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13. Kinofest in Lünen +++ Blick in das Kino der Zukunft - Einzigartige Ausstellung im ZKM +++ Marburger Kamerapreis 2003 geht an Niederländer Robby Müller +++ Belgisch-niederländisch-deutsche Filmtage in Hückelhoven
13. Kinofest in Lünen
Lünen (ddp-nrw). Mit einer Doppelaufführung ist am Donnerstagabend der Startschuss für das 13. Kinofest Lünen gefallen. In dem neu eröffneten Kino «Cineworld» wurden «Elefantenherz» von Züli Aladag und der Dokumentarfilm «Bellaria» von Douglas Wolfsperger gezeigt. Bis zum Sonntag konkurrieren insgesamt neun deutsche Filme um «Lüdia», den mit 7500 Euro dotierten Filmpreis der Stadt Lünen. Wer den Preis erringt, entscheidet das Publikum.
«Wir freuen uns vor allem darüber, dass wir in diesem Jahr erstmals in einem größeren Kino unser Festival präsentieren können», sagte Leiterin Ute Teigler. Die Platzzahl konnte in dem Neubau um rund 200 auf 500 ausgebaut werden. Bis zu 7000 Besucher und Zuschauer werden bis zum Wochenende erwartet. Neben den Wettbewerbsfilmen gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Kurzfilmnacht, Partys und einem Hexenfest, bei dem sich vor allem die kleineren Gäste wie «Bibi Blocksberg» verkleiden können. Mit dem Filmland Niederlande befasst sich zudem einer von mehreren Workshops.
Vor allem die persönliche Atmosphäre des Festivals und die Chance, ihre Filme einem «normalen» Publikum vorzuführen - das sei es, was die Filmschaffenden in jedem November in die westfälische Provinz lockt, erklärte Teigler. Auch in diesem Jahr haben sich prominente deutsche Schauspieler angesagt: So wollen neben Dauergästen wie Peter Lohmeyer und Joachim Król auch Manfred Zapatka, Nicolette Krebitz oder Moritz Bleibtreu kommen.
In diesem Jahr wolle das Festival wieder zeigen, wie groß die Bandbreite des deutschen Kinos ist. «Leider hat es der deutsche und europäische Film auf Grund der US-amerikanischen Dominanz aber schwer, sich im Kino durchzusetzen. Oft brauchen deutsche Filme etwas mehr Zeit, um sich rumsprechen - die fehlt im Kino-Business aber oft», bedauerte die Festivalleiterin.
Als einziges regionales Filmfestival in NRW sei das Lüner Treffen nicht zuletzt für die nordrhein-westfälische Filmszene von Bedeutung, betonte der Geschäftsführer der Filmstiftung NRW, Michael Schmid-Ospach. Die Stiftung unterstützt deshalb die Veranstaltung - und nutzte das Festival in diesem Jahr erstmals für ein Treffen der Leiter aller regionalen Filmförderanstalten, auf dem unter anderem über Kooperationen mit Osteuropa diskutiert wurde.
(Internet: www.kinofest-luenen.de)
Blick in das Kino der Zukunft - Einzigartige Ausstellung im ZKM
Karlsruhe (ddp). In einer einzigartigen Ausstellung gewährt das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe ab Samstag einen Blick in das Kino der Zukunft. «Die Zukunft des Kinos ist wahrscheinlich nicht Hollywood», sagte ZKM-Direktor Peter Weibel am Donnerstag in Karlsruhe. Es könne nicht sein, dass Filme auf die immer gleiche Weise produziert würden und immer mehr Geld kosteten. Vielmehr seien «neue Formen des Kinos nach dem Zelluloid» im Entstehen begriffen, die aufgrund digitaler Technologien eine erweiterte Beziehung zwischen Betrachter und den Bildern bieten.
Die Ausstellung «The Cinematic Imaginary after Film» sei die weltweit erste, die versuche, solche neuen Formen des Kinos zu entwickeln, sagte Weibel. Gezeigt würden insgesamt 55 Installationen, die sich von Kinoleinwand und Bildschirm lösten. Als Beispiel nannte Weibel die computerkontrollierte Produktion von Bildern auf «multiplen Leinwänden».
Es werde in Zukunft nicht mehr so sein, dass sich alle Kinobesucher in einer Art kollektiven Erfahrung anderthalb Stunden lang auf einem festen Platz im Kinosaal einen Film ansähen, sagte der Kurator der Ausstellung, Jeffrey Shaw. Neue variable Projektionstechniken böten die Möglichkeit einer viel stärkeren Interaktion zwischen dem einzelnen Kinobesucher und dem Film sowie der «Vermischung zwischen Wirklichkeit und Bildern». Die Ausstellung zeige Arbeiten von Künstlern, die die von Hollywood gesetzten globalen Standards der Kinoindustrie überwinden. Die Schau ist bis 30. März 2003 im ZKM zu sehen.
Marburger Kamerapreis 2003 geht an Niederländer Robby Müller
Marburg (ddp). Der durch seine Zusammenarbeit mit den Filmregisseuren Wim Wenders, Jim Jarmusch und Lars von Trier bekannt gewordene Kameramann Robby Müller erhält den Marburger Kamerapreis 2003. Der 62-jährige Niederländer werde für seine Bildsprache ausgezeichnet, die in besonderer Weise mit der Avantgarde des zeitgenössischen Kinos verbunden sei, teilte die Jury am Donnerstag in Marburg mit. Müller, der bereits Träger zahlreicher renommierter Kamerapreise ist, fotografierte unter anderem Filme wie «Alice in den Städten», «Paris, Texas», «Dead Man» und «Breaking the Waves».
Der mit 5000 Euro dotierte Kamerapreis wird jährlich von der Stadt Marburg und der Philipps-Universität Marburg vergeben. Mit der Auszeichnung soll die oftmals unterschätzte Leistung der Kameraleute hervorgehoben werden. In diesem Jahr hatte den Preis der Kameramann Frank Griebe erhalten, der mit Regisseur Tom Tykwer unter anderem den Kassenschlager «Lola rennt» gedreht hatte.
(www.uni-marburg.de/fb09/ndl&medien)
Belgisch-niederländisch-deutsche Filmtage in Hückelhoven
Hückelhoven (ddp-nrw). Mit einer Retrospektive beginnen am Freitag die belgisch-niederländisch-deutschen Filmtage in Hückelhoven (Kreis Heinsberg). Gezeigt werden zwei Produktionen des niederländischen Regisseurs Ben Verbong, wie die Organisation der Filmtage mitteilte.
Traditionell werden aus jedem Land drei Filme gezeigt. Anschließend erhält das Publikum die Gelegenheit, mit den Schauspielern und Regisseuren zu diskutieren. Der Eintritt zu den Filmtagen, die am Sonntag enden, ist frei.