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15.4.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Rudolstadt: Theater Rudolstadt mit 17 neuen Inszenierungen +++ Berlin: Theaterpreis für Marthaler und Viebrock +++ Düsseldorf: Neuinszenierung von Hauptmann-Stück am Schauspielhaus +++ Berlin: Tabori-Premiere um zehn Tage verschoben +++ Berlin: "Globe"-Theater als "mobile Open-Air-Arena" +++ Berlin: Am 23. April ist der Welttag des Buches

Rudolstadt: Theater Rudolstadt mit 17 neuen Inszenierungen
Zwischen Klassik und zeitgenössischer Dramatik bewegt sich der Spielplan der kommenden Saison am Theater Rudolstadt. Damit werde das Konzept der laufenden Spielzeit fortgeführt, der ersten eigenständigen nach einer mehrjährigen Fusion mit dem Theater Eisenach, sagte Intendant Axel Vornam am Donnerstag in Rudolstadt. Er kündigte 17 neue Inszenierungen in allen Sparten an.
Rudolstadt (ddp-lth). Das Publikum ans Haus binden und neue Besucher anlocken. Mit diesem Ziel ist das Theater Rudolstadt im Herbst vergangenen Jahres nach mehrjähriger, letztlich gescheiterter Fusion mit der Eisenacher Bühne wieder in die Eigenständigkeit gestartet. Das neue Konzept, auf der Basis Schauspiel und Orchester das Repertoire eines Drei-Sparten-Theaters auf die Beine zu stellen, sei in Kooperation mit Nordhausen und der Weimarer Musikhochschule aufgegangen, konstatiert Intendant Axel Vornam am Donnerstag.
Er machte das an gestiegenen Zahlen bei Vorstellungen und Besuchern sowie einer höheren Auslastung seines Hauses fest. Das sei nicht nur in Schauspiel, Musik- sowie Kinder- und Jugendtheater gelungen, sondern auch bei den Konzerten der zum Theater gehörenden Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt. Zudem habe man die zuvor erhebliche Lücke in der Altersgruppe zwischen 25 und 40 Jahren schließen können.
«Diese Entwicklung haben wir so nicht erwartet, sie hat uns positiv überrascht», freut sich der Intendant. Wartet das Publikum bei einem Intendantenwechsel normalerweise erst einmal etwa eine Spielzeit lang ab, was der «Neue» mit seiner Mannschaft so auf die Beine stellt, war diese Phase in Rudolstadt nach Vornams Worten bereits nach zwei Monaten erledigt.
Für die 143 Rudolstädter Theaterleute Grund genug, ihren eingeschlagenen Weg auch in der kommenden Spielzeit fortzusetzen, ohne sich mit der Auswahl der Stücke bei den Besuchern anzubiedern. Natürlich mache man Theater für das Publikum, betont der Intendant. Doch mit bestimmten Stücken gehe man durchaus «ein wohlkalkuliertes Risiko» ein. Als Beispiel nannte er die «Gäste», in dem sich Ostdeutschlands wichtigster Nachwende-Autor Oliver Bukowski mit Biografien seiner ostdeutschen Landsleute nach der Wende auseinandersetzt.
Auch die von den Besuchern gut angenommene Profilierung der einzelnen Spielstätten soll fortgesetzt werden. Über die Auswahl der Stücke und damit über die Themen sollen die Besucher ins Große Haus gelockt werden. Die kleine Spielstätte «Schminkkasten» indes hält Raritäten für den Kopf und die Sinne sowie gehobene Unterhaltung bereit. Ganz auf die Interessen und Probleme junger Leute hingegen sind die Angebote im kleinen «theater tumult» ausgerichtet. Dort hat sich die Zahl der Vorstellungen bei einer Auslastung von weit als 90 Prozent seit Beginn der laufenden Spielzeit fast verdreifacht. Um Akteuren wie Zuschauern dort künftig bessere Bedingungen bieten zu können, wird diese Spielstätte im Sommer saniert. 70 000 Euro soll das kosten, weitere 35 000 Euro fließen in die Erneuerung des Orchestergrabens. Knapp 60 Prozent der Gelder steuert das Land Thüringen bei, rund ein Drittel das Theater selbst. Der Rest müsse über Spenden und Sponsoring aufgebracht werden, sagte der Intendant. Unter anderem mit einem Benefizkonzert zu eigenen Gunsten sowie Straßenmusik des Orchesters.
http://www.theater-rudolstadt.com

Berlin: Theaterpreis für Marthaler und Viebrock
Berlin (ddp-bln). Der Theaterpreis Berlin geht in diesem Jahr gemeinsam an den Regisseur Christoph Marthaler und die Bühnenbildnerin Anna Viebrock. Die mit 16 000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 10. Mai 2004 im Rahmen des Berliner Theatertreffens - unmittelbar im Anschluss an den Marthaler-Liederabend «O.T. Eine Ersatzpassion» - im Haus der Berliner Festspiele in der Schaperstraße vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) übergeben, sagte eine Sprecherin. Die Laudatio hält der Intendant der Münchner Kammerspiele, Frank Baumbauer.
Die Jury ehrt in diesem Jahr mit dem Theaterpreis «eine fast symbiotische Künstlerbeziehung, die seit über zehn Jahren das deutschsprachige Theater entscheidend prägt», hieß es. Marthaler und Viebrock arbeiten derzeit am Zürcher Schauspielhaus.
Jenseits aller Stile und Richtungen hätten Marthaler und Viebrock ihren eigenen Weg gefunden - den einer «poetischen Hintertreibung der Welt», heißt es weiter in der Begründung der Jury. «Die eine baut Räume, aus denen das Leben entwichen ist, der andere bevölkert diese Räume mit vergessenen Menschen.» Der Theaterpreis Berlin wird seit 1988 jährlich von der Stiftung Preußische Seehandlung verliehen.

