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Magdeburg: Aus für Förderpreis «Junge bildende Kunst»+++ Tübingen: Kunsthalle zeigt Werke von Franz Gertsch +++ Potsdam: Architekturbuch zum Kulturlandjahr 2006 erschienen +++ Berlin: Museum für Islamische Kunst zeigt Meisterwerke in Tinte und Gold +++ Münnerstadt: Picasso-Ausstellung mit 111 grafischen Werken
Magdeburg: Aus für Förderpreis «Junge bildende Kunst»
Magdeburg (ddp-lsa). Die Stiftung Kunst und Kultur der Magdeburger Stadtsparkasse wird ihren Förderpreis für «Junge bildende Kunst» nicht mehr ausloben. Nach zehn Jahren kündigte Vorstand Jens Eckhardt am Donnerstagabend das Ende des Projektes an. Künftig sollten die Mittel dafür in den Ankauf von zeitgenössischen Kunstwerken fließen, sagte er. Bilder, Plastiken oder Installationen würden unter anderem dem Kunstmuseum der Landeshauptstadt als Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt.
Der Kunstpreis war in diesem Jahr zum zehnten Mal vergeben worden. Als Preisträgerin hatte die Jury die in Hannover lebende koreanische Künstlerin Joung-A Lee ausgewählt. Sie erhält vom Herbst an für ein Jahr ein monatliches Stipendium von 1000 Euro sowie ein Atelier und eine Wohnung in Magdeburg. Ihre Arbeiten werden mit denen der anderen Endrundenteilnehmer seit Freitag bis zum 18. August im Hauptgebäude der Magdeburger Stadtsparkasse gezeigt.
Insgesamt 160 Künstler bewarben sich für den Förderpreis 2006, der ein großes internationales Renommee besitzt. Sie kamen beispielsweise aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz, den USA, Kanada, Schweden, Luxemburg, Österreich und den Niederlanden. Seit ihrer Gründung 1997 vergab die Kunststiftung der Magdeburger Sparkasse 14 Förderpreise. In den ersten vier Jahren erhielten jeweils zwei Künstler ein Stipendium und einen Arbeitsaufenthalt. Das Stiftungsvermögen beträgt zurzeit mehr als 2,71 Millionen Euro.
http://www.kunststiftung-magdeburg.de
Tübingen: Kunsthalle zeigt Werke von Franz Gertsch
Tübingen (ddp). Mit der Ausstellung «Franz Gertsch – Die Retrospektive» stellt die Kunsthalle Tübingen ab Samstag das Werk eines der bekanntesten Schweizer Künstlers der Gegenwart vor. Bis 1. Oktober sind 20 großformatige Gemälde sowie mehrere Holzschnitte von Gertsch zu sehen, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Der 1930 geborene Künstler ist vor allem für seine hyperrealistische Malerei bekannt. In den 70er Jahren gehörten Künstlerkollegen aus der Hippie-Ära und die Rocklegende Patti Smith zu seinen Motiven. Seit den 90er Jahren beschäftigt er sich insbesondere mit der Darstellung von Natur. 1972 war Gertsch bei der documenta 5 in Kassel vertreten, 1999 und 2003 bei der Biennale in Venedig.
http://www.kunsthalle-tuebingen.de
Potsdam: Architekturbuch zum Kulturlandjahr 2006 erschienen
Potsdam (ddp-lbg). Zur diesjährigen Kulturland-Kampagne in Brandenburg unter dem Motto «Horizonte. Kulturland Brandenburg 2006 - Baukultur» ist jetzt ein Begleitbuch erschienen. Das Buch «Abbruch, Umbruch, Aufbruch. Regionale Baukultur in Brandenburg» zeige, dass die Baukultur der Mark nicht nur von preußischen Schlössern und Klöstern geprägt worden sei, sagte die Vorstandsvorsitzende von «Kulturland Brandenburg», Brigitte Faber-Schmidt, am Donnerstag in Potsdam.
Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) betonte: «Diese Publikation macht auch Widersprüche deutlich, vor allem jene, die durch Stadtumbau und demographische Entwicklungen entstehen.» Infrastrukturminister Frank Szymanski (SPD) ergänzte: «Die Geschwindigkeit der Wandlung und der Brüche hat in allen Bereichen unserer Gesellschaft zugenommen. Die Baukultur ist dafür auch ein Indikator».
