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15.12.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Halle: Gustav-Weidanz-Preis für Plastik wird verliehen +++Schwerin: Museum geht Rembrandt-Sammlung auf den Grund +++ Halle: Stiftung Moritzburg zeigt Fotografien von Andreas Feininger


Halle: Gustav-Weidanz-Preis für Plastik wird verliehen
Halle (ddp-lsa). Der diesjährige Gustav-Weidanz-Preis für Plastik wird heute in Halle verliehen. Das Kuratorium der gleichnamigen Stiftung vergab die Auszeichnung an die 1977 in Münster geborenen Bildhauerinnen Sarah Esser und Anne Kückelhaus. In der Moritzburg wird heute auch die Ausstellung der beiden Preisträger eröffnet, wie die hallesche Kunsthochschule Burg Giebichenstein mitteilte.
Der mit 2500 Euro dotierte Preis wird laut einer Verfügung des halleschen Bildhauers Weidanz seit 1975 vergeben. Damit sollen junge Bildhauer gefördert werden, die nicht älter als 30 Jahre sind.

Schwerin: Museum geht Rembrandt-Sammlung auf den Grund
Schwerin (ddp-nrd). Kurz vor dem Ende des Rembrandt-Jahrs widmet das Staatliche Museum Schwerin eine Ausstellung der Frage, welche Gemälde dem Leidener Meister zugeschrieben werden können. Christian Ludwig II. von Mecklenburg-Schwerin (1683-1756) hätte sich damals 13 Rembrandt-Gemälde angeschafft, sagte der Kunsthistoriker Gero Seelig vom Schweriner Museum am Donnerstag. Zurzeit werde nur noch eines, nämlich «Brustbild eines alten Mannes», Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669) zugeschrieben. An die Ausstellung «Rembrandts Ruhm - Vom Wandel der Zuschreibungen» solle sich daher ein Expertensymposium anschließen, das ein weiteres Mal erforsche, welches Bild welchem Künstler zugerechnet werden könne. Der Katalog der Schau, die von Freitag bis zum 11. März zu sehen ist, erscheine daher zum Ende.
Es sei geplant, weitere Bilder mit Röntgenstrahlen zu untersuchen, sagte Seelig. Einige seien erst kürzlich neu untersucht worden. Neuzuordnungen, selbst beim derzeit einzigen Rembrandt-Gemälde, würden den Wert der 13 Bilder nicht beeinträchtigen. Die Sammlung sei seit rund 250 Jahren im Schweriner Besitz und keines der Bilder sei seither auf dem Kunstmarkt angeboten worden. Der Wert sei generell unschätzbar.
Die Frage, ob ein Bild von Rembrandt stamme oder von einem Schüler, beschäftige die Kunstexperten seit Jahren. Es habe schon mehrfach Ausstellungen zu diesem Thema gegeben, sagte Seelig. Viele Bilder, die ursprünglich als Original-Rembrandt gegolten hätten, seien später abwechselnd verschiedenen Schülern und schließlich wieder Rembrandt selbst zugeordnet worden. Prominentestes Beispiel sei der «Mann mit dem Goldhelm» (1650-1655). Noch 1753 habe die «Torwache» als teuerstes Rembrandt-Gemälde gegolten, sagte Seelig. Die Forschung sehe es heute als erwiesen an, dass das im Schweriner Museum hängende Bild von Carel Fabritius (1622-1654), einem Schüler Rembrandts, gemalt worden sei.

Halle: Stiftung Moritzburg zeigt Fotografien von Andreas Feininger
Halle (ddp-lsa). Zum 100. Geburtstag von Andreas Feininger (1906-1999) zeigt die Stiftung Moritzburg in Halle ab Samstag Arbeiten des Fotokünstlers von den Anfängen bis zum Ende der 80er Jahre. In einer umfangreichen Fotoausstellung würden rund 150 Werke aus dem Nachlass Feiningers präsentiert, teilten die Veranstalter am Donnerstag in Halle mit.
Der älteste Sohn des Malers Lionel Feininger (1871-1956) beschäftigte sich mehr als 60 Jahre lang mit den künstlerischen und technischen Problemen und Phänomenen der Fotografie. Er gelte als Fotokünstler von internationalem Rang und zähle bereits zu den Klassikern der Fotografiegeschichte, sagte Katja Schneider, Direktorin der Stiftung Moritzburg.
Besonders froh sei sie über diese Ausstellung, weil Andreas Feininger in Halle seine Karriere begann. Als Museumsfotograf dokumentierte er 1931 die Arbeiten seines Vaters, der im Torturm der Moritzburg seinen berühmten Halle-Zyklus malte.
Andreas Feininger entdeckte nach dem Ersten Weltkrieg die Photographie als künstlerisches Medium für sich und entwickelte laut Kustos Theo Immisch eine neue fotografische Sehweise. Vor allem das Leben in seiner Wahlheimat New York faszinierte ihn. Immer wieder hielt er die Skyline von Manhattan, die Straßenschluchten, die Wolkenkratzer, die Brücken und Hochbahnen in seinen Schwarz-Weiß-Fotografien fest.
Feininger veröffentliche auch zahlreiche Fotolehrbücher, die heute zu den Standardwerken zählen. Die Jubiläumsausstellung, die der Tübinger Kunsthistoriker Thomas Buchsteiner kuratierte, ist bis zum 11. März 2007 geöffnet. Sie zeigt, beginnend mit Arbeiten aus Hamburg, einen repräsentativen Querschnitt durch Feiningers Schaffensphasen.
http://www.moritzburg.sachsen-anhalt.de