulturzerstörung im Irak. Tausende Raubgräber machten sich über die Überreste einstiger Großstädte aus der Zeit der Sumerer und Babylonier her, schreibt die Wochenzeitung «Die Zeit». «Rund 130 solcher Städte werden im Moment durchwühlt», sagte die wissenschaftliche Direktorin der Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI), Margarete van Ess, dem Blatt.
Walter Sommerfeld, Professor für Altorientalistik an der Universität Marburg, berichtete, dass aus Isin eine «richtige Mondlandschaft» geworden sei. Was er im Südirak gesehen habe, halte er für «Kulturzerstörung von der Kategorie des Mongolensturms». Unter den Augen der Besatzungsmächte gehe die Plünderung des altorientalischen Weltkulturerbes weiter.
Bonn: Kunst- und Ausstellungshalle zeigt Tutanchamuns Schätze
Bonn (ddp). Die Schätze der Grabkammer des legendären Pharaos Tutanchamun sind ab 4. November in Deutschland zu sehen. Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn ist nach dem Antikenmuseum in Basel die zweite Station in Europa. Die Schau «Das goldene Jenseits. Tutanchamun. Grabschätze aus dem Tal der Könige» ist den Angaben zufolge bis zum 1. Mai 2005 zu sehen.
Im Zentrum stehen 50 der bedeutendsten Funde aus dem Grab des Tutanchamun. Ihnen werden Fotos von Howard Carter aus dem Jahr 1933 gegenübergestellt. Sie illustrieren den Zustand des Grabes bei der erstmaligen Öffnung. Zu den herausragendsten Stücken zählt das Diadem des Tutanchamun.
70 weitere «auserlesene» Stücke aus dem Tal der Könige und den umliegenden Tempeln stellen den Kontext zur Geschichte und Grabausstattung der 18. Dynastie (1555-1305 v. Chr.) her. Die Prunkstücke stammen nach Angaben der Kunsthalle aus der Zeitspanne von 1427 bis 1323 v. Chr. Eine farbige Rekonstruktion der Grabkammer vertiefe den Einblick in das «goldene Jenseits der Pharaonen».
Bonn: Thraker-Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle
Bonn (ddp). Kultur und Geschichte der Thraker stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung, die die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland ab 23. Juli in Bonn zeigt. Mit etwa 1000 Objekten stelle die Schau die außerordentliche Qualität von Kunst und Kunsthandwerk der Thraker vor, teilte die Stadt Bonn am Mittwoch mit.
Die Thraker, eines der ältesten und größten indoeuropäischen Völker, besiedelten Südosteuropa und Teile von Kleinasien. Kernland ist das heutige Bulgarien. Zu sehen sind die spektakulärsten Funde aus bulgarischen Museen, rituelle Gaben an die Götter und Grabbeigaben von Königen und Fürsten, darunter die Goldschätze von Varna, Valeitran, Panagjuriste und Rogozen. Ein besonderer Höhepunkt sind die erst vor wenigen Jahren entdeckten Wandgemälde aus der Grabkammer von Aleksandrovo aus dem 4. Jahrhundert vor Christus, die in dieser Ausstellung zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Ausstellung wird bis 28. November gezeigt.