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15.12.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Bonn: Tina Wedel erhält August-Macke-Medaille der Stadt Bonn +++ Leiden: Auftakt zum Rembrandtjahr in den Niederlanden


Tina Wedel erhält August-Macke-Medaille der Stadt Bonn
Bonn (ddp-nrw). Die Künstlerin Tina Wedel erhält am Freitag die mit 2550 Euro dotierte August-Macke-Medaille der Stadt Bonn. Anlässlich der Preisübergabe zeigt das Kunstmuseum Bonn die Installation «dünn gesät» der Künstlerin, wie eine Museumssprecherin mitteilte.
Dafür hat Wedel 90 selbstgenähte Leinensäcke mit Graberde und Grassamen gefüllt. In Korrespondenz mit den gewaltigen Pfeilern im Museumsfoyer soll die Ausstellungsfläche zu einem Ort des Nachdenkens über Vergänglichkeit, über Werden und Vergehen werden. Dazu gehört auch der Gedanke des Recyclings. Am letzten Tag wird die Installation aufgelöst, indem die einzelnen Säcke an Besucher des Museums verkauft werden.
Wedel studierte von 1979 bis 1982 an der Fachhochschule für Kunst und Design in Köln als Schülerin von Werner Schiefers. Sie ist ein Gründungsmitglied der Ateliergemeinschaft «zart und zackig» und hatte viele Jahre ein Atelier im Bonner Frauenmuseum. 1993 erhielt sie ein Stipendium der Stadt Bonn für ihre aus 1200 handgeschöpften Papieren bestehende «Blattei». Die auf schmucklosen Karteiständern ausgelegten Blätter konnten nicht nur betrachtet, sondern auch angefasst werden.
Die August-Macke-Medaille wird seit 1989 für das Gesamtwerk eines Künstlers der Region vergeben. Die Installation von Tina Wedel ist von Samstag bis Donnerstag zu sehen.
Leiden: Auftakt zum Rembrandtjahr in den Niederlanden
Die Festlichkeiten zum 400. Geburtstag des niederländischen Malers Rembrandt van Rijn (1606-1669) haben heute in seiner Geburtsstadt Leiden mit einer Ausstellung von Porträts angeblicher Familienmitglieder des Künstlers begonnen. "Rembrandts Mutter, Mythos und Wirklichkeit" betitelt das Museum De Lakenhal die dort bis 19. März 2006 ausgestellte Schau von 42 Gemälden sowie 22 Radierungen und Zeichnungen.
Rembrandt soll in den Abbildungen insbesondere seine Mutter Neeltje van Zuijtbrouck und seinen Vater Harmen Gerritsz van Rijn dargestellt haben. Daneben habe er auch seinen Bruder Adriaen und seine Schwester Lysbeth abgebildet, glaubt die Kunstwelt seit dem 17. Jahrhundert.
Bereits seit damals galt nach Darstellung des Museums jede Darstellung einer lesenden oder betenden alten Frau in einem Rembrandt-Werk als Abbildung seiner Mutter - auch auf Bildern, die lange nach ihrem Tod im Jahr 1640 entstanden. Kunsthistoriker seien heute jedoch eher der Ansicht, dass die "Identifizierung" einzelner Personen als nahe Verwandte eher aus dem romantischen Wunsch von Experten vergangener Jahrhunderte entstand, Rembrandt als "Familienmann" darzustellen. Zum Geburtstag Rembrandts am 15. Juli sind in den Niederlanden 17 große Ausstellungen unter anderem in Amsterdam und Den Haag geplant. Dazu werden insgesamt 1,5 Millionen Besucher erwartet. Zur ersten Jubiläumsausstellung kam heute auch Königin Beatrix.