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15.09: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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+++ Neuer Rekord - 650 000 Kunstinteressierte besuchten Documenta +++ Internationale Kulturwoche auf Rügen eröffnet +++ Stoiber und Rau eröffnen Münchner Pinakothek der Moderne +++

Neuer Rekord - 650 000 Kunstinteressierte besuchten Documenta 11 Kassel (ddp-swe). Mit einem neuen Besucherrekord hat sich die Documenta11 in Kassel am Sonntag von der Kunstwelt verabschiedet. Nach Angaben der Organisatoren kamen in den 100 Tagen seit der Eröffnung Anfang Juni 650 000 zahlende Gäste. Das waren knapp 20 000 mehr als bei der Vorgänger-Documenta im Jahr 1997. Der künstlerische Leiter der Ausstellung, Okwui Enwezor, seine sechs Co-Kuratoren und Documenta-Geschäftsführer Bernd Leifeld betonten, die Ausstellung habe die eigenen Erwartungen «in vielfacher Hinsicht übertroffen». Das Interesse an der Schau und die von ihr ausgelösten Diskussionen zeigt sich nach Ansicht der Macher nicht nur in den besten Besucherzahlen, die es je gab, sondern auch in der Berichterstattung von fast 15 000 Journalisten. Auch kurz vor Ende der Ausstellung sei noch intensiv über einzelne Kunstprojekte und über die Auswirkungen der Documenta auf die zeitgenössische Kunst debattiert worden, hieß es.
Enwezor und seine Mitstreiter bekräftigten zum Abschluss noch einmal ihre zentralen Anliegen. Kurator Carlos Basualdo sagte, Ziel der Ausstellung sei es unter anderem gewesen, Kunst als «autonome Praxis» grundlegend zu hinterfragen und eine «neue Topologie» zu definieren. Die Auseinandersetzung darum gehe auch nach Ende der Schau weiter. Kurator Mark Nash sieht die Documenta am Beginn ihres «zweiten Lebens». Enwezor wies noch einmal auf die Auseinandersetzung mit dem postkolonialen Denken hin, von dem sich einige Kritiker noch immer nicht gelöst hätten. Erstmals bei einer Documenta kam ein Drittel der Besucher aus dem Ausland nach Kassel. Nach den Worten von Co-Kuratorin Ute Meta Bauer ist dies darauf zurückzuführen, dass bei dieser Documenta sehr viel mehr Künstler aus dem nicht-westlichen Teil der Erde vertreten waren als bei den früheren Ausstellungen. Zum anderen hätten auch die weltweiten Plattformen im Vorfeld ihre Wirkung gezeigt. Gut angenommen wurde nach Erkenntnissen der Documenta-Macher die Internet-Präsenz, der Katalog und das Angebot des Besucherdienstes mit insgesamt 14 500 Führungen. Die positive Bilanz der Ausstellung sehen Enwezor und seine Kollegen durch ein Forschungsprojekt der Universität Kassel bestätigt, dass die Besucher nach ihrer Meinung befragte. Danach bewerteten mehr als zwei Drittel der Gäste die Ausstellung mit «gut» oder «sehr gut». (Internet: http://www.documenta.de)

Internationale Kulturwoche auf Rügen eröffnet
Binz (ddp-nrd). Die Insel Rügen präsentiert sich seit Sonntag als kulturelles Zentrum des Ostseeraums. Am Abend wurde im Jagdschloss Granitz die Internationale Kulturwoche der «Vier Ecken der Südlichen Ostsee» eröffnet. Bis zum nächsten Sonntag stellen sich Künstler aus Polen, Schweden und Deutschland in Konzerten und Ausstellungen vor, wie der Landkreis Rügen mitteilte. Im Jagdschloss Granitz ist seit Sonntag eine Ausstellung der schwedischen Malerin Christiane George und des polnischen Künstlers Tadeusz Zielinski zu sehen. In Bergen gibt es eine Fotoausstellung über Szczecin, und im Schlosshotel Ralswiek werden Skulpturen von Pekka Sarnus aus Schweden gezeigt. Am Montag beweisen Musikschulen aus dem schwedischen Svedala und von der Insel Rügen im Theater Putbus ihr Können. Am kommenden Samstag laden die Veranstalter zu einem Bluesfest in Putbus und einem Ostseetöpfermarkt in Zirkow ein. Kinder der Kunstwerkstatt der Musikschule Rügen werden nach Skudrup in Schweden fahren. Dort bauen sie eine Ausstellung mit ihren Werken auf und verbringen eine «Kunstnacht» mit schwedischen Künstlern. Die Kulturwoche ist ein Projekt der Regionen Rügen, Bornholm (Dänemark), Skane (Schweden) und Swinoujscie (Polen). Sie soll den Künstleraustausch fördern und dabei helfen, ein Künstlernetzwerk im Ostseeraum aufzubauen.

Stoiber und Rau eröffnen Münchner Pinakothek der Moderne
München (ddp). Die Münchner Pinakothek der Moderne wird am Montag mit einem Staatsakt eröffnet. Der bayerische Ministerpräsident und Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) und Bundespräsident Johannes Rau haben ihr Kommen zugesagt. Das von Stararchitekt Stephan Braunfels konzipierte Sichtbeton-Gebäude in unmittelbarer Nähe von Alter und Neuer Pinakothek präsentiert sich als eines der weltweit größten Museen für zeitgenössische Kunst. Es vereinigt vier bedeutende Sammlungen erstmals unter einem Dach. Hauptwerke der klassischen Moderne von Max Beckmann, Pablo Picasso und Joseph Beuys bis hin zu Andy Warhol bilden einen Schwerpunkt. Außerdem sind umfangreiche Sammlungen von Architektur, Design und Graphik zu sehen. Am Dienstag öffnet der neue Kunsttempel seine Pforten für die Öffentlichkeit. In der Eröffnungswoche ist die Pinakothek der Moderne bei freiem Eintritt von 10.00 bis 23.00 Uhr geöffnet. (Im Internet: http://www.pinakothek-der-moderne.de)
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