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Berlin: Preise des «Autorinnenforums» vergeben +++ Peter Stein fühlt sich von Deutschland «ins Aus gestellt» +++ Naumann hält Laudatio auf Esterhazy bei Friedenspreis-Verleihung


Berlin: Preise des «Autorinnenforums» vergeben
Berlin (ddp-bln). Die Preisträgerinnen des «Autorinnenforums Berlin-Rheinsberg» stehen fest. Das Preisgeld von insgesamt 5000 Euro geht an Odile Kennel, Kerstin Kugler, Inka Bialy und Christine Thiemt, sagte eine Sprecherin des Forums am Mittwoch in Berlin. Die vier Preisträgerinnen wurden aus insgesamt 421 Einsendungen ausgewählt. Eingeladen waren deutschsprachige Autorinnen, sich mit einem Text zum Thema «Mitgift» zu bewerben.
Die Übergabe der Preise findet während der öffentlichen Auftaktveranstaltung des Autorinnenforums am 18. September im Kesselhaus in der Kulturbrauerei in Berlin statt. An diesem Abend werden die Preisträgerinnen ihre prämierten Texte lesen. Außerdem diskutieren Autorinnen und Vertreterinnen literarischer Institutionen das Thema «Jede ihr eigenes Label? - Autorinnen und der Markt».
In der Zeit vom 18. bis 22. September 2004 treffen sich über 80 Schriftstellerinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, um an Textwerkstätten, Lesungen, Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen teilzunehmen. Das diesjährige Autorinnenforum unter dem Titel «SchriftWechsel» will Verbindungslinien und Brüche zwischen verschiedenen Generationen von Schriftstellerinnen zum Thema machen.

Peter Stein fühlt sich von Deutschland «ins Aus gestellt»
Berlin (ddp). Regisseur Peter Stein fühlt sich von den deutschen Theaterschaffenden «ins Aus gestellt». Der gebürtige Berliner, der inzwischen in Italien lebt, sagte der Zeitung «Die Zeit», er habe «keine Chance in Deutschland zu arbeiten». Er sei davon abhängig, dass man ihm Produktionsmittel zur Verfügung stelle und das sei in Deutschland nicht möglich, weil sich von den Theaterleuten hier niemand für ihn interessiere.
Stein kritisierte zugleich die deutsche Theaterlandschaft. Das «hysterische Aufgeregtheitstheater» sei unwahr, weil es sich nicht auf die konkreten Gegebenheiten der Gesellschaft beziehe. «Die jungen Regisseure beschäftigen sich nur mit Drogenabhängigen, Pennern und Halbverrückten, und selber kaufen sie dauernd Armani-Hosen und gehen in den Duty-free-Shop», klagte Stein.

Naumann hält Laudatio auf Esterhazy bei Friedenspreis-Verleihung
Berlin (ddp). «Zeit»-Herausgeber Michael Naumann wird die Laudatio auf den ungarischen Schriftsteller Peter Esterhazy halten, der in diesem Jahr den Friedenspreises des Deutschen Buchhandels erhält. Das teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Mittwoch in Frankfurt am Main mit. Die Auszeichnung wird dem Autor am 10. Oktober in der Frankfurter Paulskirche verliehen.
Mit Esterhazy ehrt der Börsenverein einen Schriftsteller, «der als eine weithin vernehmbare Stimme der Nachgeborenen die Zerstörung des Menschen durch Terror und Gewalt und seine Wiederauferstehung in Trauer und Ironie gestaltet», heißt es in der Begründung des Stiftungsrates Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zu seinen wichtigsten Werken gehört der preisgekrönte Roman «Harmonia Caelestis» (2000) über die Geschichte der Familie Esterhazy.