Düsseldorf: Neuinszenierung von Hauptmann-Stück am Schauspielhaus
Düsseldorf (ddp-nrw). Liebe über alle Altersgrenzen hinweg steht im Mittelpunk einer Neuinszenierung von Gerhart Hauptmanns «Vor Sonnenuntergang» am Düsseldorfer Schauspielhaus. Wie die Veranstalter am Mittwoch mitteilten, wendet sich Generalintendantin Anna Badora mit ihrer Inszenierung erstmals einem Stück von Hauptmann zu. «Vor Sonnenuntergang» hat am Samstag in der Landeshauptstadt Premiere.
In dem Stück verliebt sich den Angaben zufolge ein 70-jähriger Geheimrat nach dem Tod seiner Frau in eine 20 Jahre alte Kindergärtnerin. Die Nachkommen des Seniors bangen um ihre Erbschaft und versuchen, mit Intrigen und Drohungen diese ungewöhnliche Beziehung zu hintertreiben. Als eine Heirat ansteht, brechen die familiären Konflikte offen auf.
Hauptmann nimmt den Angaben zufolge schon mit dem Titel «Vor Sonnenuntergang» Bezug auf sein erstes Stück, das soziale Drama «Vor Sonnenaufgang», mit dem er 1889 eine Theaterrevolution auslöste. Beide Werke beschreiben den Zerfall einer Familie an einer Zeitenwende. «Vor Sonnenuntergang» gilt als letzte triumphale Premiere Gerhart Hauptmanns in Berlin im Jahre 1932.
http://www.duesseldorfer-schauspielhaus.de

Berlin: Tabori-Premiere um zehn Tage verschoben
Berlin (ddp-bln). Die Premiere von George Taboris neuem Stück «Die Hinrichtung» am Berliner Ensemble ist um zehn Tage auf den 26. April verschoben worden. Grund ist die Erkrankung des Schauspielers Manfred Karge, wie ein Sprecher des Hauses am Mittwoch sagte.
Die beiden für den 16. April geplanten Vorstellungen entfallen. Karten können umgetauscht werden. Eine Voraufführung von «Die Hinrichtung» ist für den 23. April vorgesehen.

Berlin: "Globe"-Theater als "mobile Open-Air-Arena"
Pünktlich zum 440. Geburtstag von William Shakespeare (1564-1616) wird am 23. April in Berlin der Grundstein für ein neues Theater gelegt: Das "Globe Berlin" als "mobile Open-Air-Arena" knüpft an die Tradition des historischen Vorbilds - des Londoner Globe Theatre der Shakespeare-Zeit - an. Es dient als Spielort für die Shakespeare Company Berlin mit ihrem künstlerischen Leiter Christian Leonard.
Am 2. Juni soll Premiere mit Shakespeares "Der Sturm" sein. Das Kulturprojekt am Spreeufer nahe der East Side Gallery in Friedrichshain ist eine Privatinitiative mit zahlreichen Partnern und Förderern, teilten die Veranstalter heute mit.
Quelle: orf

Berlin: Am 23. April ist der Welttag des Buches
Berlin (ddp). Der 23. April steht weltweit im Zeichen des Buches. Der von der Unesco 1995 ins Leben gerufene Tag soll vor allem junge Menschen ermutigen, den Spaß am Lesen zu entdecken. Auch soll auf die Bedeutung des Buches und seine unverzichtbare Rolle für die Verbreitung und Bewahrung von Wissen hingewiesen werden.
Die Idee des Welttages geht auf eine katalonische Tradition zurück. Zum Namenstag des Volksheiligen Sant Jordi (Sankt Georg) schenken sich die Menschen dort seit jeher Rosen. Seit 1923 werden auf Initiative der Buchhändler auch Bücher verschenkt. Besonders in Barcelona, der Hauptstadt Kataloniens, ist der 23. April ein Kulturereignis mit Volksfestcharakter.
Gleichzeitig ist er der Todestag der großen Literaten William Shakespeare und Miguel de Cervantes. Schon Goethe hatte 1771 einen Gedenktag für Shakespeare gefordert. So ist es nicht verwunderlich, dass die Entscheidung der Unesco, den katalanischen Tag des Buches zum Welttag des Buches zu erklären, in vielen Ländern begeistert aufgegriffen wurde.
In Deutschland wurde der Welttag des Buches erstmals 1996 mit zahlreichen Veranstaltungen begangen. Inzwischen hat er sich als landesweites Lesefest etabliert. Jedes Jahr beteiligen sich tausende Buchhandlungen mit Veranstaltungen. Auch Schulen, Bibliotheken und zahlreiche Verlage engagieren sich bundesweit mit Lesungen, Schreibwettbewerben, Diskussionsrunden und anderen Aktionen.
http://www.welttag-des-buches.de