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15.4.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Dresden: Operette unterm Hakenkreuz - Tagung will NS-Erbe aufarbeiten +++ Leipzig: Opernkonferenz tagt erstmals an Leipzigs Opernhaus +++ Leipzig: VI. Festival für Vokalmusik "a cappella" beginnt +++ Berlin: Uraufführung für Kinderoper «Der Reiter mit dem Wind im Haar» +++ Freudenstadt: Osteuropäische Klassik Schwerpunkt bei Schwarzwald Musikfestival


Dresden: Operette unterm Hakenkreuz - Tagung will NS-Erbe aufarbeiten
Dresden (ddp-lsc). Mit der Tagung «Operette unterm Hakenkreuz» will die Staatsoperette Dresden erstmals die Zerstörung der Kunstform durch die Nationalsozialisten thematisieren. Da 80 Prozent der Produktionen vor 1933 jüdischen Ursprungs gewesen seien, sei die vorher boomende Operette im Dritten Reich fast völlig von den Spielplänen verschwunden, sagte Intendant Wolfgang Schaller am Freitag in der sächsischen Landeshauptstadt. Chefdramaturgin Carin Marquardt erläuterte, während die Kunstform in der NS-Zeit «abgewürgt und abgeschaltet» worden sei, sei sie nach dem Krieg «weichgespült» und dadurch ein zweites Mal vernichtet worden.
Der dreitägige Kongress, zu dem sich Fachleute wie Stefan Frey, Volker Klotz und der «amerikanische Operetten-Papst» Richard Traubner angekündigt haben, beschäftigt sich vom 29. April bis zum 1. Mai mit drei Schwerpunkten: Am ersten Tag steht unter der Überschrift «Eine \'entartete\' Gattung» die «Silberne Operette» der späten 20er Jahre im Mittelpunkt. Der zweite Tag steht im Zeichen der «arisierten» Operette von 1933 bis 1945 «zwischen Wunschkonzert und Konzentrationslager». Abschließend wird unter der Überschrift «Die Operette im Sog des deutschen Heimatfilms» das Erbe des Nationalsozialismus beleuchtet. Die Tagung richtet sich an ein Fachpublikum genauso wie an Operettenliebhaber.
http://www.staatsoperette-dresden.de
s. auch:
http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=9235

Leipzig: Opernkonferenz tagt erstmals an Leipzigs Opernhaus
Leipzig (ddp-lsc). Die Oper Leipzig ist seit Donnerstag erstmals Gastgeber der Frühjahrstagung der Opernkonferenz. Zu der dreitägigen Tagung seien 13 Musiktheater, darunter die Häuser von Zürich, Paris und London sowie der Vorstand des Deutschen Bühnenvereins geladen, teilte die Oper Leipzig mit. Nach Angaben der Veranstalter werden auf der Tagung «kulturelle und kulturpolitische Diskussionen» geführt. Die Teilnehmer besuchen unter anderem die Leipziger Opernproduktion «I Capulti e i Montecchi» von Vincenzo Bellini.
Der deutschsprachigen Opernkonferenz gehören die elf größten deutschen Opernhäuser sowie das Opernhaus Zürich an. Weitere europäische Mitglieder sind die Opera National de Paris sowie die Oper Covent Garden in London. Die Opernkonferenz kommt zwei Mal jährlich zusammen. Die nächste Tagung findet im Herbst in Köln statt.

Leipzig: VI. Festival für Vokalmusik "a cappella" beginnt
In Leipzig beginnt heute das VI. Festival für Vokalmusik "a cappella". Die zehn Konzertabende mit Szenegrößen und Geheimtipps spannen den bisher weitesten musikalischen Bogen seit Festivalgründung.
Auch in diesem Jahr versammeln sich beim Festival zahlreiche namhafte Vokalgruppen aus Europa und der Karibik in Leipzig. Die neun Ensembles aus sechs Ländern bieten ein breites Spektrum von gregorianischer Liturgie über Musik der Goldenen Zwanziger bis hin zu Pop, Jazz, Salsa und Son. Osteuropa ist mit drei Ensembles vertreten.
Gastgeber ist das Leipziger Ensemble "amarcord". Die fünf Ex-Thomaner hoben das Vokalmusik-Festival 1997 aus der Taufe und bestreiten traditionell das Eröffnungskonzert. Das weltweit gefeierte Männerquintett eröffnet die Festivalwoche mit witzigen, nachdenklichen und außergewöhnlichen Arrangements und Kompositionen aus aller Welt. Das vielsprachige und vielseitige Programm verspricht, die Zuhörer mit fernöstlichen Melodien, karibischen Rhythmen und abendländischer Klangkultur zu verwöhnen. Die asiatischen Klänge übrigens erprobte die Gruppe mit Erfolg auf ihrer vierwöchigen Asientournee Ende 2004.
Den krönenden Abschluss des Festivals für Vokalmusik "a cappella" bildet das Konzert am Sonntag, dem 24. April, im Gewandhaus Leipzig mit dem "Eva Quartet", mit "Camerata", "Orlando Consort", "Stouxingers", "amarcord" und dem Nachwuchsensemble 2005 "Viva Voce".

Berlin: Uraufführung für Kinderoper «Der Reiter mit dem Wind im Haar»
Berlin (ddp-bln). An der Komischen Oper in Berlin erlebt am Samstag die Kinderoper «Der Reiter mit dem Wind im Haar» ihre Uraufführung. Das Werk für Kinder und Jugendliche ab neun Jahren ist ein Auftragswerk des Berliner Opernhauses, für das Frank Schwemmer die Musik und Manuel Schöbel das Libretto geliefert haben. Die Inszenierung besorgte die Regisseurin Irmgard Paulis.
Der wilde junge Reiter mit dem Wind im Haar haust draußen vor der Stadt, ist frei und heimatlos. In seinem Gefolge sind zahlreiche »Freaks«, die in seinem Haar schlafen - eine lustige Gemeinschaft von Außenseitern, die alle dem normalen Leben daheim entflohen sind, und jeder ist etwas ganz Besonderes. Der Reiter ist ein moderner Peter Pan, jemand, der für den Mythos des Ungebundenseins steht, einer, der sich nicht anpasst. Mit ihm verbinden die Freaks Freiheit und Abenteuer, doch irgendwann stellt sich dann doch die Frage: Wie soll man leben?
http://www.komische-oper-berlin.de

Freudenstadt: Osteuropäische Klassik Schwerpunkt bei Schwarzwald Musikfestival
Freudenstadt (ddp). Klassik, Jazz und Music Comedy bietet ab Freitag das 8. Schwarzwald Musikfestival. Nach Angaben der Veranstalter finden bis 25. Juni an 23 Festspielorten in der gesamten Region insgesamt 33 Konzerte statt. Einen Themenschwerpunkt bilden Werke osteuropäischer Komponisten von Dvorak über Tschaikowsky bis zu Schostakowitsch.
Der künstlerische Leiter Mark Mast hat das Musikfestival diesmal in acht Reihen gegliedert, in denen unter anderem Chormusik, Kirchenmusik, Kammermusik oder Junge Musik im Mittelpunkt stehen. Das Eröffnungskonzert am Freitagabend in Freudenstadt gestalten der Festivalchor, die Württembergische Philharmonie Reutlingen und die Solisten Annegeer Stumphius, Saskia Klumpp, Daniel Kaasch sowie Jaques-Greg Belobo. Auf dem Programm steht Dvoraks «Stabat Mater».
http://www.schwarzwald-musikfestival.de


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