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Rheinsberg: Sänger-Ensemble für Kammeroper Schloss Rheinsberg steht +++ Weimar: Weimarer Partitur von Mozarts «Zauberflöte» restauriert
Rheinsberg: Sänger-Ensemble für Kammeroper Schloss Rheinsberg steht
Rheinsberg (ddp-lbg). Die Sänger der 16. Sommersaison der Kammeroper Schloss Rheinsberg stehen fest. Die Interpreten der 24 zu besetzenden Partien seien bei Vorsing-Terminen in Berlin und Prag ausgewählt worden, sagte Festivalchef und -gründer Siegfried Matthus am Dienstag in Berlin. Insgesamt hatten sich 50 Nachwuchskünstler an dem Vorsingen der Deutschen Oper beteiligt.
Vom 29. Juni bis 12. August gibt es insgesamt 29 Aufführungen, darunter fünf große Produktionen. Zum Mozart-Jahr ist beispielsweise eine «Così fan Tutte»-Vorstellungsserie im Heckentheater geplant. Im Schlosstheater ist eine deutsche Erstaufführung zu erleben: Gespielt wird die Oper «Antigona» des tschechischen Komponisten und Mozart-Vorbilds Josef Myslivecek. Dabei handelt es sich um eine Koproduktion mit dem Prager Nationaltheater.
Zum Auftakt findet dreimal eine Operngala im Heckentheater statt. Sie wird wieder vom Staatsorchester Frankfurt (Oder) unter Chefdirigent Heribert Beissel begleitet. Der Etat des Festivals beläuft sich auf rund 950 000 Euro.
Weimar: Weimarer Partitur von Mozarts «Zauberflöte» restauriert
Weimar (ddp-lth). Die Partitur der Erstaufführung von Mozarts Oper «Die Zauberflöte» 1794 am damaligen Weimarer Hoftheater ist für die Nachwelt gesichert. «Das Notenmaterial konnte dank der Initiative und durch die Finanzierung des Lions Clubs Weimar Classic restauriert werden», sagte die Leiterin des Thüringischen Landesmusikarchivs an der Musikhochschule Weimar, Irina Lucke-Kaminiarz, der Nachrichtenagentur ddp. «Die Partitur war nicht nur durch Schimmelpilzbefall und Tintenfraß vom Verfall bedroht, auch ihr fortwährender Gebrauch in den vergangenen 212 Jahren hat starke Spuren hinterlassen.»
Bereits vor zwei Jahren war der erste Band mit dem ersten Akt der Oper in «Kur» genommen worden. «Damals übernahm die Thüringer Landesausstellung, in der das Meisterwerk auch präsentiert wurde, die Kosten in Höhe von rund 1500 Euro. Etwa die gleiche Summe stellten nun die Weimarer Lions für den zweiten Band dem Notenmaterial des zweiten und dritten Aktes der Weimarer Fassung bereit.» Sie wurde am 16. Januar 1794 unter Kapellmeister Johann Friedrich Kranz dort erstmals aufgeführt wurde. Das Werk enthält maßgebliche Textänderungen von Christian August Vulpius, die unter Leitung Johann Wolfgang Goethes entstanden. «Die Zauberflöte» erlebte allein in den Jahren unter Goethes Intendanz 82 Vorstellungen.
Der zum Weltkulturerbe gehörende Musikalienbestand des Deutschen Nationaltheater (DNT) Weimar kam 2002 in den Bestand des Thüringischen Landesmusikarchivs. «Dabei handelt es sich um etwa 500 laufende Meter Archivmaterial, darunter neben Opern und Symphonien auch Schauspielmusiken, betonte Lucke-Kaminiarz. Der jetzt restaurierte Band der Partitur von Mozarts »Zauberflöte« wird am Samstag vor der Premiere von Mozarts Oper »Idomeneo" im DNT präsentiert und nimmt danach wieder seinen Platz im Archiv ein.
Das Thüringische Landesmusikarchiv an der Hochschule für Musik «Franz Liszt» in Weimar wurde am 1. Oktober 1995 gegründet. Es vereint die Bestände des Verwaltungsarchivs der Hochschule sowie des ehemaligen Instituts für Volksmusikforschung.
Bewahrt werden die Überlieferungen der Musikhochschule und ihrer Vorgänger seit 1872, darunter sind zahlreiche Musikernachlässe, Stiftungen, Deposita und Teilnachlässe, aber auch die Archive von Vereinen und Gesellschaften, etwa des Allgemeinen Deutschen Musikvereins sowie des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR.
Zum Bestand gehören zudem eine Autographensammlung zeitgenössischer Komponisten, die so genannte Buchenwaldsammlung mit Materialien aus der Zeit von 1940 bis 1945, Porträts von Komponisten und Instrumentalisten vom 17. bis 20. Jahrhundert sowie audiovisuelle Materialien wie Phonographenwalzen, Spieluhr- und Schallplatten sowie Filme und Mikrofilme.
Die Partitur von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper «Die Zauberflöte» stammt von der Erstaufführung am damaligen Weimarer Hoftheater am 16. Januar 1794. Sie enthält unter anderem Änderungen, die Christian August Vulpius auf Geheiß des damaligen Theaterleiters Johann Wolfgang Goethe am Ur-Text Emanuel Schikaneders vornahm, sowie die Teilung des Mozart\'schen zweiten Aufzugs, in deren Folge eine dreiaktige Weimarer Fassung entstand.
http://www.hfm-weimar.de