Das Buch beschreibt und zeigt unter anderem den Uhrenturm in Wittenberge, Sanierungen diverser Häuser und Straßen sowie die Hochschulbibliothek in Cottbus. Sie wurde Anfang Juli vom Bibliotheksverband zur «Bibliothek des Jahres 2006» gewählt. Das habe natürlich auch mit der Architektur zu tun, sagte Wanka.
Alle Fotos in «Abbruch, Umbruch, Aufbruch» sind von Jürgen Hohmuth, der seine Bilder meist aus einem Zeppelin heraus schießt. Das Begleitbuch ist im Verlag Koehler&Amelang erschienen und kostet 16,90 Euro.
Berlin: Museum für Islamische Kunst zeigt Meisterwerke in Tinte und Gold
Berlin (ddp-bln). Im Museum für Islamische Kunst sind ab Freitag kalligraphische Meisterwerke zu sehen. Die Ausstellung «Tinte und Gold» zeige mehr als 25 orientalische Handschriften und Buchilluminationen auf Pergament und Papier, sagte Museumsdirektor Claus-Peter Haase am Donnerstag. Sie stammten aus der Zeit zwischen 700 und 1550 nach Christus und repräsentierten Regionen von Marokko bis Zentralasien. Ermöglicht habe die Schau der Londoner Galerist Sam Fogg.
Fogg sagte, die Schönheit islamischer Kalligraphie sei unvergleichlich. Sie spiegele die Verschiedenartigkeit von Kulturen und Perioden wider. Betrachter müssten nicht des Arabischen mächtig sein, um das zu erkennen. Die Schriften weckten zudem teilweise Assoziationen zu Architektur oder Musik.
Zu den Höhepunkten der Ausstellung gehört ein Blatt aus dem berühmten «Blauen Koran». Auch ein Blatt eines ganz in Gold geschriebenen Korans sowie ein Doppelblatt aus dem «Koran der Amme», das durch seine opulente Schrift besticht, zählen dazu.
Die Schau ist bis 31. August im Museum für Islamische Kunst im Pergamonmuseum auf der Museumsinsel in Mitte zu sehen. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 18.00 Uhr, donnerstags bis 22.00 Uhr. Der Eintritt kostet acht Euro, ermäßigt vier Euro. Ein Katalog in englischer Sprache mit dem Titel «Ink and Gold» von Marcus Fraser und Will Kwiatkowski ist im Museumsshop und im Buchhandel erhältlich.
Münnerstadt: Picasso-Ausstellung mit 111 grafischen Werken
Münnerstadt (ddp). 111 Werke von Pablo Picasso sind ab Freitag im unterfränkischen Münnerstadt zu sehen. Die Ausstellung anlässlich des 125. Geburtstags des genialen Künstlers präsentiert 61 Exponate aus dem Zyklus «Le Gout du Bonheur», 31 Werke aus den «Geschichten ohne Liebe», 15 Exponate aus «Die doppelte Flöte» , 3 Werke aus der Serie «TOROS» sowie das Bild «Junge dem Lamm».
Geschaffen wurden die Grafiken zwischen den dreißiger und späten sechziger Jahren, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Sie zeigen die für Picasso typische Mixtur verschiedener Techniken von der Lithografie und Radierung über Linoleum- und Holzschnitt bis zu Aquatinta und Grafik.
Der geschäftsleitende Beamte des 8200-Einwohner-Städtchens, Bernhard Eckert, zeigte sich im ddp-Gespräch sehr zufrieden, dass es gelungen ist, eine derart hochkarätige Ausstellung nach Unterfranken zu holen. Man habe dabei mit einer großen Schweizer Galerie zusammengearbeitet. Zugleich verwies Eckert darauf, dass Münnerstadt bereits in den vergangenen Jahren bedeutende Ausstellungen mit Werken von Goya, Dalí und Hundertwasser beherbergt hat.
Die Picasso-Ausstellung ist bis 10. September in der «Alten Aula» zu sehen. Die Öffnungszeiten sind täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr, mittwochs bis 21.00 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene fünf Euro.